Ciubotă, Viorel (szerk.): Satu Mare. Studii şi comunicări. Seria istorie-etnografie-artă 17-21/2. (2000-2004)

A. Istorie

Der Krieg der Sathmarer Rumänen für die Vereinigung (1918-1919) Viorel Ciubotă Die Vereinigung des Einheitlichen rumänischen Nationalstaates kam unter den günstigen internationalen Bedingungen zustande, die von dem Verfall der in der Mitte Europas bestimmenden Imperien verursacht wurden. Die Vollendung der Vereinigung war gleichzeitig auch das Frucht der qualitativen und quantitativen Anhäfungen, die die rumänische Gesellschaft im Laufe der Zeit vollgebracht hat: „Die Vollendung der nationalen Einheit des rumänischen Volkes ... ordnet sich — so schreibt der Historiker Marcel Ştirban — in die Reihe der ausschlaggebenden Ereignissen in der Geschichte Rumäniens ein. Der 1. Dezember 1918 beduetete und bedeutet — was die Zeitgenossen auch gewünscht haben - dieTür zu einer neuen geschichtlichen Epoche. Die große Vereinigung vom 1. Dezember 1918 ist die größte Vewirklichung des rumänischen Volkes in seiner ganzen nationalen Geschichte. Die Entscheidung der Großen Vereinigung hat den Grund zur künftigen Geschichte des ganzen rumänischen Volkes gelegt, daher auch ihre besondere Bedeutung und ihre große historische Rolle“1. Auch der große Vorkämpfer der nationalen Bestrebungen der Rumänen aus Siebenbürgen, Dr. Vasile Lucaciu hat in seiner Rede, die er in Sathmar nach sechs Jahren Verbannung gehalten hat, die permanente Präsenz des Vereinigungsgedanken in der Geschichte des rumänischen Volkes hervorgehoben: „Der Gedanke, der die Befreiung der Nationen von der fremden Herrschaft erzielt, dem entsprechend die rumänischen Gebiete die von Rumänen bewohnt sind, mit Großrumänien zu vereinigen sind, ist keine neue Idee, sondern der heißeste und älteste Wunsch des rumänischen Volkes. Jahrhunderte lang hat das rumänische Volk ergebnislos für die Selbständigkeit gekämpft, aber jetzt sieht das Volk, wie seine Hoffnung endlich in Erfüllung geht. Er (Lucaciu n.n.) war jahrelang ein begeisterter Vorkämpfer des Gedanken der nationalen Befreiung und seine Bestrebungen fanden sogar in unserem Komitat statt. Hier hat er für die Idealen gekämpft, die heute verwirklicht sind, und wegen deren er fliehen musste2. Die Historiographie des Emantipationskampfes der Rumänen aus Sathmar ist ziemlich beträchtlich aber gleichzeitig auch ziemlich einseitig, sie schildert die Ereignisse in einer triumphierenden Art und Weise, und vergisst dabei die unumgängliche Rückfalle dieses Prozesses und nimmt sie manchmal aus dem geographischen und sozial-wirtschaftlichen Kontext der Sathmarer Gegend. Es wurde immer versucht, die Geschehnisse von Sathmar mit denen aus Siebenbürgenzu synchronisieren, und in den Jahren des Kommunismus sogar mit denen auf der nationalen Ebene, wobei die lokalen Eigentümlichkeiten beiseite gelegt wurden. Das beste Beispiel ist die Art und Weise wie die 1848-er Revolution im Sathmarer Gebiet behandelt wird, wobei aufgrund einzelner Momente das nationale Charakter der rumänischen Bauernbewegungen hervorgehoben wird, was jedoch fern von der Wirklichkeit steht. Von den originalen Quellen werden in erster Linie die Aussagen von Personen erwähnt, die an einem dieser Geschehnisse teilgenommen haben und zwar vor allem im Jahre 1918: “Versuchen wir auf dem Wege einer häufig benutzten Methode der modernen Geschichtsschreibung die Art und Weise darzustellen, wie dieses Ereignis sich im Bewusstsein der “Kleinen” widerspiegelt hat, so finden wir in den Erinnerungsschriften der Zeit suggestive Seiten, wie z. B. die von Adrian Tomoioagä aus Bocicäu, Constantin Barbul aus Pomi, Traian Cavaşi aus Boghiş, Vasile Pătcaşiu und Traian Sălăjan aus Hotoan, Petru Cupcea aus Supuru de Jos, Romul Buzilă aus Mădăras, usw3. Dennoch zeichnet sich durch ihre Informationsreichtum und durch die Länge der umfassten Periode (1879-1918) die Chronik von Hotoan 1 Marcel Ştirban, Semnificaţia istorică a marii uniri (Die historische Bedeutung der großen Vereinigung) in “Sargeţia”, XXI-XXIV, 1988-1991, p. 495. 2 “Samisch” (Szamos, Satu Mare), Jg. 51, Nr. 238/14 Oktober 1919. 3 D. Radosav, V. Ciubotă, zitiertes Werk, S. 94. Satu Mare — Studii şi comunicări (Seria II Istorie-Etnografie-Artă), nr. XVII - XXI, 2000-2004

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