Ciubotă, Viorel - Nicolescu, Gheorge - Ţucă, Cornel (szerk.): Jurnal de operaţiuni al Comandamentului Trupelor din Transilvania (1918-1921) 2. (Satu Mare, 1998)

Lingvistică şi etnografie / Sprachwissenschaft und Volkskunde / Nyelvészet és néprajz - Contact lingvistic: iterferete, bilingvism / Sprachkontakt, Interferenzen, Zweisprachigkeit / Nyelvi kontaktus, interferencia-jelenségek, kétnyelvűség

Deutsches Lehngut in Transkarpatien 413 Substantivs „Zug“ haben die ukrainischen Mundarten nur die Bedeutungen protjach „Luftzug“ und kovtok / koutok „Schluck“ entlehnt. Infolge semantischer Prozesse kann das entlehnte Wort eine neue Bedeutung bekommen, z. B. das Wort frajer < dt. Freier hat in der deutschen Sprache die Bedeutung „Werber um ein Mädchen“, in den ukrainischen Mundarten bekam es außer dieser die zusätzliche Bedeutung: „eingebildeter, hochmütiger Menschdas Wort „fein“ hat in der deutschen Sprache mehrere Bedeutungen: 1. dünn; 2. zart; 3. zerkleinert; 4. sorgfältig (Arbeit); 5. sehr gut, erlesen, vorzüglich (Speisen); 6. klug, gescheit, tüchtig, anständig (Kerl, Kopf); 7. schlau, geschickt, listig; 8. genau, empfindlich; 9. elegant, prächtig (Kleid); 10. vornehm. In den ukrainischen Mundarten wird dieses Wort nur in den Bedeutungen: 1. angenehmes, schönes Äußere; 2. schlau, listig; 3. sehr gut, sorgfältig (Arbeit); 4. passen (Anzug); 5. für das Benutzen geeignet bekommen. 4.2 Periodisierung der lexikalischen Entlehnungen Die deutschen Wortentlehnungen in den ukrainischen Mundarten Transkarpatiens wurden zu verschiedenen Perioden übernommen. Von 700 in den ruthenischen Mundarten aufgedeckten lexikalischen Entlehnungen sind etwa 35 % bis Ende des 1.Weltkrieges entlehnt worden; 40 % drangen in die Mundart zwischen den beiden Weltkriegen; etwa 25 % bilden einen Teil des nach 1945 entlehnten Wortgutes. Das entlehnte deutsche Wortgut wurde durch Befragung von 136 Gewährspersonen folgender Altersstufen gesammelt: 1. Leute von 20 bis 40 Jahre; 2. Leute von 40 bis 60 Jahre; 3. Leute über 60 Jahre. Die Analyse des deutschen Lehngutes ergab folgendes Bild:- Alle befragten Personen kannten und gebrauchten 107 Wörter deutscher Herkunft: lampa (Lampe), apteka (Apotheke), drut (Draht), fundament (Fundament), farba (Farbe), kanta (Kanne), matrats (Matratze), jants (Schanze), Jifer (Schiefer), Jkatulka (Schatulle), Jl’ivovate (schleifen), brudbrudlei(Bruderschaft), kuxn’a (Küche), lak (Lack), l’inijka (Lineal), mal’ar (Maler), pistol’ (Pistole), smakovate (schmecken), torta (Torte), tsiferblat (Zifferblatt), tsiment (Zement), tsukor (Zucker), vafl’i (Waffel), veranda (Veranda) u s w.- Viele Informanten aller Generationen kennen die genannten Entlehnungen, gebrauchen sie jedoch neben Dublette im Verkehr nicht folgerichtig. Solche Wörter gab es 41: Jalata neben salat (Salate), tsegaretleke neben tsigarete (Zigarette), halstuk „kravatka“ kommt aus dem Russischen „halstuk“

Next

/
Oldalképek
Tartalom