Szemészet, 1910 (47. évfolyam, 1-4. szám)

1910-05-08 / 1. szám

80 geführten Untersuchungen zur Auffindung einer wertvollen Färbungs­­methode der Trachomkörper in Ausstrichpräparaten führten (5), so dass Greeff noch letzthin (6) zu der Erklärung gelangte, dass der Trachom­erreger mit Sicherheit als gefunden zu betrachten sei. In der Tat ist, wie vorwegnehmend auf Grund der Untersuchungen an einem umfangreichen Material bemerkt sei, zuzugeben, dass hier eine „an Gewissheit grenzende Wahrscheinlichkeit“ vorliegt. Es muss indessen nachdrücklich hervorgehoben werden, dass das Problem des Trachomerregers, selbst wenn man davon absieht, dass den bekannten Kochschen Forderungen in der Hauptsache noch nicht genügt ist, noch keineswegs als gelöst angesehen werden konnte, und zwar mit Rücksicht darauf, dass 1. über die bei der Zellinfektion initial vorhandene Form des Erregers von seiten v. Prowazeks bisher nur eine — allerdings im höchsten Masse wahrscheinliche — Vermutung vorliegt, die sich auf die Beobachtung der sogenannten Initialkörper der Vaccine stützt (2, S. 341). Ob derartige Initialkörper auch beim Trachom als erstes Zeichen der Infektion einer Epithelzelle, bezw. als erste Phase der später zu beobachtenden Trachom­körper Vorkommen, und ob demgemäss die bei der Vaccine gemachte Beobachtung auf das Trachom übertragbar ist, ist bisher von v. Prowazek noch nicht bewiesen. Es spricht zwar Greeff in seiner ersten Publikation (3) von nach Giemsa darstellbaren intrazellular gelegenen Doppelkörnchen. Da indessen bei diesen Befunden Greeffs die Beziehungen zu den entivickelten Trachomkörpern von Greeff selbst nicht klar gestellt sind und Greeff behufs Deutung der Farbendifferenzen auf die Möglichkeit eines ungleichmässigen Ausfalles der Giemsafärbung zu rekurrieren genötigt ist, so ist die Frage betreffend die initiale intracellulare Form des Trachomerregers bisher auch durch die Befunde von Greeff noch als durchaus nicht erledigt, bezw. noch als eine offene zu betrachten gewesen. Es ist also nach den bisher vorliegenden Beobachtungen in keiner Weise aufgeklärt, wie die Entstehung eines Trachomkörpers in der Zelle vor sich geht, welche Elemente es sind, die ihn erzeugen, auf welche Weise das geschieht und welche Formen dabei auftreten, und fehlt es damit an einem Verständnis für das Wesen eines Trachomkörpers über­haupt, wie aus der noch allseitig zu beobachtenden Skepsis und zwar nicht nur seitens der Ophthalmologen, sondern auch unter den Bakte­riologen und Protistenkennern hervorgeht, die darin alles andere (Mikro­­kokkencolonien, Sekretgranula, abgesprengte Chromatinmassen) eher, wie die spezifischen Erreger des Trachoms zu sehen geneigt sind. Es dürfte auch klar sein, dass alle die aufgeführten Desiderate erst erfüllt sein müssen, ehe an einen Versuch, Organismen wie die hier in Betracht kommenden zu klassifizieren, herangetreten werden kann. Es ist deshalb im Nachstehenden die Bezeichnung „Trachomchlamydozoen“ bis auf Weiteres vermieden worden, und dafür in den Frühstadien der Trachom­körper der Ausdruck „Initialelementein den Stadien der entwickelten und reifen Trachomkörper der Ausdruck „Elementarorganismen des Trachoms“ gewählt worden. Unter einem „Trachomkörper“ möge eine kugel-, napf- oder hutförmige Anhäufung von Initialelementen bezw. Elementarorganismen verstanden sein, und ist auf die entsprechende Deminutivform absichtlich verzichtet worden, einmal wegen der Relativität

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