Ciubotă, Viorel - Nicolescu, Gheorge - Ţucă, Cornel (szerk.): Jurnal de operaţiuni al Comandamentului Trupelor din Transilvania (1918-1921) 2. (Satu Mare, 1998)
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546 Marcela Semanáková, Dominique Soulas de Russel dem Deutschen wieder ein Mensch wird!“ (Aussage Milkas im Kandidat44 S. 279). Um so mehr bedauerte er die politische Entwicklung, welche diese für ihn wünschenswerte Zusammenarbeit beider Kulturen nicht begünstigte. Die vielgelesenen Aufsätze Vajanskys haben durch ihre reichhaltigen Facetten den politisch-kulturellen Rahmen der deutsch-slowakischen Beziehungen positiv beeinflusste. Durch S. H. Vajanskys Darstellungen erfuhr das deutsche Image eine entscheidende Wende. Die erstarrte negative Mythographie des Germanentums lockerte und erfrischte sich wesentlich. Vajanskys entmythisierende Gesamteinstimmung gegenüber den Deutschen ist besonders mit seiner persönlichen Entwicklung und Erfahrung zu erklären. Die in Deutschland verbrachten Jahre, die Erlebnisse und Eindrücke trugen ihre Früchte in Form dieser vielseitigen Rehabilitierung des Deutschen, die nicht selten die Konnotation einer Versöhnung aufwies. 3.3.2 Terézia Vansová (18.4.1857-10.10.1942): Das Zusammenleben mit den entmythisierten Karpatendeutschen Die ausführlichste literarische Darstellung der Karpatendeutschen, in diesem Fall der Zipser Deutschen, stammt aus der Feder der postromantischen und frührealistischen Terézia Vansová. Terézia Vansová, geborene Medvecká, stammte aus dem mittelslowakischen Dorf Zvolenská Slatina. Ihre Ausbildung war bescheiden und sie musste sich aus finanziellen Gründen mit einem Jahr Gymnasium in Banská Bystrica, wo sie deutsch lernte, zufrieden stellen. Früh wurde sie von der deutschen Sentimentalprosa stark beeinflusst, welche in der populären Zeitschrift Die Gartenlaube veröffentlicht war. Diese Lektüre hinterließ bei ihr eine bleibende Spur. Im Jahre 1875 heiratete sie Ján Vansa, den halbdeutschen lutherischen Pastor von Lomnicka. Obgleich dieses Zipser Dorf der geographischen Lage nach slowakisch war, wurde es aufgrund seiner mehrhundertjährigen deutschen Siedlertradition, von den Slowaken als deutsch betrachtet. Dort verbrachte das junge Paar sechs bewegte und schwierige Jahre (1875-1881). Das Bild der Deutschen bei der Autorin ist auf diese Zeit bezogen, die sie mit ihrem Mann im Zipser Dorf verbrachte. Jedoch, wie die Anderen, äußerte sie sich gelegentlich zu den Binnendeutschen. Das rauhe Zipser Wetter und die kalte Pfarrerwohnung verursachten die tödliche Erkrankung ihres einzigen Kindes. Die junge Mutter wählte die deutsche Sprache für ihre Gedichte, die ihre Verzweiflung ausdrückten. 44 VAJANSKY, S. H.: Kandidát (Der Kandidat), 1881.