Rusu, Adrian Andrei - Szőcs Péter Levente: Arhitectura religioasă medievală din Transilvania 4. (Satu Mare, 2007)

Obiective / Esettanulmányok / Case Studies - Mihaela Sanda Salontai: Restaurarea catedralei romano-catolice de la Alba Iulia dupăincendiul din 1277

165 Restaurarea catedralei de la Alba Iulia după incendiul din 1277 DIE WIEDERHERSTELLUNG DER RÖMISCH-KATHOLISCHEN KATHEDRALE IN ALBA IULIA NACH DEM BRAND IM JAHRE 1277 (Zusammenfassung) Im Archiv des römisch-katholischen Erzbistums von Alba Iulia sind zwei Urkunden vom Ende des 13. Jh. erhalten, die sich auf die Restaurierung der Kathedrale nach dem Brand im Jahre 1277 beziehen. Die erste Urkunde ist der Vertrag zwischen dem Domkapitel und dem Steinmetzmeister Johannes von Saint-Dié am 1. November 1287, die zweite ist ein Vertrag zwischen demselben Kapitel und den einheimischen Zimmerleuten Syfrid von Cricäu, Iacob von Alba Iulia, Herbord von Gârbova und Henc von Cälnic, am 31. Mai 1291 abgefasst.. Der Vertrag mit dem aus Lothringen stammenden Steinmetzmeister Johannes von Saint-Dié, sah den Wiederaufbau der Mauern der Kathedrale bis zur ursprünglichen Höhe, sowie des Zentralturmes über der Vierung vor. Die Arbeit wurde im Akkord durchgeführt, für 50 Silbermark in monatlichen Zustellungen über neun Monaten, hinzu kam noch ein Zusatz in Kleidung seitens des Bischofs beim Abschluss der Arbeit. Anscheinend fanden die Arbeiten in zwei Abschnitten statt: zunächst, in den ersten fünf Monaten — von November bis April - wurden die vierkantigen Steinblöcke für die Verblendung behauen und ausgearbeitet, nacher, ab April begann der eigentliche Bau. Die Bezahlung für die Bearbeitung der vierkantig behauenen Steinblöcke, die im Winter stattfand, als dem Meister ein anderer Steinmetz aushalf betrug weniger als ein Drittel vom Werte des Vertrags. Der zweite Vertrag wurde mit vier Siebenbürger sächsischen Zimmerleuten abgeschlossen, ebenfalls im Akkord, der den Wiederaufbau des Dachgebälks der Kirche Jur 90 Mark und 24 Ellen Dorntuch vorsah. Die Zimmerleute wurden in acht Zustellungen, die gleichmäßig über die Abschnitten der Arbeit verteilt wurden, ohne genaue Fristen. Sowohl Jur die Steinmetzarbeiten als auch Jur das Dachwerk wurden das Baumaterial und der Transport bis zur Kathedrale vom Bischof beglichen. Der Inhalt der beiden Urkunden ist von besonderem Interesse als Informationsquelle zur Art und Weise der Organisierung mittelalterlicher Baustellen in Osteuropa im 13. Jh. Die Analyse des Textes allein kann aber bezüglich der tatsächlichen Ausmaße der 1287 begonnenen Baustelle an der Kathedrale von Alba Iulia nicht ausreichend Aufschluss bieten, sondern sie muss mit einer archäologischen Erforschung des Baus und einer eingehenden Untersuchung der Bautechnik verbunden werden.

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