Ardelean, Gavril (szerk.): Satu Mare. Studii şi comunicări. Seria ştiinţele naturale 1. (2000)
Faună
Die von gesammelten beiden Exemplare sind oo, sie haben eine fast gleichmäßige bräunlich ockergelbe Grundfarbe. Nur das Körper und die Androkonien sind etwas dunkler gefärbt. Die rotbraunen Binden sind ungefähr gleichmäßig breit; etwas heller und mehr ockergelblich orangefarbig, als bei den durchschnittlichen Exemplaren, aber doch etwas dunkler, als die Grundfarbe der Flügel. Die Augenflecke sind vollzähling vorhanden, aber sie sind von gleicher Farbe, wie die Flügel und die weißen Kerne sind weitgehend reduzier. Auf der Vorderflügel-Unterseite ist der 3. Augenfleck sehr klein bzw. Verschwunden, die Augenflecke 1,2 und 4 dagegen etwas dunkler, als die Grudfarbe, und die 1-2 Augenflecke haben einen weißen Kern. Es ist offensichtlich, daß die, von mir gesammelten Exemplare kleinere Unterschiede gegenüber der Uberschreibung von obfrthur aufweisen. Sie sind zum Teil wohl dadurch zu erklären, daßdie Männchen von E. ligea in der Regel etwas sind, als die Weibchen. Ein weiterer Unterschied kann mit dem verschiedenen Fundort bzw. Genetischen Flintergrund Zusammenhängen. Die E. ligea- Exemplare aus den Südkarpaten und von der östlichen Balkanhalbinsen haben in der Regel breitere bzw. Gleichmäßig breite rostbraune Binden, als die typischen E. ligea carthusianorum FRUHSTORFER, 1909 aus den Südalpen (Typenfundort: Grande Chartreuse und Tessin) und sie wurden ursprünligh von WARREN als eigene Subspezies (Erebia ligea herculanea WARREN, 1931, Ent. RecA3: 49) beschrieben, später aber vom gleichen Autor als “Form” zu “ssp. carthusianorum f. herculanea” zurückgeordnet (WARREN, 1936:47). Aufgrund der Untersuchung eines großen E. //gea-Materials (Sammlungen: Ungarisches Naturwissen schaftliches Museum, Budapest; E. Szabó und Gy. Szabó, Satu Mare; Z. VARGA, Zool. Inst. Univ. Debrecen) scheint es mir eindeuting zu sein, daß die //gea-Population des Karpatenbeckens ien geographisches Klin von “carthusianorum” zu “herculanea” aufweisen, wo man keine eindeutige subspezifische Trennung zwischen den Extremen durchführen kann. Unsere Exemplare stammen also von einer Population, die sich schon von der „typischen“ E. ligea carthusianorum Frühst. Gewissermaßen unterscheiden läßt. Unsere aberrative Exemplare sind also als Parallelformen zu E. ligea carthusianorum FRÜHST, „ab“ huebneri OBHT. Zu bertachten, die in einer genetisch schon gewissermaßen verschiedenen Population aufgetreten sind. Wie kann man also diese Erscheinung betrachten? Sind diese Exemplare wirklich „albinistich“, wie OBERTHUR andeutet? Meines Erachtens: keinesfalls. Die weißen Flügelpartien sind ungefähr normal gefärbt (z.B. die weiße Binde der Hinterflügel-Unterseite), oder sogar gewissermaßen reduziert. Es handelt sich hier wohl um einen Flavinismus, der auch in anderen Lepidopteren-Familien (Zygaenidae, Papilionidae, Arctiidae) als eine ebliche Veränderung vorkommt, und darauf zurückzuführen ist, daß die Erythropterin-Farbstoffe in ungenügendem Maße oxydiert werden (N1CULESCU & KÖNIG, 1970). Man sieht hier auch eine teilweise, aber nicht vollständige Melanin-Defizienz. Diese Erscheinung kann also als eine genetisch bedingte Stoffwechselstörung gelten, welche sehr veneinzelt in verschiedenen, geograpisch weit entfernten Populationen und bei mehreren Erebia-Arten (z.B. E. euryale Esper, E. manto DENIS & Schiffermüller) auftreten kann, die aber durch die Selektion wohl sehr rasch wieder ausgelöscht wird. Eine eigene nomenklatorischc Behandlung verdient diese Erscheinung doch nicht. Literatur Niculescu, E.V. & König, Fr., 1970 - Lepidoptera, Fauna R. S. România, Bucureşti, 231 149