Mocsáry Sándor szerk.: Természetrajzi Füzetek 19/1-4. (Budapest, 1896)
1. szám
Hin- und Herlaufen (rückwärts wie vorwärts) in den ausgenagten KubusRöhren scheint nicht ohne Rückwirkung (resp. Auslese) auf diese hochentwickelten Bienen geblieben zu sein. Ihr glatter, unbehaarter Körper fällt mit Becht bei sonst so differenzierten Bienenformen auf und erinnert an die Urbienen (Prosopis und Sphecodes), während ihre Mundtheile, ihr Nestbau, Blumenbesuch und sonstige Fertigkeiten sie unbedingt zu den hochentwickelten Sammelbienen stellen. Ausser dem Verlust (resp. der Nichtausbildung) ihres Haarkleides infolge des Kriechens in den hohlen Stengeln zeigt aber auch die Bewehrung der Schienenspitzen und die Bedornung der Hinterschienenbasis auf eine hochgradige Entwickelung und Anpassung an ihre Lebensart und wirft ein eigenartiges Licht auf die innigen Wechselbeziehungen zwischen Morphologie und Biologie. Dass bei dieser ausgeprägten und andauernden (Herbst, Winter und und Frühling) Lebensweise die Behaarung des Körpers, die wir sonst bei allen Sammelbienen wunderbar und vielgestaltig ausgeprägt finden, auf die Schnelligkeit der Bewegungen in Bohren sehr hindernd gewesen ist (resp. unterdrückt wurde !), und dass andererseits die Ausbildung jedweder Zacken und Dornen an den Beinen zum seitlichen Einstemmen von Vortheil für die Thierchen war, liegt wohl so klar auf der Hand, dass man deren Zweckmässigkeit nicht näher zu erörtern braucht. Da nun für die Arten cucurbitina, cyanea, collosa, dentiventris, acuta, chacites u. a. diese Lebensart schon vielfach beobachtet wurde, so darf man wohl ohne weiteres schliessen, dass alle palsearktischen Formen, die einen kalten Winter zu durchleben haben, sich ebenso verhalten. Wie dagegen die tropischen Formen (aenea und smaragdida), denen nach GERSTAECKER die Bedornung der Hinterschienen fehlen soll, leben, ist noch eine offene Frage und entzieht sich deshalb der näheren Erörterung. Als Schmarotzer is mir bisher nur Stelis ornatula Nyl. bekannt geworden, welche Beobachtung ich der freundlichen Mittheilung des Herrn A. HANDLIRSCH in Wien verdanke, der das genannte Thier aus einem Bubus-Stengel zog, welcher mit einem Ceratina-Nest belegt war und von Villach in Kärnthen stammte. Die Systematik der Arten bietet grosse Schwierigkeiten, da uns ausser der Abdomenbildung beim d 1 nur winzige Farbenänderungen zur leichteren Artumgrenzung zu Gebote stehen. Immerhin scheinen letztere schon ziemlich konstant zu sein und bei Berücksichtigung der Grösse, wie des allgemeinen Habitus, auch gute und leicht sichtbare Unterscheidungsmerkmale abzugeben. Die Arten zerfallen in 5 Gruppen : 1. Gruppe cucurbitina (schwarze Formen) : 1. cucurbitina Bossi 2. nigra HANDL.