Gindele, Robert: Die Entwicklung der kaiserzeitlichen Siedlungen im Barbaricum im nordwestlichen Gebiet Rumäniens (Satu Mare, 2010)

2. Die Geschichte der Forschungen

Die Geschichte der Verarbeitung von während der Vor-Ort-Forschungen erworbenen Informationen. Die Bahnbrecherarbeit für das Studium des Barbaricums im Nordwesten der Provinz Dacia stellt eine er­ste Monografie der Siedlung von Medieşu Aurit - Şuculeu dar, hier werden die Ausgrabungen aus den Jahren 1964- 6688 veröffentlicht. Aufgrund der Analyse der entdeckten Keramik- und Metallobjekte wurde die Sied­lung ins 2./4. Jahrhundert datiert und ethnisch wurde diese den „großen Dakern”89 zugeschrieben, die ver­schiedene Handelsbeziehungen mit der Provinz führten, mit den Sarmaten von der Ungarischen Ebene und mit den Nordgermanen. Das Konzept der Entwicklung der dakischen Sachkultur wurde durch die Theorie der Kontinuität der dakischen Bevölkerung im Westen und Nordwesten und nach der Gründung der Romanis­chen Dacia entwickelt. Diese Kontinuität wurde bis einschließlich in dem 4. Jahrhundert90 vorausgesetzt. Die aufgrund der Ausgrabungen der Jahre 1964-66 entstandenen Theorien von Medieşu Aurit- Şuculeu, was die Sachkultur der freien Daker im Nordwesten Rumäniens angeht, wurden auch auf weiterhin während der 1970er Jahre fortgesetzt. Die Voraussetzung, dass im Friedhof von Medieşu Aurit- Şuculeu eine vandalis­­che Präsenz identifiziert wurde, induzierte in einem popularisierenden Artikel91 eine wissenschaftliche Ant­wort, wodurch der Befund den Kostoboken92 zugeschrieben wurde. Die Zuschreibungen der Entdeckungen aus der Römerzeit im Nordwesten der Provinz Dacia basierten konstant auf die Bestätigung der Anwesenheit der freien Daker93, es gab wenige Ausnahmen, die vorsichtig andere mögliche Varianten vorschlugen, was die vorausgesetzte ethnische Angehörigkeit von bestimmten Keramikkategorien angehen94. In den 1980er Jahren erlebte die Erforschung der Römerzeit im Nordwesten Rumäniens eine Rückgang­speriode. Am Anfang des Jahrzehntes wurden die Forschungen aus dem Jahre 1978 in Satu Mare- fermele 2. 4 veröffentlicht, die Entdeckungen wurden den Dakern zugeschrieben, aufgrund des Vergleichs mit Medieşu Aurit die damals als „noch unbestrittener Referenzpunkt für die freien Daker im Nordwesten Rumäniens”95 zählte. Die gestempelte Keramik zählte von romanischer Herkunft, da sie in den Siedlungen der freien Daken entdeckt wurde96. Das Jahr 1990 bedeutete eine Erneuerung für die Veröffentlichungsversuche der Entdeckungen. Die Dok­torarbeit von S. Dumitraşcu, die in der Tat zwei Jahrzehnte später zusammengestellt wurde, wurde 1993 pub­liziert. Das ist die erste monografische Beschreibung des geografischen Raums vom Westen und Nordwesten Daciens. Der Verfasser behandelt die den freien Dakern, Sarmaten, Vandalen und Buren zugeschriebene En­tdeckungen. Die Importe sind dem Römischen Reich und der Barbaren-Welt zuzuschreiben. Die Arbeit hat ein Repertorium von Entdeckungen für verschiedene Kategorien (dakische, sarmatische, die Zone Carei, ger­manische aus der Crişana, blasische, monetäre) und einen Kapitel, was die Erdewellen von Crişana angehen97. Geordnet wurden im Katalog neben einer detaillierten Analyse von I. Stanciu, Entdeckungen aus Maramureş98 und aus dem Mittel- und Unterbecken des Flusses Someş99 veröffentlicht. Mehrere Publikationen, die sich auf 88 Dumitraşcu - Bader 1967a. Eine abgekürzte Variante des Textes aus der Monografie wurde in Form einer Abhandlung publiziert (Dumitraşcu - Bader 1967b). 89 Dumitraşcu - Bader 1967, 51. 90 Dumitraşcu 1968, 255. 91 Horedt 1971, 11. 92 Dumitraşcu 1975, 58. 93 Săcăşeni- Drumul Cigului (Lazin 1975,66), Zone Carei (Lazin- Németi 1972), außerprovinzliches Gebiet im Kreis Sălaj (Matei 1980). 94 Satu Mare- Pădurea Noroieni (Bader 1975). 95 Lazin 1980,141. 96 Lazin 1981- 1982, 133; Matei 1985, 250-251. 97 Dumitraşcu 1993. 98 Stanciu 1992. 99 Stanciu 1995. 17

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