Rusu, Adrian Andrei: Gotic şi Renaştere la Vinţtu de Jos. Documente de cultură materială din Transilvania secolelor XIII-XVII (Cluj-Napoca - Satu Mare, 1998)
Die Sachkultur der archäologischen Grabung von Unter-Winz
Mauern wurden demoliert und neue erhoben; ebenfalls wurden die Zugangswege verändert. Ein Raum mit Kellerwurde linksvon der alten Kapelle platziert. Aus seinem Innern wurde eine beeindruckende Quantität von Ausschußmaterial, insbesonders: Kacheln, Glasgeschirr, kleine Bronzeobjekte, Gebrauchkeramik, hervorgebracht. Was die Ornamentik dieser Bauten betrifft, erhielt sie Renaissance Profilaturen von mehreren Typen. Ein Teil davon wurde von den Erbauern des Schloßes aus dem 17. Jh. wiederbenützt, und kann noch auf der Ruine des Béthlen Schloßes gesehen werden, was zu dem falschen Eindruck eines größeren Alters als das wirkliche führt. Auch die Ausstattung der Gebäude mit Fensteraugen wurde wiederhergestellt. Wir kennen ziemlich gut auch einen guten Teil des Inventars von Kacheln, die die Innenräume verzierten. Die Anzahl der Öfen und ihrer Bestandteile ist so beeindruckend, daß es nicht ungerecht als die zahlreichste Kachelngruppe, die bis zu diesem Zeitpunkt in Siebenbürgen archäologisch entdeckt wurde, zählt. Sie beträgt fast 1500 Typen und Varianten. Darunter befinden sich Kacheln mit Heiligen (Sanktgeorg,in zwei Hauptvarianten die drei Heiligenkönige Ungarns u.a.), mit christlichen Alegorien (der Kampf des Storches und des Hirsches mit der Schlange), kombiniert mit Kampfszenen mit Monstern oder der Lupa capitolina, Herkules mit dem Bogen und der Zeus Adler, dann Kacheln mit Jagdszenen, mit heraldischen Darstellungen (der Habsburger Doppeladler, der Greif mit dem Wappen Hermannstadts, das Wappen der Báthory Familie), mit pflanzlichen und geometrischen Darstellungen, Sockelstücke, Bekrönungen, Verzierungen. Das archäologische Material aus der Periode der Schloßfunktionierung ist reicher als jenes aus den Zeiten des Klosters. Das Schloßgeschirr ist ein Gemisch von zahlreichen, äußerst gemeinen Tongefäßen, ohne eine besondere Verzierung, und außergewöhnliche Glasgefäße (italienische Einfuhrwaren in erster Reihe). Die Glas-, als auch die zahlreichen Keramikstücke bringen einen wichtigen Hinweis in betreff der Ausstattung der Adelssitze in Siebenbürgen an der Grenze zwischen dem 16. und dem 17. Jh.. Zylindrische Becher mit massivem Fuß, verziert mit geometrischen Motiven oder mit Löwenköpfen, einfach, graviert oder mit einer aufgedrückten Verzierung, Näpfen, Fläschen und Flaschen von mittelalter-licher Tradition, zusammen mit Erneuerungen und Modernisierungen wurden zu Licht gebracht. Es vermehrten sich die Bestecke, die Sporne, es erschienen die Spielwürfel, die persönlichen Schmuckstücke. Die letzteren sind hervorragend durch die Bestandteile des Schatzes, der in den letzten Jahren des 16. Jh. verborgen wurde: Heftel, Haarnadeln, Medaillons aus vergoldetem Silber mit Granaten. Informationen aus dem 16. Jh. beschreiben den Sitz von Winz nicht nur als einen Sitzschloß, sondern auch als eine Befestigung. Von archäologischem Standpunkt wurde die Befestigung des Schloßes in Form einer Doppelpalisade identifiziert, welche, in einer ziemlich kleinen Entfernung die Zuschlußmauern des 22