Ciubotă, Viorel (szerk.): Satu Mare. Studii şi comunicări. Seria istorie-etnografie-artă 17-21/2. (2000-2004)

A. Istorie

116 Viorel Ciubotă Rumänen bleiben zu Hause, sie organisieren keinerlei Veranstaltungen, sie tragen die Nationalfarben nicht mehr, um das Schicksal mit den anderen Rumänen zu teilen. Sie sind beinahe demoralisiert, denn sie sehen, dass die Befreiung doch nicht geschieht. Sie lesen nur die ungarischen revolutionären Zeitungen, , in denen lauter schlimme Sachen über die Rumänen geschrieben werden, wie z. B. Revolution, Hungersnot, die Unersättlichkeit des rumänischen Bauerntums, über den König und über die Königin, die diffamierendsten Aussagen”14. Oder in einem anderen Bericht vom 20 Januar schreibt er “Die innere Haltung ist gesunken seit den brutalen Taten der ungarischen Banden, so dass es im Komi tat Sălaj (es wird darunter die Trestenburger Region verstanden n.n.) Rumänen gibt, die nicht mehr daran glauben, dass es hier mal Großrumänien sein wird, wenn man es ihnen sagt, antworten sie, weiß Gott, was kommen wird. Die revolutionären ungarischen Zeitungen, die in Sathmar herausgegeben wurden, gelangen auch hierher, so dass man erfahren kann, mitten in dieser miserablen Lage wegen den ungarischen Banden lesen sie auch noch die Zeitungen von Sathmar und werden völlig gelehmt“15. Ein großer Zahl rumänischer Intellektuellen sind in die freie Zone oder nach Großwardein geflüchtet. Die Probleme der rumänischen Bevölkerung wurden noch größer, als am 21. März 1919 in Ungarn die Räterepublik eingeführt wurde, die eine ihrer stärksten Oragnisationen in Sathmar hatte. Die unterdrückenden Maßnahmen gegenüber der rumänischen Bevölkerung wurden weitergeführt. Allen diesen Sorgen wurde in der zweiten Hälfte des Monats April 1919 ein Ende gemacht, als die rumänische Armee eine offensive Haltung einnahm. Es soll erwähnt werden, dass zwei Gebiete des Komitats Frauenbach und Şomcuta schon seit Anfang Januar 1919 befreit geworden waren, so dass die hier wohnenden Rumänen von den Mißhandlungen befreit wurden, denen die anderen Rumänen von den unbefreiten Gebieten ausgesetzt wurden. Diese Befreiung war Teil einer sehr gut gelungenen, von rumänischen Militärspezialisten ausgearbeiteten Strategie, die ermöglichte, dass die rumänische Armee innerhalb von kurzer Zeit mehr als 150 km zurücklegen, eine Division von Szeklern gefangennehmen, große Mengen von Materiahen, Waffen und Munition fangen und weitere zwei Divisionen über den Theiß zurückdrängen konnte. Die Städte Sathmar und Großkarol wurden am 19. April 1919 befreit, wobei dieser Tag gleichzeitig auch Karsamstag war, so dass dieses Geschehnis von vielen Zeitgenossen als eine zweite Auferstehung nach der Auferstehung Christi aufgefasst wurde. Es folgte für die Rumänen eine von aüen Gesichtspunkten äußerst schwierige Periode, die aber gleichzeitig auch die Dämmerung eines neuen Lebens bedeutete. Unter großen Schwierigkeiten und mit viel Mühe musste eine neue Verwaltung zustandegebracht werden, die Wirtschaft musste der von Rumänien angepasst werden. Ein neues politiches Modell musste geschaffen und implantiert werden, gleichermaßen ein neues kulturelles Modell, ganz unterschiedlich von dem alten. All das bedeutete die Feuerprobe für die örtlichen Behörden, deren Tätigkeit einsetzte, sobald Iuliu Maniu, der Vorsitzende des Führungsrates die Verwaltung des Kreises am 25-26. April 1919 übernahm. Viele von den Beamten der alten Verwaltung haben zum rumänischen Staat geschwört. Hier müssen die Beamten von der Ortsverwaltung (etwa 500 Personen), die von der Präfektur (135 Personen), usw. erwähnt werden. Es kam auch vor, dass die Beamter es verweigert haben, den Eid abzulegen (Bürgermeisteramt von Frauenbach, von Großkarol, usw.). Einer der Chronisten der Geschehnisse aus diser Zeit in Sathmar, der Pfarrer Augustin Ossian aus Supuru de Sus schrieb diese Zeilen voller Wahrheit in Bezug auf die Einführung der rumänischen Herrschaft: „Wie bei einem neuen Menschenpaar, das sein Leben erst beginnt, fehlen am Anfang noch viele wichtige Sachen, genauso duldete und duldet die Errichtung und Umwandlung Rumäniens viele Mängel, die von den Feinden unseres Landes absichtlich verursacht wurden...Die Eisenbahnen, Lokomotiven und die Abteile konnten nicht regelmäßig fahren, zumal sie im Krieg beschädigt wurden. Die ungarischen Bahnbeamten haben die von den Kaufleuten verschafften Waaren gestohlen, haben die Lagerräume, die Bahnhöfe und die Bahnbrücken absichtlich in Brand gesteckt. Die ungarischen Beamten stellten sich willkürlich im Wege des normalen Ablaufs der juristischen und verwalterischen Prozessen, 14 zitiertes Werk, Dos. 2154, f. 129-130. 15 zitiertes Werk, f. 126-128. Im selben Dossier gibt es ähnliche Berichte, f. 10, 12, 58, 101, 131-133.

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