Ciubotă, Viorel - Nicolescu, Gheorge - Ţucă, Cornel (szerk.): Jurnal de operaţiuni al Comandamentului Trupelor din Transilvania (1918-1921) 2. (Satu Mare, 1998)
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536 Marcela Semanáková, Dominique Soulas de Russel beträchtigen Verlust. Weiterhin machte Záborsky auf die Gefahr Aufmerksam, die Quantität der Qualität Vorzug zu geben und er kritisierte die „Menge von oberflächlichen, unreifen Werken in der deutschen Literatur“ (S. 368). Ein weiterer Punkt zu welchem Záborsky Stellung nahm, betraf die deutschen philosophischen Schriften, mit ihrer übertriebenen Neigung zur Abstraktion. Der ehemalige, anscheinend von der Fachliteratur geplagte Haller Student spottete darauf: „Zwischen einem Tier und dem deutschen Philosophen besteht eine unkleine Ähnlichkeit. Beide sprechen unverständlich.“ (Das Buch „Dzefr“21 *, S. 283). Im Kalender des Drahters Fedor (1871) fügte er hinzu: „Durch die unmenschliche Mühe erkannten die deutschen Philosophen die ganze Unwahrheit.“ (S. 289). Das binnendeutsche Vorbild der Volksbildung lag für Záborsky in seinem System bzw. in der gesellschaftlichen Haltung zum Wissen und war keineswegs in der Slowakei durch die einfache Übernahme der deutschen Sprache und Kultur zu erreichen. Eine solche Lösung stellte für ihn auch keine nationalerträgliche Alternative zur Magyarisierung: „Alles, was das Ungarische verliert, übernimmt sofort das Deutsche. Wer überlebt, wird sehen, dass ihr den Teufel mit dem Beelzebub austreibt.“ (Die Taube (1866) , S. 228). Záborsky zeigte die Absurdität solcher Sprachverhältnisse, die während des Bach-Regimes herrschten. In slowakische Gerichte wurden deutsche Richter berufen, welche kein Wort Slowakisch konnten und das Volk nicht verstanden. Nach einer langwierigen Erklärung der Angelegenheit eines slowakischen Bauers kommt vom deutschen Richter nur ein : „Was sagt er?“ und dann fällte er ein unsinniges Urteil. (S. 241). Záborsky verurteilte ansonsten die gesamte Lage sowohl der slowakisch-deutschen wie der slowakisch-österreichischen Beziehungen. Die positive Betrachtung der deutschen Volksbildung blieb isoliert. Somit war seine Öffnung zum Deutschtum sehr zögerlich und geringer als bei Kollár. Selbst den ästhetischen Einfluss deutscher Philosophie und Literatur lehnte Záborsky ab, womit er eine lang einstimmige Rezeption abbrach. Jedoch betonte er, mit seiner Bewunderung der Bildung der breiten Massen in Deutschland, eine in dieser Zeit ansonsten wenig verbreitete Auslandsmeinung. In West- und Südeuropa war das deutsche Image von der ganz entgegengesetzten Meinung geprägt. Insoweit wirkte Záborsky gegen 21 ZÁBORSKY, J.: Kniha Dzefr (Das Buch Dzefr), Martin 1871. In: Jónás Záborsky. Bd. II, Bratislava 1989. 2" ZÁBORSKY, J.: Holub (Die Taube),. Martin 1866. In: Jónás Záborsky. Bd. II, Bratislava 1989.