Ciubotă, Viorel - Nicolescu, Gheorge - Ţucă, Cornel (szerk.): Jurnal de operaţiuni al Comandamentului Trupelor din Transilvania (1918-1921) 2. (Satu Mare, 1998)

Lingvistică şi etnografie / Sprachwissenschaft und Volkskunde / Nyelvészet és néprajz - Contact lingvistic: iterferete, bilingvism / Sprachkontakt, Interferenzen, Zweisprachigkeit / Nyelvi kontaktus, interferencia-jelenségek, kétnyelvűség

348 Lexikalische Interferenzen in schwäbischen Dialekten phonologischen, morphologischen, graphematischen und semantischen Integrationen12. N. Bradean-Ebinger interpretiert die grundsätzliche Polarität der Transferenz und Interferenz als „interindividuelle und individuelle Sprachvariation”. Laut der Auffassung von H. Haarman definiert er die Interferenz als „eine individuelle Sprachvariation, ein Phänomen der individuellen Mehrsprachigkeit”, die Transferenz demgegenüber als „eine interindividuelle Sprachvariation, ein Phänomen der Gruppenmehrsprachigkeit”13. Götz Wienold weist richtig darauf hin, dass sich die Integration der übernommenen sprachlichen Elemente nicht in jedem Fall vollständig vollzieht, sondern sie kann auf einer gewissen Schicht der sprachlichen Assimilierung steckenbleiben. Er stellt zwei Skalen für solche nur partiell integrierten Elemente auf, die eine Skala misst „die Integration an der Art der Varianz freier Altemationen oder Unsicherheit des Sprechers, eine Einheit morphologisch, graphisch oder phonisch aufzufüllen” und die andere gibt „den Grad der Integration nach Integration oder Nichtintegration je nach Ebene der Beschreibung” an.. „Es kann also Integration ebenenspezifisch, jeweils auf einer Ebene eines Sprachsystems, oder ebenendifferenzierend beschrieben werden”14. Dass der häufigste und besonders typische Fall der Interferenzerscheinungen im Erstatz eines Lexems vorliegt, hängt damit zusammen, dass eine Sprache über sogenannte „weichere” und „härtere” Stellen verfügt. „Die für fremden Einfluß durchlässigste Stelle einer Sprache ist ihre Vokabular. ... Die härtesten Stellen einer Sprache sind die vollständigen Paradigmata mit allen obligatorischen Unterscheidungen und allen gebundenen oder freien Morphemen”15. Die lexikalisch-semantischen Interferenzen bedingen das Lehnwortgut. Werner Betz teilt das entlehnte Wortgut nach phonetisch­­phonologischen Kriterien in zwei Kategorien ein: Er unterscheidet zwischen Lehnwörtern und Lehnprägungen. Lehnwörter sind aus der Fremdsprache übernommene lexikalische Elemente, die den Fremdwörtern gegenüber vollständig oder partiell assimiliert wurden.16 12 M. Clyne 1980, S. 641 F. 13 H. Haarman 1991, S. 59. 14 G. Wienold 1968, S. 14 ff. 15 W. Huber 1977: 58 f. 16 Laut Heinrich Kuen: „Der Unterschied zwischen Fremdwort und Lehnwort ist jedoch keine Eigenschaft des Wortes selbst, sondern eine metalinguistische Unterscheidung, die der Sprechende nicht trifft, wenn er das Wort in der Rede verwendet, sondern nur, wenn er es als fremd erkennt oder als heimisch empfindet” (1981: 142).

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