Gindele, Robert: Die Entwicklung der kaiserzeitlichen Siedlungen im Barbaricum im nordwestlichen Gebiet Rumäniens (Satu Mare, 2010)

3. Die Mikrozone Ecedea Sumpf

Um eine Verbindung zwischen diesen Siedlungen festzustellen ist es notwendig die Entdeckungen detail­liert zu vergleichen. Als Referenz-Siedlung nehmen wir die Siedlung von Csengersima- Petea (CsP.), da sie bereits einen festgestellten Entwicklungsplan besitzt. Abb. 14. Die erste Entwicklungsphase der Siedlung von Csengersima-Petea kann aufgrund einer stark profilierten Fibel mit Fußknopf vom Typ Almgren 84 mit „Wolfzahnmuster”'34 auf den Zeitraum vor den Markoman­nenkriegen datiert werden. Eine ähnliche Fibel wurde bei Lazuri- Lubi tag publiziert, aber diese wurde ohne Kontext134 135 entdeckt. Ohne Zweifel weist diese Fibel auf die Existenz einer Siedlung bei Lazuri - Lubi tag vor den Markomannenkriegen hin, aber nach heutigen Stand der Forschungen kann diese mit anderen Funden nicht verbunden werden. In Csengersima- Petea kommt die handgeformte, schwarze Feinkeramik schon in der Anfangsphase der Siedlung, ab der ersten Hälfte des 2. Jahrhunderts bis zur Phase 2a der Keramikentwicklung, d.h. einige Jah­rzehnte nach den Markomannenkriegen, in hoher Anzahl vor. Später tritt dieser Keramiktyp nur sporadisch, wahrscheinlich manchmal in einer sekundären Position auf. In der Siedlung von Lazuri- Lubi tag haben alle Formen der handgefertigten, schwarzen Feinkeramik ihr typologisches Seitenstück in der Siedlung von Csen­gersima- Petea. Es wurden kleine Schüsseln mit langem, sich (nach unten) aufweitendem Rand, im Weitwinkel gekröpfter Wandung, der maximale Durchmesser befindet sich auf dem Rand Typ 01.01.02/03. CsP136 und tiefe Schüs­seln, mit langem, sich (nach unten) aufweitendem Rand, mit Wandung im sehr langen Winkel, der Maximal­durchmesser befindet sich im unteren Teil des Gefäßes Typ 01.02.03.CsP entdeckt. An diesem Keramiktyp sind folgende Verzierungen zu beobachten: Kleine, runde Alveole, die schräge Reihen bilden, abwechselnd mit schrägen, parallelen Linien Typ 102.CsP. und schräge, kurze, parallele Linien, die eine senkrechte Reihe bilden Typ 103.CsP. Die Formen von Lazuri- Lubi tag unterstützen keine andere beschränkte chronologische Einstufung der Siedlung, die der handgeformten schwarzen Feinkeramik entspricht, weil zu ihr passende For­men von Csengersima- Petea beginnend mit der ersten Hälfte des 2. Jahrhunderts auftreten und sind nach den Markomannenkriegen noch vorhanden. Bei der Kategorie der handgeformten Grobkeramik gab es eine ähnliche Situation. Fast alle Formen haben eine, ihre ähnliche Form in der Keramik von Csengersima- Petea. In Lazuri- Lubi tag kommt eine Menge doppelkonische Gefäße solchem Typ, bei welchem der Durchmesser sich beim Wandungswinkel im oberen Drittel des Gefäßes befindet und ist egal oder kleiner als der Mündungsdurchmesser: Typ 02.04.01. CsP., der Wandungswinkel ist scharf, der Maximaldurchmesser ist größer als der Mündungsdurchmesser Typ 02.04.04./06.CsP. Es kommen die Töpfe mit unakzentuiertem Maximaldurchmesser in der Nähe des Randes, die kurze, gerade oder ein bisschen nach außen gezogen sind: Typ 02.01.04.Cs.P. und Töpfe mit langem, ein bisschen nach außen gezogenem Rand, mit unakzentuierter, bogenförmiger Schulter, Typ 02.03.02. CsP., bzw. Schüssel mit kugelförmigem Körper, mit langem, nach außen gekröpftem Rand Typ 02.05.04.CsP. vor. Nach einer Analyse der Keramikformen können wir feststellen: In Lazuri- Lubi tag existiert eine zeit­genössische Siedlung mit den Entwicklungsphasen la-b/2a-b der Keramik von Csengersima- Petea, aber der heutige Forschungsstand macht es unmöglich eine weitere chronologische Einstufung auszuarbeiten. Beim heutigen Forschungsstand in den Siedlungen von Satu Mare- Pădurea Noroieni, Satu Mare- fermele 134 Siehe Begründung bei Gindele - Istvánovits 2009, 52. 135 Matei - Stanciu 2000, 517, PL 336. 3. 136 Abkürzung Csengersima- Petea 37

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