Marta, Liviu (szerk.): Satu Mare. Studii şi comunicări. Seria arheologie 26/1. (2010)
Katalin Jankovits: Die reichen Gehänge in Ungarn
Die reichen Gehänge in Ungarn zusammengesetztes Gehänge, zusammen mit den zur Frauentracht gehörenden Gegenständen: 250 Bemsteinperlen, Spiralperlen, rechteckige Ziere, verschiedene Blechscheiben, zwei Brillenspiralen mit einer Nadel, sowie elf trichterförmige Blechanhänger. Diese reichen Gehänge sind ebenfalls einzigartig und haben sich aus der schlangenförmigen Nadel entwickelt. Die schlangenförmige Nadel besteht aus schlangenförmig gewunden an einer Seite mit einer großen, an der anderen Seite mit einer kleinen, von je zwei Drähten zusammengehaltenen und mit schrägen Linien verzierten Spangen. Die beiden Enden münden in flache Spiralen, in welche jeweils vier Windungen mit Kettengliedern eingehängt sind. Am Ende der Ketten sind von ursprünglich vier Lanzettanhängem nur drei erhalten. Das reiche Gehänge von Zalaszentmihály (Abb. 7, 2) entwickelte sich aus den schlangenförmigen Nadel, die in Transdanubien für die Gräber der Späthügelgräberkultur, Bz D charakteristisch sind.23 Die schlangenförmige Nadel in Verbindung mit einer anderen Nadel, Spiralröllchen, Armbänder, trichterförmige Blechanhänger, gehören zu den charakteristischen Frauenschmucktypen der späteren Hügelgräberkultur in der Bz D Periode Ungarns.24 Die Grabbeigabe befand sich im Hügel 1/ Gr. 4 in Bakonyjákó,25 im Gr. 1 von Jánosháza26 in Transdanubien und im Gr. 105 in Jászberény-Cserőhalom27 in der Ungarischen Tiefebene. In Ungarn sind diese Gräber immer Brandgräber, so daß sich die Lage der bestatteten Köper nicht feststellen läßt. Die Rekonstruktion der Tragweise dieser Nadel begründet sich auf den Fund des weiblichen Körpergrabes der Velatice-Kultur von Blucina.28 Auf der linken Schulter des Leichnams befand sich eine weitere Nadel (Abb. 7, 1). Die Nadeln könnten einen längeren, aus dünnem Stoff gefertigten Mantel zusammengehalten haben und fassten somit die Bekleidung asymmetrisch zusammen. In der frühen Eisenzeit befanden sich ebenfalls verschiedene Typen der reichen Gehänge. Das mehrgliedrige reiche Gehänge von Kisterenye29 (Abb. 8, 1-2) in Nordostungam kam als Einzelfund zum Vorschein. Die einzelnen Elemente des Gehänges, die Form des kleinen Gefäßes in seiner Mitte und die Schlitzbommel, stellen nordwestbalkanische Charakteristika der Früheisenzeit dar.30 31 Ein ähnlicher Anhänger stammt aus Depot I von Vintu •3 I de Jos / Alvinc, das an das Ende der Ha B, bzw. an den Beginn der H C datiert wurde. Der mehrgliedrige Anhänger von Békés32 (Abb. 8, 3) ist ebenfalls ein Einzelfund, er besteht aus einem offenen Ring mit zwei eingehängten Kettengliedern, davon hängen gegossene Stäbchen- und runde, gedoppelte Blechanhänger ab. Eine genaue Parallele zu diesem, mehrteiligen Gehänge mit Kette kann in der Ungarischen Tiefebene nicht gezogen werden. Dieser Anhänger wurde aufgrund der Paralellen, - Vergleiche zu den einzelnen Elementen, wie z. B. den runden Blechanhängem oder den gegossenen stäbchenförmigen Anhängern im makedonichen Fundmaterial,-in die frühe Eisenzeit datiert.33 Die verschiedenen Typen der reichen Gehänge kommen in Ungarn vorwiegend aus Depotfunden, und Schatzfunden hervor. Die fragmentierten Teile dieser Anhänger befinden sich entweder in Urnengräbem der Piliny Kultur in Nordostungam oder in Streufunden, so daß man keine sicheren Daten in Bezug auf ihre Tragweise gewinnen kann. 23 Kőszegi 1988, 27; Kőszegi 1996, 175-176; Jankovits 1992a, 62-63; Jankovits 1992b, 330 Abb. 11, 5; Abb.13; Jankovits 2000, 79-82. 24 Kőszegi 1988, 27; Jankovits 1992a, 62-63; Jankovits 1992b, 330 Abb. 11,5; Abb.13; Jankovits 2000, 79-82, Abb. 4. 25 Jankovits 1992b, 271 Abb.ll. 12. 13. 26 Lázár 1955, 203 Taf. XXIX, 25; Jankovits (1992a) 47 Abb.36, 1-8. 27 Csalog-Kemenczei (1966) 78 Abb. 9, 4-6, 9-10. 28 Tihelka 1961,205 Abb. 8. '9 Hampel 1886, Taf. 61,3; Taf. 62, 6; Kemenczei 1988, 96 Abb. 5, 1.2; Kemenczei 2005, 87. 139. C 9, Taf. 43 J, 1.2. 30 Kemenczei 1988, 104; Kemenczei 2005, 87. 31 Petrescu-Dimboviţa 1977, 368 Taf. 393, 2; Kossack 1980, 139; Bader 1983, Taf. 59, A 9; Kemenczei 2005, 87. 32 Kemenczei 1988, 93. 95 Abb. 2, 6; Kemenczei 2005, 139 C3, Taf 42,D. 33 Bouzek 1973, 94; Kemenczei 1988, 106; Kemenczei 2005, 87. 51