Marta, Liviu (szerk.): Satu Mare. Studii şi comunicări. Seria arheologie 26/1. (2010)

Marci S. Przybyła: An der Grenze der zwei "Welten" - das Kulturbild der polnischen Karpatenzonean der Wende des 2. und 1. Jahrtausends vor Chr.

Marcin S. Przybyla der karpatenländischen Kulturen mit kannelierten Keramik-auch auf Fundstellen aus benachbartem Gebiet von Zips festgestellt wurde24 Diese Tendenz ist auch in den folgenden Zeitabschnitten zu bemerken. An der Wende der Phasen HA und HB wurden in Zips die Wehrsiedlungen gegründet, aus denen die für die Kyjatice-Kultur, sowie für die jüngeren Stufen der Lausitzer Kultur charakteristische Keramik stammt 2\ Die Bruchstücke der mit waagerechten Linien am Hals und schrägen Kanneluren am Bauch verzierten Gefäße wurden auf einigen Fundstellen aus dem Dunajec-Tal gefunden (Abb. 13). Eine große Sammlung derartiger Keramik kam auf der Siedlung in Marcinkowice vor, wo wahrscheinlich in der ihr entsprechenden Stufe ein Schutzwall errichtet wurde26. Die weiteren Fundstellen kann man in der nördlichen, sowie in der südlichen Besiedlungskonzentration zeigen. Es sei betont, dass die genannten stilistischen Merkmale, aber auch eine Tendenz die Gefäßoberfläche zu schwärzen, die in Materialien aus der Gebirgszone bemerkbar ist, am Anfang der Phase HB nicht nur für die Kyjatice-Kultur, sondern auch für die schlesische Gruppe der Lausitzer Kultur typisch waren. Die Anwesenheit derartiger Gefäße im Dunajec- Tal muss man also nicht als eine Wirkung von Einflüssen einer konkreten Kulturerscheinung, sondern eher als ein Symptom eines breiteren Prozesses der Stilvereinheitlichung der Keramik in den jüngeren Stufen der Spätbronzezeit betrachten. Den Wandel des Kulturbilds im polnischen Karpatenzone, besonders im Dunajec- Tal, beeinflussten die Prozesse, zu denen am Ende der Bronzezeit auf dem Theiß-Gebiet und im Kleinpolen kam (jüngere HB und HC Phasen). Im erstgenannten Raum war damals die Entwicklung der Kulturen mit kannelierten Keramik zu Ende und spielten sich neue, mit der osteuropäischen Steppenzone oder mit unterem Donau-Gebiet verbundenen Kulturerscheinungen ab. Nördlich von Karpaten kam dagegen zur Kulturtransformation im Milieu der Lausitzer Kultur. Im westlichen Kleinpolen wurden neue Gräberfelder und ganze Siedlungskomplexe gegründet, die als oberschlesisch-kleinpolnische Gruppe der Lausitzer Kultur bezeichnet sind. Im Gegensatz zu den früheren Zeitabschnitten begrenzte sich die Besiedlung der oberschlesisch-kleinpolnischen Gruppe nicht nur auf die Lößbereiche, sondern umfasste auch die bisher unbesiedelten Räume der großen Flusstäler und des Vorgebirges27 Die Materialien der letztgenannten Kulturgruppierung kamen auch auf den Fundstellen aus dem Dunajec-Tal vor, unter anderem auf den schon einigemal erwähnten Siedlungen in Maszkowice und Marcinkowice. Diese Fundgruppe repräsentieren solche Formen, wie Tassen mit dem Omphalosboden oder doppelkonische Gefäße. Die Keramik aus den genannten Fundstellen zeigt doch auch andere Verbindungsrichtungen. Über Zips und Hornad-Tal waren die spätbronzezeitlichen Gesellschaften aus dem Dunajec-Tal auch auf die Kontakte mit der nördlichen Peripherie des Theiß-Gebiets geöffnet. Darauf weisen die Funde der Keramik der oberschlesisch-kleinpolnischen Gruppe aus der Ondava-Hochebene hin28, sowie die Anwesenheit der für die ostslowakischen „Postgáva“-Siedlunden typischen Keramikformen. Es handelt hier um die mit Grübchenbändern und Hornbuckeln29 dekorierten Gefäße (Abb. 14). Auf den Fundstellen aus der Ostslowakei sowie im Dunajec-Tal kann man auch am Ende der Spätbronzezeit das Vorkommen der für die osteuropäische Waldsteppenzone charakteristischen Keramik feststellen30 Bei einer Zusammenfassung dieses kurzen Überblicks des Kulturbilds im polnischen Karpatenbereich ist es ein wichtiger Unterschied zwischen den beiden Teilen dieses Raumes zu betonen, also zwischen den Besiedlungskonzentrationen im Dunajec-Tal und den Fundstellen aus der Jaslo-Krosno-Senke und der Umgebung von Sanok. Auf dem 4 z.B. Kucerová-Giertlová 2003, 100-102. 25 Veliaöik-Javorsky 1983, p. 14.3-147; Mirossayová 1992, p. 134; 1999. p. 129-152. 26 eine C|4 Datierung aus die 10. Jh. vor Chr.-Poleski 2004, Anm. 137. 27 Rydzewski 1997, p. 264, Abb. I. 2K z.B. Jarosz-Tunia 2008, p. 315-316. 24 z.B. Budinsky-Kriőka-Mirossayová 1992. ,0 Budinsky-Kriőka-Miroüsayová 1992, p. 52-59; Mirossayová 2005, p. 200-202. 10

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