Horváth M. Ferenc: Vác Magyarország kincsestára (Vác, 2018)
Auenlandschaft, in dem Wäldchen an der Südgrenze der Stadt, in der Nähe der hier verlaufenden Landstraße angesiedelt. Wie die Chronik berichtet, erschien an diesem Platz dem König Géza I. und seinem Bruder, dem Herzog Ladislaus ein Wunderhirsch, und im Jahr 1074 gelobten sie in der Hoffnung auf den Sieg in der Entscheidungsschlacht gegen den deutsch-römischen Kaiser Heinrich IV. den Bau einer Kapelle. Der Kult dieses Ortes blieb weiterhin lebendig, im 18. Jahrhundert wurden zu Ehren der Jungfrau Maria, der Schutzpatronin Ungarns, eine Kirche und sieben kleine Stationen, eine „Kapelle“, errichtet. Der Name der Kirche „Siebenkapelle“ ist darauf Zurückzufuhren. Im April und im Juli 1849 fanden hier zwei siegreiche Schlachten der Ungarn gegen die österreichische Armee statt. Zum Andenken an die Landwehrmänner wurde im Jahr 1867 das auch heute noch stehende Denkmal errichtet. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhundert wurde das Gebiet in einen Park umgewandelt, und der frühere Fischteich dient heute als Angelteich. Bei einem Spaziergang auf dem Naturlehrpfad durch die Auenlandschaft, kann man die Flora und Fauna entlang der Donau kennen lernen. In der Nähe des Fahrradwegs, der durch die Auenlandschaft fuhrt, steht die Mitte des 18. Jahrhundert erbaute barocke Steinheiligenbrücke, die älteste, auch heute noch benutzte Straßenbrücke des Landes. 9