Marcu-Istrate, Daniela - Rusu, Adrian Andrei - Szőcs Péter Levente (szerk.): Arhitectura religioasă medievală din Transilvania 3. (Satu Mare, 2004)

Tóth Sándor: Hatkaréjos rotundáink

TÓTH Sándor Auch die Bestimmung dieser Bauten steht nicht fest. Man kann nur soviel sagen, dass die Verbreitung des Typs bei uns weder zum Stil, noch zur Zeit, Institution oder zum Rang geknüpft war. Es ist nicht nachweisbar, was für eine Geistesgemeinschaft zur Wahl des Schemas der Sechspassrotunde führte. Ein Teil der Fachleuten glaubt, dass hier eine symbolische Deutung der entscheidende Faktor ist. Die diesbezüglichen Erörterungen brachten manche Interessante Ergebnisse, so z. B. die Verknüpfung des Grundrisstyps unserer Rotunden mit dem „sechspassförmigen Dreierkettenstern”, der die heilige Dreifaltigkeit symbolisieren soll — was aber gar nicht gesichert ist. Ausserdem gehen die Meinungen über die symbolische Deutung auseinander, und so können sie selbstverständlich auch keinen Einklang zeigen. Dazu kommt, dass z. B. in der Fall von altchristlichen, oberadriatischen Taufbecken die verschiedene Möglichkeiten zur symbolischen Deutung des Sechsecks nachgewiesen sind. Wir werden die Gedanken um die Entstehung der vier Rotunden wahrscheinlich nie erkennen, allerdings kann die Verschiedenheit der Bauten darauf deuten, dass hier mannigfaltige Absichten wirkten. Durch die Analyse und den Vergleich der Bauten ist doch einiges feststellbar. Der Typ der Sechspassbauten blühte in der frühbyzantinischen Zeit auf. Er hat sich im ganzen mittelbyzantinischen Bereich, vom Kaukasus bis zur Adria — im Osten stärker, im Westen schwächer - verbreitet. Unsere Rotunden knüpfen sich an die westlicheren Beispiele dieses Bereichs, gehören zu den spätesten Erscheinungen des Typs, und sind meistens mit Detailformen von westeuropäischem Ursprung bereichert. So veranschaulichen diese Bautenreste am östlichen Rand des lateinischen Christentums, deren drei zu den letzten bestehenden Beispielen von derartigen Denkmälern auf europäischem Boden gerechnet werden können, die kennzeichnend ungarischen, besonderen Varianten ihres Typs, bzw. ihrer Spielart. 42

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