Astaloş, Ciprian (szerk.): Satu Mare. Studii şi comunicări. Seria arheologie 28/1. (2012)

Tiberius Bader: Bemerkungen über die Gáva Kultur. Gescichte und Stand der Forschung. Ein Überblick

Tiberius Bader Mit der Spätbronzezeit im östlichen Karpatenbecken, mit der Gáva-Kultur hat sich István Fol­­tiny in fünf Beiträgen eingehend befasst. Etliche von seinen Ideen und Ergebnissen seien hier vorgestellt. Durch die finanzielle Unterstützung einiger amerikanischer Institute reiste er über das Land und konnte die Materialaufnahme in verschiedenen Museen durchführen. So hat er die sog. Gáva-Funde insbeson­dere in der Vojvodina aber auch in Siebenbürgen und Ostungarn aufgenommen und veröffentlicht, zum ersten Mal (!) z. B. auch die Funde aus dem namengebenden Gräberfeld von Gáva. Er hat sie im Verbrei­tungsgebiet im Ostkarpatenbecken in vier Gruppen geteilt: 1 „Die Kulturgruppe von Gáva“, 2 „Die Grup­pe Pecica (Pécska)-Spátvattina, 3 „Die Dubovac-Zuto Brdo-Gruppe“, 4 „Die Gruppe von Reci (Réty). Alle vier Gruppen hat er geographisch abgegrenzt und zeitlich bestimmt. In der Formenentwicklung der Urnen hat er drei Phasen festgestellt. Wir erwähnen hier nach ihm nur das Verbreitungsgebiet der „Gáva -Gruppe“: Ostslowakei, Karpat-Ukraine, Nordostungarn und Nordwestrumänien. Seine Datierung lau­tet für die ganze Kultur: Fla A und B (Foltiny 1967, 65.69; 1966/68, 5-15; 1968, 333-355; 1989, 229-246). Fleute ist Tibor Kemenczei einer der besten Kenner der Gáva-Kultur in Ungarn. Er hat in mehrere Beiträgen und in seinem Band „Die Spätbronzezeit Nordostungarn“, die Problematik der Gáva- Kultur in Nordostungarn, d. h. Verbreitung, Siedlungen, Bestattungen, Keramik, Metallurgie, Chrono­logie ausführlich, sozusagen monographisch behandelt. In der Frage des Verbreitungsgebietes vertritt er die Meinung, dass in der ersten Periode der Kultur „wurde das Siedlungsgebiet des Volkes der Gáva- Kultur im Westen von Hernád und der Theiß, im Norden von den Karpaten, im Süden von der Körös- Gegend begrenzt. Im Osten dürfte die Grenze entlang der Berge von Bihar gelegen haben. Diese Haupt­grenzlinien sind allerdings nicht als unveränderlich zu betrachten. Das Volk der Gáva-Kultur hat auch westlich der Theiß Siedlungen errichtet, diese liegen jedoch unmittelbar am Theißufer...“. Am Ende der ersten Phase hat sich die Gáva-Kultur auch auf den südlichen Teil der Großen Ungarischen Tiefebene, auf das Gebiet der Csorva-Gruppe bis zum Marosch ausgedehnt. Er teilte die innere Entwicklung der Kultur in zwei Phasen, Gáva I, Ha A, und Gáva II, Ha A2- B] und die Kultur wurde von der präskytischen Bevölkerung abgelöst (Kemenczei 1982c, 275 ff.; 1984, 58 ff.). Später in einem Beitrag zusammen mit B. Genito hat Kemenczei die Forschung der Gáva-Kultur neu bewertet, ihre Chronologie verbessert und die Herkunft und Verbreitung der Kultur nicht mehr mit der Migration verknüpft (Genito/Kememczei 1990, 113 ff.). Was Kemenczei für die Spätbronzezeit Nordostungarn unternahm hat für Südostungarn Gábor V. Szabó durchgeführt, nämlich die Funde der Csorva-Gruppe und Gáva Kultur in drei Beiträgen systematisch veröffentlicht, analysiert und ihre chronologische Lage bestimmt. Was neu ist, er spricht über eine Proto- oder Pregáva Zeit Bz D- Ha A[ und die eigentliche Gáva-Kultur in Ha A2und Ha Bt (V. Szabó 1996, 9 ff., 1999, 87 ff.; 2004, 81 ff.). Dazu eine kurze Zusammenfassung seiner Ergebnisse. In der Forschung der Gáva-Periode hat der Beitrag von Gábor V. Szabó, 1996 einen weiteren Schritt bedeutet, in dem er chronologische Lage und Inhalt der Csorva-Gruppe und der Gáva-Kultur zu erklären versuchte. Er hat die Funde die früher der Csorva-Gruppe zugeschrieben wurden neu ana­lysiert und festgestellt, dass ein Teil davon zur transdanubischen Urnenfelderkultur, ein anderer Teil zur eigentlichen Gáva-Kultur und ein dritter Teil zur eigentlichen Csorva-Gruppe gehört. Er hat für die Periode Bz D - Ha A für die Vor-Gáva Zeit ein neues chronologisches Modell aufgebaut, das nach I. Bóna, Proto-Gáva-Zeit und die Funde aus der südlichen Großen Tiefebene dem Csorva-Nagyhegy- Jánosszállás-Kreis zugeschrieben hat. Die eigentliche Gáva-Kultur auf der Ungarischen Tiefebenen hat er in Ha A,^ eingestuft (V. Szabó 1996, 13. 26 ff.; 1999, 66 ff.; 2004b, 82 ff.). Später hat V. Szabó die Periode vor der Gáva-Kultur, Bz D - Ha At „PreGáva“ genannt, weil die­se Zeit genetisch nicht zur klassischen Gáva-Kultur, zum Keramikstil der Kultur gehört (V. Szabó 2004b, 84 f.). Doch meint er, dass man in den nordöstlichen Teilen der Tiefebene, im Kom. Szatmár-Szabolcs, in Bodrogköz, im Hernád - Gebiet schon in der PreGáva Zeit mit der echten Funden der Gáva-Kultur rech­nen kann. Ein Beispiel dafür ist die Siedlung von Nagykálló aus der Ha A Periode (V. Szabó 2005, 157). Eingehend hat sich V. Szabó mit der Siedlungsstruktur der Gáva-Kultur beschäftigt, mit der Verbreitung der Siedlungen der Kultur auf der Ungarischen Tiefebene, den Haustypen, der Viehwirtschaff usw. (V. Szabó 2004a, 138 f. 145 f. 149 ff.). Ein Lieblingsforschungsthema für V. Szabó ist, die Hortfunde in den Siedlungen der Gáva-Kultur (Baks, Zsák). Nach den diesbezüglichen Forschungen meinte er, dass es 10

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