Ciubotă, Viorel - Nicolescu, Gheorge - Ţucă, Cornel (szerk.): Jurnal de operaţiuni al Comandamentului Trupelor din Transilvania (1918-1921) 2. (Satu Mare, 1998)

Lingvistică şi etnografie / Sprachwissenschaft und Volkskunde / Nyelvészet és néprajz - Contact lingvistic: iterferete, bilingvism / Sprachkontakt, Interferenzen, Zweisprachigkeit / Nyelvi kontaktus, interferencia-jelenségek, kétnyelvűség

Tamás Knecht 359 cementgyár ‘Zementfabrik’ -Pe (1)Pulmann-kocsi ‘Pulmannwagen’ - Pe (1) csille ‘Förderwagen’ - Be (1)Teppichgyár ‘Teppichfabrik’ - Be (1) gyár ‘Fabrik’ - Be (3), Pe (2)üveggyár ‘Glasfabrik’ - Pe (1) vagon ‘Waggon’ - Pe (1) Wie schon oben erwähnt wurde, sind im Schwäbischen mehrere Kopulativa als Teilübersetzungen im Alltagsgespräch üblich. Solche hybriden Entlehnungen sind bei dieser Gruppe zu erwähnen wie: Brotgyár und Teppichgyár. Es geht aber auch aus der obrigen Liste hervor, dass das Vorkommen solcher Konstruktionen nicht als allgemeingültig und regelmäßig betrachtet werden kann. Neben den erwähnten hybriden Entlehnungen treten auch ähnliche Zusammensetzungen als Fremdwörter auf wie: cementgyár, higanygyár und üveggyár. Das Wort vagon ist in der schwäbischen Mundart von Petrifeld vermutlich ungarischer Herkunft. Der Ausdruck Waggon ist nämlich im Deutschen erst Anfang des 19. Jahrhunderts als Entlehnung aus dem Englischen auf getreten40, so war es für die nach Sathmar ausgewanderten Schwaben noch nicht bekannt. Es ist wahrscheinlich, dass die Sathmarschwaben den Begriff von der ungarisch sprechenden Umgebung übernommen haben, weil sie bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts kaum einen Kontakt mit dem Vaterland hatten. Diese Annahme würde bedeuten, dass der Ausdruck vagon im Sathmarschwäbischen eine Rückentlehnung darstellt, weil das ungarische Wort Mitte des vorigen Jahrhunderts aus dem Deutschen übernommen wurde41. Diese Annahme hängt mit der Theorie über die dachsprachenlosen Dialekte von J. KRAMER zusammen. Es gibt nämlich Dialekte, die nicht von der Normsprache42 überdacht sind. Das ist der Fall, wenn es entweder kommunikative Hindernisse wie fehlender Kontakt infolge geographischer oder politischer Isolierung (wie im Fall der Sathmarschwaben) vorliegen, oder wenn die Sprecher die potentielle Überdachungssprache bewusst ablehnen, was historisch-ideologische Ursachen hat. Für das Weiterleben solcher dachsprachenlosen Dialekte gibt es zwei Möglichkeiten: 1. „Die betreffenden Dialekte bleiben in dem Sinne »dachlos«, dass für alle Bedürfnisse, die über den Radus der mit dem Dialekte zu bewerkstelligenden Kommunikation hinausgehen, eine fremde, also nicht in 40 Vgl. EtWb. II, 1530 f. 41 Vgl. TESZ III, 1067. 42 Die Überdachung von der Normsprache hat zur Folge , dass sie zunehmend in die Dialekte eindringt und ihre eigenen Strukturen durchsetzt.

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