Szekszárdi Vasárnap 1993 (3. évfolyam, 1-51. szám)

1993-10-31 / 43. szám

10 m SZEKSZÁRDI USARNAP 1993. OKTÓBER 31. Deutsche Seite „Liegt dir gestern klar und offen, wirkst du heute kráftigfrei..." J. W. Goethe Oktoberfest in Spanien Calella wurde in den letzten Jahren durch seine Bierfeiern be­rühmt. An diesen Feiern treffen sich die besten deutschen Nationalita­tenvolkskunstgruppen Europas. An der Feier 1993 habén auch der Szekszárder Deutsche Chor, die Pakser Blaser und der Bonyháder Deutsche Gesang- und Musikverein teilgenommen. Als Ilona Reiner im Auftrag der Express AG in Costa Brava war, ist ihr aufgefallen, dafi es Volkskunst­gruppen aus Deutschland, Dáne­mark, aus Holland und Slowenien gibt, aber keine einzige der Un­garndeutschen, obwohl sich Melo­die und Farbenpracht der Ungarn­deutschen den vorigen anpaBt. Sie machte dann die spanischen Ver­anstalter darauf aufmerksam, daB es in der Tolnau deutsche Natio­nalitátenvolkskunstgruppen gibt, die das Programm des Festivals bereichern könnten. Der Vor­schlag wurde freundlich aufge­nommen, so hat man zur heurigen Feier 17 Gruppén eingeladen, da­runter drei ungarndeutsche. Das Debüt Am Abend gegen zehn Uhr nach dem Auftritt der hollandi­schen Gruppé Alpen Klánge, ka­men die Tolnauer auf die Bühne. Auf der kleinen Bühne sah man die Roger Schilling Blaser aus Paks umgeben vom Szekszárder Chor und ganz an der Bühne, das Bild bereichernd, hatte man die Bony­háder. Schon die ersten Klánge lockten sehr viele Leute an, der Zuschauerraum fíillte sich bald und die Zuschauer sangen mit den Tolnauern, wurde ein Tanzlied auf der Bühne gespielt, kam es auch zum Tanze. Die liebliche Melodie brachte dann Hunderte zum Schaukeln. Das Programm der Tolnauer hat den Schweizern am besten gefallen, da die zwei Grup­pén auch gleiche Volkslieder auf ihr Programm hatten. Der schwei­zer Impresario Hans-Jacob Bur­chalter meinte dazu: „Die Men­schen sollten zusammenhalten, dazu ware das Lied und die Musik die beste Möglichkeit. Schön, es ist wirklich sehr schön, daB die Do­nau-Schwaben aus der Tolnau ihre Lieder, ihre Musik, ihre Volk­stracht und Traditionen zeigten." Unsere Gruppén erzielten mit ih­rer Volkstracht riesigen Erfolg. GroBen Erfolg hatten auch die gemeinsamen Proben auf dem exotischen Hof des Hotels Sorra­bona. Bei unserem zweiten Auftritt hatten wir schon unsere Zu­schauer. Unser Programm hat auch den Gastgebern gut gefallen. Das sollte auch das Freibier bewei­sen, das unsere Leute „auf Kosten des Hauses" tranken. Anton Rit­tinger, Leiter des Vereins der Deutschen in der Tolnau wirte als Chormitglied mit, Josef Forster, Leiter des Pakser Vereins war der Sprecher der Programme. Man ge­dachte mit Beileid des verstorbe­rien Josef Eber, der noch die Orga­nisierung dieses Weges begann. Diese Arbeit hat nach seinem To­de Taba József übernommen, der auch Leiter der Gruppé ist. Unterwegs Da alle unsere Gruppén es mit der Musik zu tun hatten, wollten sie, nachdem sie in Montserrat die berühmte Schwarze Madonna be­sucht hatten, den áltesten und be­rühmtesten Knabenchor der Welt, Escolania sehen und hören. Nachmittags um ein Uhr er­klangen die Töne von Salve Regi­na, die uns alle in Staunen versetz­ten. Danach wurden wir vom bun­ten Getümmel von La Sagrada Familia und Ramblas erwartet. Wir konnten auch das olympische Gelande und die gotische Basilika bewundern. Die Schwaben aus der Tolnau besuchten noch ein echtes SchloB aus dem Mittelalter, wo sie vom Grafen und der Gráfin emp­fangen wurden. Sie konnten ein Ritterspiel miterleben und an ei­nem SchmauB á la Mittelalter mit­machen. (Speisen ohne Messer, Gabel und Löffen mit Hánden und FüBen, Brathendel, Braten, dazu viel Wein und Sekt.) Den Abend schloB ein Flamencopro­gramm, das wir uns alle mit Freu­de anguckten. Am Heimweg machten wir auch in Monaco ei­nen Abstecher. Wir konnten die Wachparade miterleben. Die Reise ging dann in Rich­tung Italien, Österreich, am 10. Tag waren wir wieder daheim. Reich an Erlebnissen kamen alle Mitglieder der Gruppén nach Hause und bereiten sich schon auf den máchsten Auftritt vor. Béla Bayer Einweihen Am 17 Október hat M. Mayer, der Fünfkirchener Komitatsbi­schof, das gemeinsame Heim des Szekszarder Neustadter Katholi­schen Vereins der Szekszarder Deutschen Nationalitátenorgani­sation und des N.615 König Béla Pfadfindertrupps eingeweiht. Vor diesem hat der Hauptpriester in der Neustadter Kirche eine Fir­mungsmesse gehalten. - b ­Zur Erinnerung an Josef Eber In Namen des Deutschen Freundeskreises in Szekszárd möchte ich von Dir, lieber Josef Abschied nehmen. Du warst unser Vorsitzender. Trotz deiner Krankheit dachten wir nicht, daB Du unseren 15. Jahres­tag nicht mit uns feiern wirst. In unseren Erinnerungen bleibst Du mit uns und auch in Spanien, wohin Du unsere Reise so begeistert organi­siert hast. Wir danken Dir dafür. Deine Vielseitigkeit, deine Kenntnis­se, dein Organisationstalent werden uns fehlen, und werden schwerzu vertreten sein. Du warst manchmal unruhig und verzweifelt, wenn es Unrecht in unserer Gruppé gab, oder uns gewahrnt hast. Du hast aber nie aufge­geben. Du kamst immer wieder zurück um unsere Arbeit zu helfen und dein Wissen nutzbarer zu machen. Wir werden dich, lieber Josef vermissen! Gott schenke dir die ewige Ruhe! Th. Török yy Schöne Deutsche Sprache" PÁLZER GEBET Liewer Gott, ich mach kee Sprichl wann ich saa, mer brauchen Dich. Ich will ganz uff Dich vertraue, dann uff Dich do kann mer baue, Du bischd grófi, des gáb ich zu, un nor Du kannschd Wunner duh, kannschd uns helfe in de Not un de Sorg ums daglich Brot. Liewer Gott, bischd unser Licht, unser ganzi Zuversicht. Sin mer manchmol aach im Dalles, unser Glaawe, der traat alles, dafi es werre uffwárts geht, wann 's aach noch so brenzlich steht. Aafang, Lewe, Glick un Enn, alles leiht in Deine Hann. Liewer Gott, ich will ned klaa, was ich traa kann, will ich traa. Schaffe will ich un will lache, helf uns, dafi mer's richtich mache, dafi die Kraft zum Lewe reicht, was mer gern duht, falit eem leicht, des gábt Mut, in Gottes Name, so wie's kummt, so traan mer's Ame! (Von Ottó Wilms; veröffentlicht durch Attila J. Drescher)

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