Szekszárdi Vasárnap 1997 (7. évfolyam, 1-22. szám)

1997-12-21 / 22. szám

(i'P t m, , SZEKSZÁRDI iiif 1997. DECEMBER 21. # 1ASÁRM AP %! Seite der Deutsche Minderheitenselbstverwaltungen Weihnachtsinterview mit Herrn Dr. Michael Józan-Jilling Entsprechend der Entscheidung der Vertreterkörpersehaft der Selbstver­waltung der Stadt Szekszárd sichert unser Presseorgan: das Blatt „Szek­szárdi Vasárnap", einen stándigen Platz fíir den Szekszárder Deutschen Nationalitátenverein. Das soll eine Seite werden, die Sie, liebe Leserinnen und Leser in jeder Ausgabe dieser Zei­tung lesen können. Es ist uns eine groBe Freude, aus diesem AnlaB - ge­rade in unserer Weichnachtsausgabe ­Herrn Dr. Michael Józan-Jilling, Se­kretar des Szekszárder Deutschen Na­tionalitatenvereins, und Vizevorsit­zender der Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen begrüBen zu können. - Was bedeutet diese Entscheidung für den Verein? - Man kann praktisch sagen, in die­• Stadt gibt es drei Selbstverwaltun­, weil neben der Stadtselbstverwal­tung auch zwei Minderheitenselbst­verwaltungen tatig sind. Ich denke die Deutsche Nationalitátenselbstverwal­tung - auf Grund seiner Tátigkeit in den vergangenen Jahren - spielt eine bedeutende Rolle. So hat die deutsche Minderheit, die entsprechende Öffent­lichkeit - eine Seite in der Stadtzeitung - berechtigt bekommen. - Was sind die Vorstellungen, die der Verein im Rahmen dieser Seite verwirkli­chen möchte? - Das Ziel dieser Seite ist, die in Szekszárd lebenden Ungarndeutschen von den öffentlichen Dienstangele­genheiten permanent und aktuell zu informieren. Wir möchten nicht nur die hiesigen Ungarndeutschen, son­dern auch alle, in der Stadt lebende Mitbürger von diesen Ereignissen, Veranstaltungen, von der Arbeit unse­ren Kulturgruppen, von unseren Erfol­An - MiBerfolgen - die wir fíir wichtig Sülten - informieren. Diese Seite könnte ein prachtiger Schauplatz: der Zusammenarbeit, des Erfahrungsaustausches, der kulturel­len Traditionen auf Partnerschaftsebe­ne sein. Ich möchte nur z.B. unsere gröBte Veranstaltung: das Pfingstfesti­val erwahnen. Diese Seite könnte dies­bezüglich ein „Vorbote" und ein sog. Chronist dabei sein. Natürlich möch­ten wir auch die Vielfáltigkeit, die „leichte Lesbarkeit" weitgehend vor Auge haltén, und so dürfen - neben den interresanten Interviews, Reporta­gen - die Gedichten, Novellen und im subjektiven Ton entstandenen Schrif­ten auch nicht zu Kurz kommen. - Wer wird diese Seite zusammenstel­len? - Es ensteht eine, die deutsche Spra­che ausgezeichnet beherrschende Re­dakteurgruppe, die fíir unsere Tradi­tionen, fíir unsere Pláne und Ziele eine gewissene Empfindlichkeit zeigen und ein sog. „Verbündniss" bilden. Diese Leute werden ganz bestimmt alles da­fíir tun, daB diese Seite eine befrag­te, und „vielgelesene" Seite wird, die Ihre Botschaft erfíillt: informiert, un­terhaltet, lehrt, und Meinungen er­schafft. - Im Namen der Zeitung „Szekszárdi Vasárnap" wünsche ich Ihnen dazu viel Eifolg und interessante Themen den zu­künftigen Kolle-gen. An einem Punkt un­seres Gespráches habén wir auch die Traditionen erwahnt. Jetzt am Tor der Feiertagen der Liebe, bitté ich Sie um eine kleine Erinnerung, ums Wachrufen der ehemaligen Weihnachten. - Die Weihnachten meiner Kind­heit verbrachte ich in meinem Heimat­sort in Jerking/Györköny, in sehr groBe, zusammenhaltende Liebe, oh­ne die heutigen glánzenden ÁuBer­lichkeiten. Die Traditionen waren stark, die Familien und die Dorfge­meinde hielte zusammen. Damals war irgendwie der Winter auch ein sog. „Richtiger Winter": der Schnee schneite in dieser Zeit fast immer, und man konnte aus dem Dorf weder rein oder raus. Am Heiligenabend ist die Verwand­schaft zusammengekommen - man hat irgendwo (möglichst wo in der Fa­milie ein kleines Kind war) immer ein Schwein geschlachtet. Als man mit der Arbeit fertig war, hat man ein festli­ches Kleid angezogen und ist in die Kirche gegangen. Danach gab es ein Schlachtfest. - Welches „Menü"gab es an diesen Abenden? - Natürlich hat man auf die unausbleibliche Wurst suppe nicht ver zichtet, dann gab es noch gefüll tes meines Mutters anzog (dies nann te man dann „Christkindl"), andere klei deten sich als Kram pus an. Bei uns gab es kein „Bethlehemspiel". Am ersten Tag des Jahres sind wir zu den Ver­wandten gegangen (das bedeutete fast das ganze Dorf) um unsere „Neujahr­wünsche" auszudrücken. - Wir sind die iangen Winterabende vergangen? - An gewissen Tagén kamen die Leute in der Spinnstube zusammen um Hanf zu spinnen. Die Frauen strickten, die Mánner sprachen mit­einander, flochten Körbe und befloch­ten die Stühlen. In diesen Monaten hat man sich nicht nur von der ganzjáhri­gen, fleiBigen Arbeit erholt, sondern man hat sich schon aufs náchste Jahr vorbereitet. Man reparierte die landwirtschaftli­chen Werkzeuge und man machte die­se Arbeit um das Haus, wofíir man ab Frühjahr keine Zeit mehr gehabt hat. - Welche Spielzeuge gab es damals, in Ihrer Kindheit? - Ich meine die „Wergflinte", die aus Maisstroh und aus den natürlichen Materialien verfertigte Spielzeuge wa­ren viel interresanter, wie die heutige raflinierte, teure Spielzeuge. Es stimmt auch, daB ich an vielen - vielen Abenden - statt zu spielen - mich fíir die „Márchen" der Erwachsenen inter­resierte. Natürlich liefen diese „Már­chen" nicht spurlos durch mir. Die Gespráche brachten die Fami­lien sehr eng zusammen. Die Dorfge­meinde existierte noch damals und hielte die Leute zusammen. Leider mit dem Entstehen der LPG-s sind aus den Kraut, in der Brat­pfanne Bratwurst und Braten. Wir Kinder habén auch unsere Unterhal­tung ge­funden. Ich kann mich erinnern, daB eins von den Má dels das Brautkleid Der Abend sinkt nieder, die Arbeit ist vollbracht. Das Christkind kommt wieder, auch die Heilige Nacht. Eilig hat's Christkindlein, mufi mit seinem Gaben, kehren bei jedem ein. Lafit's nicht lange warten. Christbaum, schön geschmückt, schimmernde Kerzen dran, die Kinder recht entzückt, freudevoll jedermann. Die vergebens warten, heut' auf ein Christbáumlein, und arm, kein Brot habén. Christkind! Kehr' bei Ihnen ein! Auch die verlassen sind und krank alleine steh'n, tröste sie doch Christkind hör' ihr Gebet und Fleh'n! Und sende den Menschen heut' zur Weihnachtszeit, durch Lander und Grenzen den Frieden und Freiheit. Bauern landwirtschaftlichen Arbeiter geworden, die fíir Monatslohn arbeite­ten. Damals „sorgte" das Fernsehen und die LPG dafíir, daB die - schon fast idyllische, mit viele-vi'ele Arbeit aufge­baute - zusammenhaltende Familie­und damit auch die Gemeindegemein­schaft zerfállt. - Es sind nur noch einige Tage bis zum Fest der Liebe und bis zum Jahresende. Welche Zielen habén Sie sich als Politi­ker, als Arzt und als Privatperson fürs náchste Jahr gesetzt? - Ich wünsche mir, daB die Lande­spolitik das Problem der parlamentari­schen Vertretung der Minderheiten lö­sen würde. Ebenfalls würde ich mich sehr freuen wenn die Szekszárder Deutsche Minderheitenselbstverwal­tung die Renovierungsarbeiten des Hofes des St. Stefan Gemeinschafts­hauses fortsetzen könnte. Im Jahre 1998 müssen wir bei den Minderheitenselbstverwaltungswab­len wieder kandidieren und die Aufga­ben für die náchsten 4 Jahren bestim­men. Die Landesselbstverwaltung übernimmt die Deutsche Bühne und auch andere Instituten. Natürlich möchten wir diese Ein­richtungen niveauvoll betreiben, a,uch in Szekszárd, sowie in Fünfkirchen/ Pécs und auch in Frankenstadt/Baja. In der Kardiologie kann man auch mit spannenden Herausforderungen rechnen, wir planen eine reigionale Zusammenarbeit wo Komitat Somogy - Komitat Baranya - und Komitat Tol­nau eng zussammenwirken... In diesem Weltbankprojekt vertrete ich das Komitat, und wenn es zur Stan­dé kommt, dann können wir natürlich in der kardiologischen Versorgung gröBere Fortschritte machen. Als Privatperson möchte ich das Jahr 1998 ohne Herzversagen überleben, ich möchte auch mit meiner Familie ein biBchen mehr Zeit verbringen, und ich wünsche mir, daB der unerfíillbare Traum Wirklichkeit wird, daB ich genügend Zeit habe, neben der fach- und politi­schen Litera­tur auch mai Josef Kanter: Christnacht die ein bellet­ristisches Buch in Hand nehmen zu können. Sas Eizsébet-Krémer György

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