Mocsáry Sándor szerk.: Természetrajzi Füzetek 22/1-4. (Budapest, 1899)
1. szám
TI R. FRANCÉ Sehr charakteristisch für Collodictyon ist die Stellung der Geissein,. Ich messe diesem nebensächlich scheinenden Umstand dennoch einige Bedeutung zu, da ich mich in den acht Jahren, welche ich dem Studium der Flagellaten widmete, davon vielfach überzeugte, dass die Ruhestellung der Geissein unter normalen Verhältnissen stets gleich bleibt. Die Geissein von Collodictyon neigen sich ruhend in schönem, elegantem Bogen nach rückwärts (Tab. I., Fig. 11), wie ich es seinerzeit auch in meiner kleinen Studie über die Gattung Carleria beschrieb. Die Geissein sind übrigens sehr agil, wobei gewöhnlich nur der Peitschenteil in Action tritt. An absterbenden Individuen sieht man sehr schön an den Geissein die Bildung von «Quellungskugeln.» Die durch die Geissein vermittelte Bewegung ist lebhaft, rasch, viel energischer, als die der Euglenen ; wir finden zugleich mit der Vorwärtsbewegung Rotation um die Längsaxe von rechts nach links. Das Körperplasma macht den Eindruck von ziemlicher Consistenz ; es enthält einen Zellkern, eine contractile Vacuole, mehrere Wasserräume, Microsomen, Excretkörnchen, Nahrungspartikel und deren Verdauungsproducte eingeschlossen. Der schon im Leben sichtbare Zellkern liegt im Vorderende der Zellen und ist typisch bläschenförmig, der Nucleolus ist rund, zuweilen im optischen Durchschnitt etwas hexagonal. Zuweilen ist er in absterbenden Zellen etwas körnig oder von kleinen Vacuolen erfüllt. Das Vorhandensein einer contractilen Vacuole wurde schon von STEIN constatiert; sie liegt nach ihm im Vorderende, nach KLEBS im Hinterende der Zellen, aufweichen scheinbaren Widerspruch ich im Laufe des Weiteren noch zurückkommen werde. Ich sah immer nur eine Vacuole, welche in der Nähe des Zellkernes situiert ist, und übrigens wegen den zumeist zahlreich anwesenden Granulationen nur schwer bemerkt werden kann. Sie ist von runder Contour, wahrscheinlich kugelig und klein (6 m.) Bei 20—25 °C. pulsiert sie regelmässig, 2—3-mal die Minute. Einen ausleitenden Canal sah ich nicht, dafür am Ende der Systole einige kleine Bläschen, aus welchen die Vacuole wieder zusammenfioss. Die nicht contractilen Wasserräume sind so regelmässig vorhanden, dass sie charakteristisch genannt werden können. Bei 200 Individuen sah ich nur drei ohne solche. Gewöhnlich erhalten wir den Eindruck, welchen Codonosiga Botrytis macht ; zuweilen ist das Plasma ganz alveolär im Zusammenhang mit dem beginnenden Absterben solcher Zellen (vgl. Tab. I. Fig. 10), was mich auf die Vermutung bringt, dass die Wasserräume hier überhaupt nur pathologische Gebilde sind. Eine andere Sorte der Vacuolen steht mit der Nahrungsaufnahme im Zusammenhange.