Marcu-Istrate, Daniela - Rusu, Adrian Andrei - Szőcs Péter Levente (szerk.): Arhitectura religioasă medievală din Transilvania 3. (Satu Mare, 2004)
Mihaela-Sanda Salontai: Klausenburger Baustellen der zweiten Hälfte des 15. Jh.
Mihaela-Sanda SaloNTAI klägliche Weise niederbrannte”,6 wobei anscheinend der Chor am stärksten beschädigt wurde.7 Die zweite Baustelle war jene des Dominikanerkonvents Hl. Anton und Hl. Maria, eigentlich ein Umbau, der in den 50er Jahren des 15. Jh. mit der Errichtung des Nordflügels der Klosteranlage begann. Die Arbeiten dauerten etwa vier Jahrzehnte und verliefen in mehreren Phasen, mit Unterbrechungen. Die Chronologie der urkundlichen Zeugnisse zu den neuen Konventsbauten beginnen mit einem Testament aus dem Jahre 1454 für die Errichtung der Kirche,8 worauf eine königliche Rente folgt, die von Johann Hunyadi 1455 gestiftet wurde und für „den Umbau des Konvents und die Errichtung der Klosteranlage” bestimmt war.9 ln einer späteren Phase wurde der Ostflügel des Klosters umgebaut, ein älterer Bau aus dem 14. Jh. Hier wurde ein neuer Kapitelsaal neben der alten Sakristei errichtet, es wurde auch ein Stockwerk mit Räumen für die Bibliothek und das Schreibzimmer (Scriptorium) hinzugefügt. Laut einer zeitgenössischen Chronik hätten die Arbeiten an der Kirche bis ins letzte Jahrzehnt des 15. Jh. gedauert und endeten mit der Errichtung des Schiffsgewölbes um 1493 oder kurz danach, in der Zeit, als an der Spitze der Benediktinerabtei von Cluj-Mănăştur der einstiger schäßburger Dominikanerbruder Gabriel Polner stand.10 11 Die Eröffnung der dritten bedeutenden Baustelle in Klausenburg fand gelegentlich der Gründung des Klosters der Observantenfranziskaner durch Matthias Corvinus statt. 1486 erhielten die Minoriten mit königlicher Unterstützung einen Bauplatz am Südrand der befestigten Umwehrung, in der Nähe der Schneiderbastei." Die Aneignung fand Ende 1487 oder Anfang 1488 statt. Der Bau hatte bereits begonnen, als Matthias Corvinus am 18. Januar 1490 den Salzkammergrafen Siebenbürgens beauftragte, aus königlichen Geldern die Verschaffung und Bezahlung des Baumaterials zu veranstalten und ihn benachrichtigte, daß die Leitung der Baustelle vom Franziskanerbruder Johannes übernommen werde, der „die Arbeit fortsetzen sollte.”12 Die Testamente, die ab 1503 für „die neue Kirche der Heiligen Jungfrau Maria” zu erscheinen beginnen, zeigen, daß zu jenem Zeitpunkt die Errichtung der Kirche abgeschlossen war.13 6 „Ciuitas nostra Koloswariensis ... cum ecclesia parochialj miserabiliter conflagrauit”, Jakab E., Oklevéltár Kolozsvár történetéhez, I, Buda 1870, Urkunde 179, s. 289. 7 Vgl. Marica, Biserica Sf. Mihail, s. 9. 8 Entz G., Erdély építészete a 14-16. században, Kolozsvár 1996, s. 338. 9 Urkundenbuch, V, Bucureşti 1975, Urkunde 4355; Jakab, Oklevéltár, Urkunde 114, s. 191. 10 K. Fabritius, Zwei Funde in der Dominikanerkirche zu Schäßburg, in Archiv des Vereins für Siebenbürgische Landeskunde 5 (1861), nr. 1, s. 11/XI. 11 Jakab, Oklevéltár, Urkunde 169, s. 272. 12 Ebd., Urkunde 180, s. 290; Entz, Erdély építészete, s. 346, vom Text bei Jakab leicht verschieden. 13 Ebd., s. 347. 254