Habersack, Sabine - Puşcaş, Vasile - Ciubotă, Viorel (szerk.): Democraţia in Europa centrală şi de Sud-Est - Aspiraţie şi realitate (Secolele XIX-XX) (Satu Mare, 2001)

Hajdu Tibor: Das Horthy-Regme - autoritäre politische Macht in Ungarn während der Zwischenkriegszeit

Hajdú Tibor zugleich ein Schutzwerk sein gegen die schärferen Formen des Totalitarismus, wie zum Beispiel das Schuschnigg-Regime in Österreich; kann auch ein Kompromiss gestalten zwischen Diktatur und begrenzten Freiheitsrechte. Es ist möglich einen christlichen Ständestat mit autoritärer Führung errichten, wie Dollfüss versuchte es in Österreich, ist auch möglich autoritär, militaristisch, anti-demokratisch und anti-klerikal zu sein, wie Smetona in Litauen nach 1926, um keine Latein-Amerikanische Beispiele zu nennen. Viele latein-amerikanische, neulich aber auch asiatische und afrikanische Staaten haben ähnliche Züge, doch wenn wir bei einer konkret definierbaren Staatsform bleiben wollen, ist besser sich geographisch mit Ost-mittel und Südeuropa zu begrenzen. Der autoritäre Machtstaat kann sich von Kontrolle durch eine Volksvertretung ganz entrücken, so dass kein gewähltes Volksorgan gibt, eher aber schiebt die Volksvertretung nur “provisorisch” zur Seite, oder sogar hat ein monarchistisch-absolutistisch, bürokratisch-zentralistisch, eben demokratisch-plebiszitär Verfassungssystem, aber die vorgenannten rechtlich oder nur tatsächlich ohne Kontrollgewalt bleiben - im Unterschied zum demokratisch-parlamentarischen Systeme. Theodor Schieder in seinem “Handbuch der Europäischen Geschichte” versucht fünf Kriterien für autoritäre Staatsbildungen festzustellen. Diese sind (1) die Stärkung von Zentral-Staatsmacht und Staatsautorität auf Kosten parlamentarische Legislative und der Kontrolle durch diese. Dabei können militärische oder monarchistisch­­traditionalistische Elemente eingesetzt werden, wie in der jugoslawischen “Königsdiktatur” König Alexanders (1929), oder der Versuch König Carol in Rumänien (1938) (2). ’’Massenbewegungen in der Formen Einheitsparteien,die in den totalitären Staaten die entscheidende neue politische Kraftdarstellen, fehlen in den autoritären Staaten nicht ganz, sind aber mehr von oben organisiert als von unten gewachsen”. (Portugalien, Polen) (3). “Autoritäre Regime verstehen oder tarnen sich oft als Not- Diktaturen ...” Merkwürdig für unser Thema ist Schieder's (4) Punkt: ”In allen autoritär regierten Staaten werden terroristische Praktiken angewandt, allerdings nicht in dem Ausmass wie in den Totalitären. Persönliche und politische Freiheisrechte wurden in manchen Fällen nicht völlig aufgehoben, es konnten auch oppositionelle Gruppen und Parteien bestehen bleiben ebenso wie gelegentlich für eine bestimmte Zeit Verfassungen und ihre Organe, wenn auch fast ausnahmslos neue verfassungspolitische Ordnungen gesetzt wurden”. Pilsudski dient hier als Beispiel weil er “das Parlament zwar zunächst bestehen liess, ihm aber mit 124

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