Ciubotă, Viorel - Nicolescu, Gheorge - Ţucă, Cornel (szerk.): Jurnal de operaţiuni al Comandamentului Trupelor din Transilvania (1918-1921) 2. (Satu Mare, 1998)

Lingvistică şi etnografie / Sprachwissenschaft und Volkskunde / Nyelvészet és néprajz - Contact lingvistic: iterferete, bilingvism / Sprachkontakt, Interferenzen, Zweisprachigkeit / Nyelvi kontaktus, interferencia-jelenségek, kétnyelvűség

Interethnische Wechselwirkung in traNskarpatien 429 wurden entsprechend deutsch genannt. Als ungarische Umdeutung des dt. Schwabe(n) kann das dt.mund. Schwowa < ung. sváb/svábok betrachtet werden, welches nicht eine lokal gebundene Ethnie bezeichnet, sondern alle sich im 18. Und 19. Jh. in Ungarn angesiedelten Deutschen, unabhängig davon, ob sie Franken, Pfälzer, Sachsen, Bayern, Österreicher oder auch Schwaben waren; das Ungarische sváb sowie das mundartliche Jvab (Schwöb), JväbiJ (schwobisch) tritt synonymisch zu Deutsche, deutsch. Wann die Mainfranken, die Pfälzer, die Niederösterreicher und Salzkammergütler, die Böhmerwäldler und die Zipser sich selber als Jvova zu nennen begannen, ist schriftlich nicht belegt. Nur die Kolonisten von Ungvär/ Uzhorod nannten ihre Siedlung Schwabendorf, da diese tatsächlich aus dem Schwarzwald stammen (MELIKA 1995a). Noch als Monolingua und primäre Bilingua entlehnten die deutschen Kolonisten aus dem Ruthenischen und Magyarischen, ebenso wie die letzteren aus dem Deutschen bzw. “Schwäbischen” Wörter, die ethnische Realien bezeichneten, wie etwa Besonderheiten der Kleidung, des Schuhwerks, der Utensilien, Arten von Speisen, Traditionen usw., welche zwar entsprechende deutsche Ethnorealien nicht bezeichneten, d. h., Dinge nannten, die bei ihnen im eigenen Leben keine Anwendung fanden, deren Benennungen aber im Verkehr bedarfsgerecht gebraucht wurden, z. B., postoln “Bundschuhe” der Ruthenen < ruth. păstaie; gatjn “Hosen aus selbst gewobenem Leintuch” < ruth. gaci, ung. gatya; kozux “Lederjacke” der Huzulen mit dem Pelz nach innen gedreht < ruth. kozuch; sirak aus dicht gewobenen Wollstoff genähter “Gehrock” < ruth. sirak; kresan’a “Filzhut” < ruth. kresan’a; petEk < ruth. petek und guba < ung. guba\ ein “zottiger Mantel” aus in gewobener Unterlage eingeflochtene Schafwollsträhne, weiß bei den Ruthenen und schwarz bei den Ungarn; b£saxL'n “zweiteiliger Beutel”, der beladen beiderseits der Schultern getragen wurde < ruth. besähe. Mit der Entwicklung unter den Deutschen des Bi- und Multilingualismus intensivierten und vervielfältigten sich die interethnischen Kontakte, insbesondere auf dem Markt und in Ortschaften mit gemischter Bewohnerschaft (MELIKA 1991): der Prozess des Entlehnens von Lexemen aus den ruthenischen, ungarischen u.a. Mundarten und Sprachen beschleunigte sich. In die deutschen Mundarten drangen Worteinheiten und Lehnübersetzungen ein, die wichtige Begriffe für das sich entwickelnde Leben im neuen Lebensraum bezeichneten. Hierher gehörten verschiedene Benennungen von Speisen, z. B., bäbajkeli < ruth. bâbajke , ung.' bäjgli “Nussgebäck”; dErTmach < ung. derelye

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