Göncz László - Nagy Zoltán: Őrségi végeken (Lendva, 1998)

Göncz László: Am Rande des Landes, in Őrség

derrecht der Unterricht, die Kultur, die Information und Kontaktunter­haltung zu dem Mutterland akzep­tiert). Aus der Hinsicht der Minder­heitenpolitik war die Organisation der Ungarischen Interessenvertre­tung die Interessengemeinschaft der ungarischen Min­derheit für Unterricht und Kultur, an deren Hauptversammlung meist Bürger unga­rischer Nationalität von den erwähnten, von gemischten Na­tionalitäten bewohn­ten Gebieten, teilnahmen. Ab der zweiten Hälfte der 70er Jahre be­gann sich in der Gemeinde Mura­szombat das Zentrum des gemisch­ten Gebietes in Pártosfalva zu etab­lieren (es muß aber bemerkt wer­den, daß nicht Pártosfalva das größ­te Dorf des Gebietes war), deshalb wurden in diesem Ort Schulen und wirtschaftliche Anlagen, Instituti­onen gebaut. Dieser Prozess, der heute schon als zweifellos erfolglos und kaum als natürlich bezeichnet werden kann, hatte äußerst negative Folgen gerade hinsichtlich der ungarichen Dörfer in Őrség, die sowohl auf dem Gebiet der Wirtschaft und Infra­struktur, als auch auf dem Gebiet des Schulwesens benachteiligt wur­den. Auch in der Denkweise hat der unnatürliche Eingriff tiefe Spuren hinterlassen, und seine Folgen sind sogar noch heute zu fühlen. Die Si­tuation wurde auch dadurch er­schwert, daß die politische Führung der von gemischten Minderheiten bewohnten Region ihren Sitz in Mu­raszombat hatte, das aber selbst nicht mehr zu dem von gemischten Nationalitäten bewohnten Gebiet gehörte, so hatte die Rechtspraxis Schwie­rigkeiten selbst in dem Zentrum. Anfang der 90er Jahre, nachdem Slo­wenien selbständig geworden war, wur­de mit dem Ausbau des Selbstverwaltungssystems be­gonnen. In den Dörfern von Őrség führten die Beleidigungen wegen Ungerechtigkeiten in früheren Zeiten zu Spannungen, deshalb konnte sich die Selbstverwaltungs­einheit auf dem slowenischen Teil von Őrség nur mit Verzögerung entwickeln. 1994 ist jedoch die Ge­meinde Hodos-Salovci zustandege­kommen, das neben drei Dörfern aus Őrség (Domonkosfa, Hodoš und Kapornak mit Domafölde) auch fünf slowenische Siedlungen umfaßte. Die Benennung der Gemeinde kann nicht in dem traditionellen Sinne interpretiert werden. Das Zentrum der neuen Selbstverwaltungseinheit wurde Salovci, dort nahm das Selbst­verwaltungsbüro seine Tätigkeit auch auf. Die Selbstverwaltungs­einheit ist nicht die kleinste Einheit, deshalb muß betont werden, daß in den von Ungarn bewohnten Ge-55

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