Ferenc József: Kleiner Unitarier-Spiegel. Kurzer inbegriff der geschichte, der dogmen, der kirchenverfassung und der ceremonien der unitarier-kirche (Bécs, 1879)

I. Geschichte

16 Unitarier Spiegel. Ősi András , des vorhin erwähnten Sabbathiners , der ihn zum Instructor seiner drei Söhne aufnahm. — Pécsi muszte sohin den Sabbathinismus von Ősi erlernt haben; dasz Ősi den Pécsi zu seinem Nachfolger ausersehen hat beweiset der Umstand, dasz er ihn nach dem Absterben seiner drei Söhne adoptirte. — Diesz versetzte den Pécsi in die Lage, dasz er zur Vermehrung seiner Kenntnisse in das Ausland reisen konnte; von dannen er um das J. 1598. heimkehrte. Nicht lange hierauf starb Ősi. — Dem hochgelehrten, an Erfahrungen reichen und nebstbei zum schönen Vermögen gelangten Pécsi öffnete sich eine Lebensbahn, auf welcher er des Sabbathinismus gar leicht vergessen konnte.— Diese Laufbahn war die politische, auf dem Gipfelpunkte seines Glückes konnte er sich indesz nicht lange erhalten.— Bethlen Gábor — im Kampfe mit dem Wiener Hofe — sendete Pécsi im J. 1620. den Böhmen zur Hilfe ; dieser soll aber mit der Hilfeleistung gespätet haben — ward vor Bethlen Gábor verdächtig — verlor seine Gunst und fiel im J. 1621. zu Szamosujvár in Gefangenschaft.— Möglich ist es, dasz die von Ősi András geerbten Irrthümer sich in seiner Seele — hier in Mitten des Nachsinnens über seinen unbilligen und in der Geschichte auch gar nicht begründeten Fall, über seine Verhaftung und über den während derselben eingetre­tenen Tod seiner Gattin — erneuet haben; denn er trat, nachdem er um das Jahr 1630. aus dem Kerker kam , als Sabbathiner auf und seine Lehren fanden nicht nur im Vol­ke — sondern auch unter den hohen Adelständen Anklang und viele Befolger. Es thürmten sich über das Firmament des Unitarismus nunmehr wieder trübe Wolken 'auf. — Georg Rákoczy 1. er­neuerte im J. 1635. die vormaligen Landtagsbeschlüsze wi­der die Sabbathiner, deren Sache bei dieser Gelegenheit zum Unitarismus in noch nähere Beziehung gebracht wur­de. — Denn nicht geringe Ursache des unglücklichen Aus­ganges der Synode zu Erdöszent-György bildete der Umstand, dasz der Bischof polnischer Herkunft, Valentin Radetzky, der ungarischen Sprache nicht mächtig sich mit dem irre­geleiteten Volke in keine Berührung setzen konnte; und nach dessen Absterben die Unitarier-Kirche beschlossen hat, dasz

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