Szekszárdi Vasárnap 1998 (8. évfolyam, 1-27. szám)

1998-02-22 / 3. szám

1998. FEBRUÁR 22. „ SZEKSZÁRDI fASARNAP 11 selhstve^ UUn a­l Staatssekretar im St Stefans-Haus Auf Einladung des deutschen Na­tionalitatenvereins von Seksard be­suchte am 1. Február Staatssekretar Csaba Tabajdi, zustandig im Amt des Ministerprasidenten für Min­derheitenfragen, das St. Stefans­Haus. Wahrend seines Vortrages gab er einen Überblick der vergan­genen vier Jahre und gab sich opti­mistisch, was die Integration der Minderheitenorganisationen in das öflentliche Leben des Landes bet­rifft. Doch Hauptthema der ansch­lieRenden Diskussion war die parla­mentarische Vertretung der Min­^^heiten, die zur zeit im Rahmen einer Begünstigungsliste aussichts­los ist. Seit Tabajdis Besuch in Sek­sard habén die Minderheiten bereits ihre Wahlpartei gegründet. - Herr Staatssekretar, nicht ein­mat Ihre politisehen Gegner würden abstreiten, dafi Sie es mit der Sache der ungarnlandischen Minderheiten ernst meinen. Habén Sie aber nicht immer öfter auch in der eigenen Par­tei das Gefühi, ein einsamer Ritterzu sein? - Ich denke daB man in der Poli­tik manchmal auch die einsamen Gefechte muB über sich ergehen lassen. Als ich mich zum Beispiel 1992 das Verfassungsgericht ge­wendet habe, muBte ich mehrere, laraus folgende Nachteile im Par­iként erleiden. Meine Chinareise wurde gestrichen wie auch andere in dem daraufiolgenden Jahr. Doch so etwas muB einfach hinge­nommen werden. Was die parla­mentarische Vertretung der Min­derheiten betrifft, muB ich mich wegen dereingetretenen Situation schámen, auch dann, wenn ich selbst ein reines Gewissen habe und weiB, daB auch die Regierung keinen Fehler beging. Wir habén uns nur an den Grundsatz ge­halten, wonach das Wahlgesetz nur aufgrund eines Konsenses al­ler Partei geándert werden sollte. Die Oppositionsparteien habén aber oft nicht Farbe bekannt und blieben den Gespráchen fern. Aus der heutigen Sicht sage ich natür­lich, daB wir doch hátten wagen sollen, das Wahlgesetz mit der ei­genen Mehrheit zu modifizieren. Im Nachhinein ist man aber im­mer klug. Ich hege aber doch noch eine kleine Hoffnung, daB es allén Abgeordneten bewuBt wird, daB Ungarn in eine auf Dauer untrag­bare Situation gerát, sowohl innen -, wie auch auBenpolitisch, wenn die Frage der Parlamentarischen Vertretung keine Lösung erhalt. - Ist es aber nicht eine absurde Si­tuation, dafi Sie als Fachmann der Sozialisten auch von Mitgliedern der eigenen Partei von mai zu mal im Stich ge/assen werden ? - Ich will es aber trotzdem so se­hen, daB ich die socialistische Fraktion überzeugen konnte. Bei der Abstimmung über ein Einver­fahren am 3. Február habén alle sozialistischen Abgeordneten un­sere Initiative unterstützt, auch wenn manche sich von der Ab­stimmung unentschuldigt fern­hielten. Unsere Fraktion hat die Lage verstanden, nur müBten wir im kleineren Koalitionspartner eine Einigkeit erreichen, wie bei uns. Es wáre schön, FIDESZ und MDNP dafür zu gewinnen, mit de­nen wir im Dezember schon einen gemeinsam Sandpunkt erreicht habén. Mit den Stimmen dieser vier Partéién könnte man die Mo­difizierung des Wahlgesetzes über die parlamentarische Vertretung verabschieden. - Was haltén Sie vom „Nationali­tátenforum", der Wahlpartei der Minderheiten, an der sich zunáchst Ungarndeutsche, Kroaten und Slo­waken beteiiigen? - Est ist eine Entwicklung, die ich aus jener Hinsicht bedauere, daB sich die ungarnlandischen Minderheiten eigentlich nicht in Partéién organisieren wollten. Es ist aber eine logische Antwort auf die unsichere Situation. Mich, als sozialistischen Abgeordneten, kann es aber nicht erfreuen daB wir bei den Parlamentswahlen als Konkurrenten, und nicht als Ver­bündete teilnehmen werden. Denn meine Erfahrungen bele­gen, daB die Minderheiten es doch zu würdigen wuBten, daB trotz al­ler Schwierigkeiten in dieser Legis­lative das System der Selbstver­waltungen zu funktionieren be­gann. Es ist kein Verdienst der Re­gierung, sondem eine gemeinsa­me Errungenschaft der Regierung, der kommunalen Selbstverwal­tung und vor allém der betroffe­nen Minderheiten. Dies wáre alsó sicherlich eine ausreichende Grundlage gewesen, um als ver­bündete und nicht als Konkurren­ten aufzutreten. - Ein Ausb leiben der parlamenta­rischen Vertretung würde aber das Ansehen des Landes in Minderhei­tenfragén nicht nur in den Nachbars­taaten sondern auch in Európa in Mifikredit bringen. - Bundesprasident Román Her­zog sprach in seiner rede im unga­rischen Parlament darüber, daB die ungarische Minderheitenpoli­tik auch in Európa beispielhaft sei, vor allém unser Modell der Selbst­verwaltungen. Auch Ottó von Habsburg hat sich positiv geáu­Bert. Dies ist alsó ein nicht zu un­terschátzender Prestigeverlust. Doch bedeutend schlimmer ist es, daB nicht etwa der erfreulich be­gonnene ProzeB, der zwar bei den verschiedenen Minderheiten un­terschiedlich verláuft, daB dieser ProzeB alsó nicht zum Stillstand gebracht wird. - Herr Staatssekretar, wir danken Ihnen für diese Gesprach! Róbert Stein Nationalitaten Forum Die Minderheiten hatten noch im Monat Januar die Hoffnung nicht aufgegeben, daB die politi­sehen Kráfte das Problem der par­lamentarischer Vertretung der Minderheiten lösen würden. Lei­der ist dies bis heute nicht gesche­hen, so habén sich die ungarnlan­dischen Minderheiten das heiBt die Slowaken, Kroaten und Deut­schen - gezwungen geflihlt, nicht mehr auf die Regierung zu warten und ihr Schicksal selber in die Hand zu nehmen. Der erste Schritt war, gemein­sam das Nationalitaten Forum zu gründen. Das Hauptziel ist die Sicherung der Vertretung der Minderheiten im Parlament. Die Tolnauer Komitatssektion des Nationalitaten Forums ist am 18. 02. 1998 ins Leben gerufen worden. Sie hat auch ihre Kandidaten, die an den parlamentarischen Wahlen im Frühjahr teilnehmen werden, vorgestellt. In vier Wahlkreisen prasentiert sich die Komitatssektion mit fol­genden Kandidaten: lm Szekszárder Wahlkreis wird Dr. Michael Józan-Jilling, Kardio­loge und Vizeprásident der Lan­desselbstverwaltung der Ungarn­deutschen, kandidieren, im Wahl­kreis Bonyhád vertritt die Ungarn­deutschen Anton Rittinger, Vor­sitzender des Verbandes der deutschen Minderheitenselbstver­waltungen in der Tolnau, im Wahlkreis Tamási kandidiert Georg Krémer, Leiter des Szek­szárder Regionalbüros der Un­garndeutschen, und im Wahlkreis Paks tritt Franz Fóber, Elektroin­genieur im Pakser Atomkraftwerk an. Die Komitatsliste sieht folgen­dermaBen aus: Anton Rittinger, Dr. Michael Józan-Jilling, Georg Krémer, Franz Fóber. Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie unsere Arbeit unterstüt­zen würden! Der Fasching ist da Das Neujahr ist vorbei, Dann rutscht der Fasching rein, Jung und alt wartet schon: Ja, der Fasching ist da. „Lustige Schwabenleut'" Sagt mir weit und breit Krapfen und Bratwurst herbei, Guter Wein soll auch sein! Schwabenball, Maskenball Gibt es jetzt doch überall, Das Tanzbein schwingt mir noch Ja, der Fasching ist da! Mancher Freund trifft sich dort, In guter Stimmung, heiter'em Ort, Beifroh V Musik, gutem Wein Wollen wir recht lustig sein. Josef Kanter

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