Die Erste internationale Jagd-Ausstellung Wien, 1910. Wien-Leipzig, 1912 / Sz.Zs. 424

I. TEIL. Der Führer durch die Ausstellung. Von Dr. Adolf Stengl, k. k. Forstrat

Der Führer durch die F íus ítellung. Im erften Stocke angelangt, wurden wir durch ein überaus gelungenes Diorama in die majeftätifcbe Natur des Gran Paradiso verfetjt. Die Anordnung war derart getroffen, daß der Befucber den Eindruck hatte, aus einer Schutjbütte über ein wildes Tal auf das ficb vor ihm auftürmende Felsmaffiv zu blicken. Belebt war die Landfcbaft durch trefflich präpariertes Steinwild, das man hier in der ihm eigenen Umgebung be­trachten konnte. Diorama des Gran Paradiso. Italienifcher Pavillon. Vom Italienifcben Pavillon kehren wir in der Richtung zum Teiche zurück und gelangen, nach links abbiegend, beim großen, in der Bauart der Biedermeierzeit gehaltenen, auf der geräumigen Terraffe mit wir­kungsvollen Plaftiken gefcbmückten Reftaurant der Stadt Wien vorbei, zum Kaiferlichen Jagdfchloß Mürzfteg. Diefes hervorragende Objekt, das der Huld und Munifizenz Seiner Majeftät des Kaifers Franz Jofepb I. feine Entftebung verdankte, beftand — abgefeben von der notwendigen Umgeftaltung einiger Innenräume für Ausftellungszwecke — in einer getreuen Nachbildung des Jagdfcbloffes zu Mürzfteg in Steiermark, das im Jahre 1870 erbaut und im Jahre 1879 umgebaut, beziebungsweife erweitert worden ift. Das Parterre des Scbloffes enthält ein mit Jagdtropbäen reicbgefcbmücktes Veftibül, ein Gaftzimmer, den Speifefaal mit Kreidezeichnungen von Paufinger und ein Spielzimmer mit Billard und kleiner Bibliothek. Hieran fchließen ficb an der Süd- und Weftfeite die für die Exponierung der Jagdtropbäen Seiner Majeftät umgeftalteten Innenräume mit reichem bildlichen Wandfcbmucke. Im erften Stockwerke liegt das zumeift von Seiner k. u. k. Hoheit dem durcblaucb­tigften Herrn Erzherzog Leopold Salvator benütjte Gaftzimmer, gefcbmückt mit Aquarellen nach landfcbaftlicben Motiven aus dem Süden Öfterreicbs. Hieran fcbließt ficb das vormals regelmäßig von weiland König Albert von Sacbfen, in jüngerer Zeit von Seiner k. u. k. Hoheit dem durcblaucbtigften Herrn Erzherzog Franz Salvator bewohnte Zimmer. In diefem Zimmer wohnte im Jahre 1903 Kaifer Nikolaus II. von Rußland. Dann folgen der Salon Seiner Majeftät des Kaifers und Allerböcbftdeffen Arbeitszimmer, in welch letjterem eine Handzeichnung Ihrer k. u. k. Hoheit der durcblaucbtigften Frau Erzherzogin Marie Valerie (Katjenkopf, figniert 24. XII.) auffällt, weiters das Schlafzimmer Seiner Majeftät, das Zimmer Seiner königlichen Hoheit des Prinzen Leopold von Bayern und zwei Gaftzimmer. Alle vorgenannten Zimmer waren auf der Austeilung mit den Originalmöbeln und Bildern des Jagdfcbloffes eingerichtet, beziebungsweife gefcbmückt. Die anfcbließenden, für Ausftellungszwecke adaptierten Räume enthielten ebenfo wie jene des Erdgefcboffes eine reiche Auslefe hervorragender, von Seiner Majeftät felbft erbeuteter Jagdtropbäen. 69 ]äger aus den öfterr. flipen von Bildhauer C. Philipp. Terraffe des Reftaurants der Stadt Wien.

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