Ciubotă, Viorel - Nicolescu, Gheorge - Ţucă, Cornel (szerk.): Jurnal de operaţiuni al Comandamentului Trupelor din Transilvania (1918-1921) 2. (Satu Mare, 1998)
Lingvistică şi etnografie / Sprachwissenschaft und Volkskunde / Nyelvészet és néprajz - Contact lingvistic: iterferete, bilingvism / Sprachkontakt, Interferenzen, Zweisprachigkeit / Nyelvi kontaktus, interferencia-jelenségek, kétnyelvűség
Csilla в. Rácz 383 auf: einerseits die ungarisch-rumänische und andererseits die ungarischdeutsche (standardsprachliche) Zweisprachigkeit. Die Schwaben, die im 18. Jahrhundert im Raum Sathmar angesiedelt wurden, hatten alle Bedingungen um die Muttersprache zu bewahren. Alexander Károlyi sicherte in den schwäbischen Gemeinden den Gebrauch der deutschen Sprache in der Verwaltung, eröffnete deutsche Schulen, und auch die Kirchen Sprache war das Deutsche. Die schwäbisch-ungarische Zweisprachigkeit hat sich vermutlich schon gleich nach der Ansiedlung auszubilden begonnen, weil das Ungarisch die Rolle der Verkehrssprache übernahm, aber das gefährdete die Muttersprache nicht. Im Jahre 1808 wurde die Zweisprachigkeit durch die Enführung des Ungarischen als Fremdsprache in den Schulunterricht verstärkt. Der Beginn des Sprachwandels kann vom Ende des 19. Jahrhunderts bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts angesetzt werden. Der Sprachwandel begann nicht zur selber Zeit in allen schwäbischen Gemeinden, was auch vom wirtschaftlichen Entwicklunsgrad des Dorfes beeinflußt wurde. Die Schwaben waren Bauern, aber in den meisten Dörfern die wohlhabendere Schicht, die wenigen Ungarn in diesen Dörefm waren entweder Intelektuelle (Lehrer, Pfarrer), oder arbeiteten als Knechte bei der Schwaben. Je entwickelter ein Ort war und je mehr Einwohner nicht das Schwäbische als Muttersprache hatten, desto schneller erfolgte der Sprachwandel, so zum Beispiel in Großkarol sehr schnell, während man in Beschened man auch heute fast nur schwäbisch spricht. In folgenden beziehe ich mich nur auf den Sprachwandel in Petrifeld. Ich versuchte den Prozess durch Gespräche mit alten Menschen und durch Aufzeichnung eines Fragebogens festzustellen. Die Lebensgeschichte der drei interviewten Personen ergab bemerkenswerte Erkentnisse, von denen einige hier erwähnt werden sollen. Das 20. Jahrhundert brachte auch in Petrifeld Änderungen. Das Leben beschleunigte sich, die Weltkriege führten zu neuen Grenzziehungen, schufen neue politische Situationen. Diese widerspiegelten sich auch in der Sprache und im Sprachgebrauch und verursachten Störungen im Identitätbewußtsein. Als die Schwaben sich im Sathmarer Gebiet ansiedelten, brachten sie keine Intellektuellen mit, sie waren nur Bauer und Handarbeiter, und haben so sehr schnell die Beziehungen zur Urheimat verloren. Selbst zum Beginn des 20. Jahrhunderts fehlte noch eine führende Schicht von Intelektuellen, welche die schwäbische Nationalbewegung hätte anführen können. Die erste schwäbische Organisation, die "Deutsch-Schwäbische Volksgemeinschaft Sathmar" entstand erst im Jahre 1926, also nach dem Anschluss Siebenbürgens an Rumänien. Der Mangel einer eigenen führenden Schichte