Ciubotă, Viorel - Nicolescu, Gheorge - Ţucă, Cornel (szerk.): Jurnal de operaţiuni al Comandamentului Trupelor din Transilvania (1918-1921) 2. (Satu Mare, 1998)

Lingvistică şi etnografie / Sprachwissenschaft und Volkskunde / Nyelvészet és néprajz - Contact lingvistic: iterferete, bilingvism / Sprachkontakt, Interferenzen, Zweisprachigkeit / Nyelvi kontaktus, interferencia-jelenségek, kétnyelvűség

418 Olga Hvozdiak sadvyzka)', jl’ifovate < dt. schleifen; hajtsovate < dt. heizen (ukr. topyty) u. a. Zu bemerken sei, dass die genannte Lexik meistens von den älteren Leuten gebraucht wird. Im Bezirk Tjacevo, wo gegen Ende des 18. Jhs. sich aus dem Salzkammergut hunderte Waldarbeiter mit ihren Familien ansiedelten und den Ort Deutsch-Mokra und später das Dorf Königsfeld (Ust’-Coma, 1815) gründeten, haben wir im Gespräch der ruthenischen Bevölkerung im Vergleich zu anderen Regionen deutsche Entlehnungen aus dem Gebiet des Forsterwesens, der Holgewinnung fixiert, wie, z. B.: JtabeT < dt. Stapel (ukr. /btabel’ drov)\ balta < dt. Beil (ukr. sokyra)', hámor < dt. Hammer (ukr. molotok)', jprajts < dt. Spreize (ukr. rosporka, pidporka)\ Jtutser < dt. Stütze (ukr. opora)', Jtapeln < dt. stapeln (ukr. ukladaty v ctabel’a)\ Jtos < dt. Stoß (ukr. stos, stopa)\ klafter < dt. Klafter (ukr. klafter, säen ’) u. a. Da sich Kreis Tjacevo an der Grenze mit Rumänien befindet, wurden hier deutsche Entlehnungen durch Vermittlung der rumänischen Sprache aus dem Gebiet der Schafzucht fixiert (s. Beispiele weiter oben). 5.2 Die heutige Situation Die quantitative und qualitative Analyse des entlehnten deutschen Wortgutes in den ukrainischen Mundarten Transkarpatiens erlaubt uns festzustellen, dass besonders wenige deutsche Entlehnungen in den ruthenischen Mundarten der Regionen Michirja und Volovec’ vorhanden sind. Das ist damit verbunden, dass diese Regionen weit von den deutschen Siedlungen entfernt sind und die heimische ruthenische Bevölkerung wenig mit Deutschen, Ungarn und Slowaken als Vermittler, die im Gebiet ansässig sind, im Kontakt stand und steht, was linguogeographisch verdeutlicht werden kann. Die Sprachgeographie der deutschen Entlehnungen in den ruthenischen Mundarten Transkarpatiens wird am Beispiel des Wortes „Schublade“ mittels der Karte 4 illustriert. Mit der sozial-kulturellen und ökonomisch-technologischen Entwicklung der Gesellschaft werden die deutschen Entlehnungen in den ukrainischen Mundarten Transkarpatiens seltener als früher gebraucht. Einerseits geraten sie in Vergessenheit, andererseits gehören sie überwiegend zur aktiven Lexik der älteren Generation. Weniger häufig werden sie von den Dorfbewohnern der mittleren Altersstufe gebraucht, und im aktiven Gebrauch der jungen Generation findet das deutsche Lehngut nur eine beschränkte Anwendung. Die Verminderung des Wortgebrauchs deutscher Herkunft geschieht dadurch, dass viele Gegenstände, die vor einem halben Jahrhundert noch angewendet wurden, heute veraltet sind.

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