Ciubotă, Viorel - Nicolescu, Gheorge - Ţucă, Cornel (szerk.): Jurnal de operaţiuni al Comandamentului Trupelor din Transilvania (1918-1921) 2. (Satu Mare, 1998)
Lingvistică şi etnografie / Sprachwissenschaft und Volkskunde / Nyelvészet és néprajz - Varietăţi şi uzanţe lingvistice / Sprachvarietäten und Sprachgebrauch / Nyelvi változatok és nyelvhasználat
484 Alina Florina Toma Zu diesem Zweck wurde ein Fragebogen verfasst, der sich als Aufgabe gestellt hatte, durch gezielte Fragen Modelle des Spracherwerbs und Sprachgebrauchs auf den unterschiedlichen sozialen Ebenen zu erfassen. Als Beispiel wurde der Fragebogen, der als Grundlage zur Tübinger Untersuchung von 1998 stand, genommen. Entsprechen den Arbeitshypothesen und dem Zwecke der Untersuchung wurden Fragen des alten Fragebogens ausgelassen oder durch andere ersetzt, andere ihrerseits durch die Erfahrungen damit verbessert oder gekürzt. Eine statistisch genaue sozialbedingte Repräsentativität wurde dabei nicht erhalten aber auch nicht erzielt. Die Probanden sollten aus den verschiedensten sozialen Klassen, verschiedenen Altersgruppen angehörend, aus unterschiedlichen sozialen Milieus kommen. Die einzige selbstverständliche Bedingung, die gestellt wurde, war, dass sie der deutschen Ethnie gehören, d. h. „a relatively large number of people are socially defined as belonging together because of the belief in their being descended from common ancestors“. Diese Deszendenz aus gemeinsamen Vorfahren führt unter anderen auch zu einer sozialen und kulturellen Gemeinsamkeit. Das soziale Kriterium, das diese Untersuchung zur Definierung der ethnischen Gruppe als entscheidend fand, war dementsprechend die Muttersprache. Wegen des gemeinsamen Glaubens soll die ethnische Gruppe nach Francis auch ein gemeinsames Identitäts- und Solidariätsgefühl zeigen. Der Grad der gemeinsamen Solidarität und der kulturellen und sozialen Identität stellten auch eines der Flauptfragen dieses Beitrages dar. Es wurde folglich nicht nur nach der Muttersprache der Personen gefragt, sondern auch andere sozialen Angaben sollten zur Ermittlung dieser Leitfragen führen. Zum Beispiel ergab die Frage nach der Nationalität ein erstes Problem in diesem Sinne. Drei der 50 Befragten antworteten bei dieser Frage mit „rumänisch“, obwohl sie als Muttersprache „deutsch“ angegeben hatten. Alle drei Lugoscher Probanden sind noch Schüler oder Studenten. Sie stammen aus Mischehen, in denen der Vater rumänisch als Muttersprache hat. In zwei der Fälle bleibt die deutsche Sprache Kommunikationssprache mit der Mutter, in einem Fall aber wird die rumänische Sprache als dominante Sprache. Die einzige Domäne, wo die deutsche Sprache - zwar passiv - gebraucht wird, ist die Schule. Eine linguistische Differenzierung zwischen den drei sprachlichen Gemeinschaften ist eine bedeutende Aufgabe nicht nur für die Soziolinguisten sondern auch für die Kontaktlinguisten und Dialektologen. Hier wird aber gemäß der Zwecken des Beitrages nur einen weitgehenden Überblick auf dieses Problem geworfen. Dementsprechend wird man im Sinne der Vereinfachung für die gröbere Abstufung von einheitlichen