Gindele, Robert: Die Entwicklung der kaiserzeitlichen Siedlungen im Barbaricum im nordwestlichen Gebiet Rumäniens (Satu Mare, 2010)
3. Die Mikrozone Ecedea Sumpf
darstellten, zu sichern. Neben den Bürgen wurde ein System von Wachtürmen Linienweise aufgestellt. Zwischen Căşei und Ileanda, auf einer Länge von ca. 34 km, mussten 4 Zugangswege - durch welche die Barbaren von der Lăpuşului Niederung bis zum Someş242 gelangen konnten - zugeschlossen werden. Die Lăpuşului Niederung ist vom Someş-Tal von der Bergkette Culmea Brezei auf ca. 30 km getrennt. Sie ist schwer zugänglich, man kann es bei Corueni und Curmătura Popii überqueren. Die Someş- Passage war nicht eine angenehme Zone für die Barbaren um zu Wohnen, weil es von römischen Militärkonstruktionen besetzt war und weil die Terrassen die freie Bewegung durch den verschiedenen Elementen des Limes243 ermöglichten. Wenn wir die Aufstellung der Elemente des Befestigungssystem und der Zugangswege in Betracht nehmen, können wir behaupten, dass, der wichtigste Zugangsweg von den Barbaren aus den Norden bis zur Provinz wahrscheinlich durch das Someş-Tal führte. Der Verkehr von der Lăpuşului Niederung, durch Culmile Brezei spielte wahrscheinlich eine sekundäre Rolle. Angesehen, dass der Verkehrsweg durch das Someş- Tal der wichtigste nördliche Zugangsweg ist, teilt er sich in mehreren Segmenten. Von dem Limes, in der Zone vom Jibou und bis zu der Ţicău- Schlucht ist das Flusstal breiter, mit wohngünstigen Terrassen. Die Schlucht Ţicău bildet eine natürliche Barriere, die diese Mikrozone in der Barbaricum - Richtung zuschließt. Der Stand der Forschungen erlaubt uns leider nicht eine Abgrenzung der ersten römisch-barbarischen Kontaktzone, die sich dem Zaläu-Tal von dem nördlichen Limes der Dacia ähnelt. Die einzige Zone die solche Wohnungsbedienungen anbietet ist das Someş- Tal, zwischen Tihäu und der Ţicău Passage. Diese Zone ist fast unerforscht. Die einzige bekannte Siedlung ist die von Vădurele- Fundătură/Curătură244 . In der Nähe des ehemaligen römischen Limes, am Ende des sekundären Zugangswegs vom Chioar-Tal zum Someş-Tal, wurde die Siedlung Mesteacăn- La parhon245 durch Sondierungen erforscht. Die Ausgrabungen aus den Jahren 1978-1979 waren klein und haben ein oberirdisches Haus aus dem 4. Jahrhundert datiert durch eine Münze, die unter Constantius II geprägt wurde ans Licht gebracht. Es wurde auf der Schnelldrehscheibe gefertigte, rauhe oder feine Keramikfragmenten, darunter auch ein gestempeltes Krüglein entdeckt. Die römerzeitliche Siedlung aus dem Lăpuşului und Säsarului Einzugsgebietes Zeiten wurde sehr wenig erforscht. Eine römerzeitliche Siedlung wurde durch Forschung an der Oberfläche bei Cetăţele- La parhon246 entdeckt. Die isolierten Entdeckungen247 zeigen dass diese breite Mikrozone schon in der Römerzeit bewohnt war, aber ihre Charakteristiken konnten noch nicht festgestellt werden. Das einzige Segment aus dieser Mikrozone dass besser erforscht wurde ist der Zusammenfluss der Flüsse Lăpuş-Săsar- Someş. Die Siedlung von Lăpuşel- Ciurgäu248 wurde durch Ausgrabungen erforscht und es worden drei rechteckigen Gruben mit angebrannten Wänden und einen Anbau entdeckt. In der Füllung wurde feine und rauhe, scheibengedrehte Keramik entdeckt, sowie handgeformte rauhe Keramik, die mit alveoliertem Gürtel verziert wurden. Die keramischen Musterstücke enthalten gestempelte Krugfragmente aber auch feine, schwarzfarbige, handgefertigte Krüge. Nach heutigem Stand der Forschungen ist es schwer zu sagen, ob die Siedlungen mehrere Entwicklungsphasen hatten. Wir können nur sagen, dass die geforschten Kontexten einer einzigen Entwicklungsphase 242 Ferenczi 1991, 148. 243 Ferenczi 1991,132- 135. 244 Pop 1997, Nr. 37,464; Matei - Stanciu 2000, 85, Nr. 148 (276). 245 Iuga 1979; Iuga 1980; Stanciu 1995, Nr. 20/A, 153, P. VI/2, 3, 5-7; Matei - Stanciu 2000, 67, Nr. 90 (163). 246 Stanciu 1992, Nr.8., 174; Matei - Stanciu 2000, 41, Nr. 43 (75). 247 Matei - Stanciu 2000, Anhang Nr. 19, Verbreitungskarte, Nr. 15-16, 79, 83, 149, 269. 248 Stanciu 1995, Nr. 18,151-152; Matei - Stanciu 2000, 62- 63, Nr. 81 (151). 105