Drăgan, Ioan (szerk.): Mediaevalia Transilvanica 2003-2004 (7-8. évfolyam, 1-2. szám)
István Feld: Pál Engel und die Burgenforschung in Ungarn
Pál Engel und die Burgenforschung in Ungarn 79 Zeit nur auf ein Privatvermögen stützen konnte - ein typisches Zeichen der von der französischen oder englischen Entwicklung abweichenden historischen Vorgänge des Königreiches Ungarn. Die hier kurz zusammengefassten Ergebnisse von Pál Engel wurden dann in der ungarischen Geschichtsforschung fast allgemein akzeptiert und trugen - neben den erwähnten Arbeiten von Erik Fügedi22 - dazu entscheidend bei, dass das Phänomen „Burg“ auch schon für die meisten Historiker fassbar wurde. Auch sein direkter Einfluss auf die Burgenforschung war sehr groß, wovon viele monographische Bearbeitungen einzelnen Burgen oder der Befestigungen von größeren Regionen zeugen.23 Unter seinen späteren Werken finden wir aber nur eine weitere Arbeit, in der er sich noch einmal direkt mit dem Problem des Burgenbaus auseinandersetzte. Er beschäftige sich später nämlich eher mit neueren und breiteren Themenkreisen, wobei es auch festzustellen ist, dass er sich immer mehr auch für die früheren Zeitperioden interessierte. Hierher ist diese - leider kaum bekannte und noch weniger zitierte, auch in den 2003 herausgegebenen Sammelband seiner Werke nicht aufgenommene - kurze Arbeit24 aus dem Jahre 1987 einzureihen, die aber auch dafür ein gutes Beispiel ist, dass Engel zu dieser Zeit schon ein immer engeres Arbeitsverhältnis mit den Fachleuten der Nachbarwissenschaftler ausgebaut hatte.25 So wurde es ihm auch klar, dass die neuren Ergebnisse der archäologischen Burgenforschung viel mehr akzeptiert werden müssten, als er das in seiner zuletzt behandelten Arbeit getan hatte. Die auch von Erik Fügedi vertretene Meinung26, dass die auf dem Terrain fast überall vorkommenden, aber in den Schriftquellen nicht erwähnten, meist kleinen Befestigungen - von denen immer mehr auch durch Grabungen untersucht wurden27 - nichts mit den eigentlichen castra zu tun haben, erwies sich für ihn schon nicht mehr als haltbar. Als Ergebnis einer internen Diskussion28 stellte es fest, dass das spätmittelalterlichen Europa. Hg. Von H. Patze und W. Paravicini. Vorträge und Forschungen XXXVI. Sigmaringen, 1991. 22 Siehe Anm. 1., 6. und 12. 23 Als Beispiel sei erwähnt: Simon Z.: A várak szerepének változása a középkori Nógrád megyében. In A Nógrád megyei múzeumok Évkönyve. XIV (1988). S. 103-131. 24 Engel P.: Töprengés az Árpád-kori sáncvárakprobémájáról. In Műemlékvédelem. 31 (1987). nr. 1. S. 9-14. 25 Das beste Beispiel ist seine Zusammenarbeit mit dem Kunsthistorikern Pál Lövei, die u.a. zur Bearbeitung von zahlreichen adligen Grabplatten führte. Die Liste der diesbezüglichen Aufsätze sind im Anm.4. erwähnten, 2003 herausgegebenen Sammelband zu finden. 26 Fügedi in Anm. 12. erwähntem Werk S. 33-41. 27 Darüber zuerst zusammenfassend: Miklós Zsuzsa: A Gödöllői dombvidék várai. Aszód, 1982. 28 Hier waren 1986 neben Pál Engel unter anderen György Sándorfi, Gyula Nováki, Zsuzsa Miklós sowie der Verfasser dieser Zeilen anwesend, sie haben alle ihre Ansichten danach schriftlich verfaßt und in demselben Heft der Zeitschrift Műemlékvédelem veröffentlicht, siehe Anm. 24. und 29.