Ciubotă, Viorel (szerk.): Satu Mare. Studii şi comunicări. Seria istorie-etnografie-artă 17-21/2. (2000-2004)
A. Istorie
112 Viorel Ciubotă ist, eindeutig vorgestellt: “...wir wollen nicht euch Pfarrer, denn ihr sterbt ja sowieso, wir wollen das Volk für uns gewinnen”. Der erste Weltkrieg hat die Protestaktionen gegen des Hajdüdoroger Bistum Ende gemacht. Aus den Berichten des Pfarrers von Madaras, eine Gemeinde 7 km von Sathmar entfernt, kommt hervor, dass die rumänische Bevölkerung „...eilte unter die Fahne und bewies trotz aller Beschuldigungen die in der Vergangenheit diesem geduldigen Volke gemacht wurden seine Treue über die Jahrhunderte zum Thron und zum Vaterland”. Die Zahl der mobilisierten Rumänen war, nach unvollständigen Angaben, 13.697, von denen 1.192 gestorben sind und 780 behindert wurden. Sie machten etwa 10-12% der gesamten rumänischen Bevölkrung des Komitats aus; es gibt keine bedeutende Unterschiede zu der Gesamtzahl der Mobilisierten von anderen Ethnien die im Kreise lebten. Das Jahr 1918 zeichnet sich in der dualistischen Monarchie widersprüchlich: einerseits heißt es militärischen Erfolg durch das Ausscheiden von Russland und Rumänien aus dem Kpeg, andererseits heißt es eine tiefegreifende Krise in den sozialen, wirtschaftlichen und politiscehn Strukturen der Monarchie. Am schwierigsten war für die Bevölkerung die wirtschaftliche Krise zu ertragen, die sich besonders durch den Mangelnder wichtigsten Produkten und durch die unwahrscheinlich hohen Preisen zeigte. Auch in der Industrie kam es zu einer besonderen Krise wegen der Militarisierung der Betriebe und wegen dsr Mangels an Rohstoffen. Um nur ein Beispiel zu nennen: allein in Sathmar fiel im Laufe des Krieges die Zahl der Betriebe mit mehr als 20 Arbeitern von 19 auf 10 zurück. Die Arbeiterfamilien lebten in einer erschreckenden Armut, das stellt sich schon aus dem Minimallohn pro Woche heraus, der 1918 nur 95,05 Kronen war, während die minimale Lebkosten pro Woche 161-190 Kronen ausmachten. Die prekäre wirschaftliche Situation führte, wie es zu erwarten war, zu unterschiedlichen Seuchen, unter denen das schlimmste die spanische Krankheit war. Laut Angaben von nur 65 rumänischen Ortschaften, ist die Gesamtzahl der an dieser Grippe verstorbenen Personen 1.352, sie ist größer als die Zahl der Personen von 150 rumänischen Gemeinden, die im Krieg starben. In politischer Hinsicht wurden die Rumänen zu der Attitüde der „totalen Passivität“ beschränkt, wie es Seton-Watson bemerkt. Auch die ungarische politische Klasse war von der Wirklichkeit völlig weggetreten. Im Jahre 1918 verkündete sie noch die unberührbare staatliche Einheit Ungarns, obwohl es für einen jeden eindeutig war, dass infolge der großen Veränderungen in den unterschiedlichen Staaten, die im Laufe des Krieges zusammenprallten (die russische Revolution, die Prinzipien von Wilson, usw.) die Situation in der Nachkriegszeit nicht mehr mit der Lage vor dem Weltkrieg identisch sein kann. Die Deklaration des Durchführungsausschusses der rumänischen Nationalpartei die in Großwardein verabschiedet wurde und am 18. Oktober 1918 von Alexandru Vaida Voievod im ungarischen Parlament vorgstellt wurde, verkündigt das Recht der rumänischen Nation von Siebenbürgen darauf, „...selbst seine Stelle unter den freien Nationen zu bestimmen“, und verneint das Recht des ungarischen Parlaments und der ungarischen Regierung über die Rumänen zu entscheiden. Es ist einleuchtend, dass die Budapester Revolution vom 31. Oktober 1918 einen günstigen Moment für die Erklärung der Verlangen der Siebenbürger Rumänen bedeutete. Dieses Ereignis wurde am besten von Romulus Buzilă erleuchtert, einem der aktiven Teilnehmer an den Ereignissen vom Herbst des Jahres 1918: „Bei uns leuchtet zusammen mit der Revolution plötzlich auch die Flamme der Selbstbestimmung der Völker auf... wir Rumänen wollen immer noch über unser Schicksal den Wilson'sehen Punkten und den geänderten Zeiten entsprechend entscheiden“. Die Gründung des Zentralen Rumänischen Nationalrates am 31. Oktober 1918 und seine erfolgreichen Versuche seine Autorität über alle von Rumänen bewohnten Gebieten zu entfalten, vor allem durch die Gründung von nationalen rumänischen Raten und Garden, bedeutet in diesem Kontext ein hervorragendes Beispiel zur Wegleitung der rumänischen Energien von der sozialen (wie es die Behörden erwünscht hätten) auf die nationale Ebene. Die Nationalräte bedeuteten wirklich demokratische Organen, die durch Volkswahl gewählt wurden, die von den repräsentativsten Mitgliedern der Gemeidnen gebildet wurden: Pfarrer, Anwälte, Kaufleute, Lehrer, Bauern. Es muss gemerkt werden, dass der Zorn des Volkes wurde vor allem gegen die Notäre und Gendarmen gerichtet, die von den Massen als die wichtigtsen Pfeiler der alten oppresiven Regime gesehen wurden, und die wegen der Mißbräuche während des Krieges gehasst wurden.