Astaloş, Ciprian (szerk.): Satu Mare. Studii şi comunicări. Seria arheologie 28/1. (2012)
Tiberius Bader: Bemerkungen über die Gáva Kultur. Gescichte und Stand der Forschung. Ein Überblick
Tiberius Bader Die fast hundertjährigen vielfältigen und umfangreichen Untersuchungen der Siedlungen, Gräberfelder und Metallurgie der Gáva-Kultur im heutigen Groß-Siebenbürgen haben eine große, monographische Bearbeitung der Befunde und Funde wohl verdient. Moldau Drei Jahre nach der Namengebung, 1960, hat Mircea Petrescu-Dîmboviţa, zwei Beiträge über die frühhallstattlichen Funde in der Moldau veröffentlicht, erst unter dem Titel „Die Fragen der Hallstatt-Kultur in der Moldau“ (Petrescu-Dîmboviţa 1960, 151-160), dann allgemein über das Ende der Bronzezeit und Anfang der Eisenzeit in der Moldau, wo zwar erwähnt er auch Mahala und die kannelierte Keramik aber über eine Gáva-Kultur in der Moldau ist noch keine Rede (1960a, 144 f.). Später, hat Attila László „nur“ vierzig Jahre der Erforschung der Hallstattzeit in der Moldau gewidmet, konkretisiert in zahlreichen Beiträgen, Artikeln, Vorträgen an mehreren internationalen Tagungen und in einem Band, veröffentlicht in der Reihe Bibliotheca Thracologica (László 1994). Das ist ein Lebenswerk! Und braucht keinen Kommentar nur Anerkennung (siehe die Literatur). Auf Grund der archäologischen Grabungen in Siedlungen und Gräberfeldern von Volovăţ, Grăniceşti, Botoşana, Preuteşti und anderen Entdeckungen ist es ihm gelungen eine Gruppe der Gáva - Holihrady Kultur in Nord-Moldau, auf der Suceava-Hochebene festzustellen und nach der systematisch, ausführlich untersuchten Siedlung von Grăniceşti, noch 1976 die Gruppe „Grăniceşti-Gruppe“ zu benennen und von den anderen frühhallstattlichen Gruppen abzutrennen (László 1980, 183 ff.). Die Siedlungen und die Gräberfelder der Gruppe befinden sich am Oberlauf des Sereth und in den Tälern seiner Nebenflüsse, wie Suceava, Şomuz Mare und Mic (László 1994, 49.186 Karte 3). Verglichen mit den Verbreitungsgebieten der anderen Gruppen der Kultur ist die Ausdehnung dieser Gruppe relativ klein. Nach László, ist es nicht ausgeschlossen, dass der Reichtum dieses Gebietes an Salzvorkommen, das schon seit der Jungsteinzeit bekannt wurde, eine Anziehungskraft für die Gáva -Holihrady Bevölkerung bedeutete (László, ebd.). Ausführlich analysierte László, die Siedlungsstruktur der Gruppe, die befestigten (Preuteşti) und die zahlreichen offenen Siedlungen (Grăniceşti), die Bestattungsformen, Brandbestattungen in Urnen, unter Hügeln (Volovăţ, Grabungen M. Ignat, 1978, 107-127) oder in Flachgräberfeldern (Cucorăni) (László 1994,50-62;186-188). Ebenso hat er monographisch die Keramikformen und die Verzierung, Werkzeuge, Waffen bearbeitet (László 1994, 62-89; 188-193). Außer dem zusammenfassenden Beitrag über die Gruppe hat László extra die Plastik, die zoo- und anthropomorphen Statuetten behandelt. In der Siedlung von Grăniceşti wurden insgesamt 35 zoomorphe Darstellungen entdeckt, die ausschließlich Haustiere repräsentieren. Sie wurden als Kultgegenstände betrachtet (László 1994, 90.193 f.; 1995, 85 ff.; 1996, 351 ff.). Für die chronologische Lage der Gáva - Holihrady Siedlungen und Gräberfelder in der Nordmoldau zitieren wir den Autor, verknüpft mit der stratigraphischen und chronologischen Position der Kultur in Mahala (III und IV). „.. .können die Siedlung von Grăniceşti, wahrscheinlich auch die von Preuteşti und Siret sowie das Gräberfeld von Volovăţ in großen Zügen in die durch die Schicht Mahala III vertretene Phase eingeordnet werden. Der vielleicht überraschende Nachweis des Gefäßes vom Typus 3 C in Grăniceşti zeigt nicht nur, dass diese Siedlung vor der von Mahala bestand, sondern weist auch auf die älteste bisher im außenkarpatischen Raum festgestellte Phase der Gáva-Holihrady-Kultur hin. Diese Phase kann wahrscheinlich in die erste Hälfte, oder spätestens gegen Mitte der Hallstatt A-Periode angesetzt werden. Die Verbreitung der Gáva-Holihrady-Kultur in diesem Gebiet erfolgte wahrscheinlich aus der Maramureşund Lăpuş-Senke her und zog einzelne Elemente der Lăpuş-Gruppe mit.“ „Was das Gräberfeld von Volovăţ anbelangt, so zeigt das Auftreten eines mit eingeritzter Leiste verzierten Topffragmentes im Hügel 6, dass einige der hiesigen Grabstätten zu einer neueren Phase im Vergleich zu Grăniceşti und Mahala III gehören. Das Auftreten der wellenförmigen Ritzverzierung in Botoşana und die Fülle der mit Besenstrich verzierten Keramik, sowie das sporadische Auftreten der Fingertupfenleiste (manchmal in Kombination mit Besenstrich!) weist ebenfalls auf eine Übergansetappe zwischen den Phasen Mahala III und IV, vielleicht ebenfalls der Periode Hallstatt A hin. Die Festlegung der Anfänge der „Grăniceşti-Gruppe“ in die Hallstatt A kann sich auf das Gussmodell für 18