Die Erste internationale Jagd-Ausstellung Wien, 1910. Wien-Leipzig, 1912 / Sz.Zs. 424
II. TEIL. Die Ausstellung und das Jagdwesen - II. ABSCHNITT. Die Jagd und deren Betrieb
In den Mägen von 1237 Mäufebuffarden gab es 1966 fcbädlicbe warmblütige Tiere, d. b. 84"5 Prozent der Nahrung, wogegen nütjlicbe Tiere nur 13*2 Prozent, gleicbgiltige 2'3 Prozent vorbanden waren. Der Mageninhalt von 516 Turmfalken beftand bis 89 Prozent aus fcbädlicben Tieren. Bei der Waldohreule ergab fich aus 6257 Gewöllen auf Grund der Vertilgung von 10.163 fcbädlicben Nagetieren, vorwiegend Mäufen, eine bis 97 Prozent fteigende Nütjlicbkeit. Ein auf folebe Menge pofitiver Daten gegründetes Urteil »landwirtfcbaftlicb nützlich«, »jagdlich indifferent«, fpriebt zweifellos weitaus überzeugender, als manche der bisherigen, auf Tradition oder vereinzelte Beobachtungen fußende Meinungen. Es ift zu wünfeben, daß es dem gemeinfamen Beftreben der hier erwähnten Inftitute gelungen fei, im Kreife der Jäger auch für die Raubvögel eine gewiffe Neigung zu erwecken. Das wäre ein Schritt zum mög= liebften Schutz der in unferem Jahrhunderte rapid febwindenden Naturfchönbeiten, unter welchen die Raubvögel mit ihrem Gehaben und befonders ihres Fluges wegen als die präcbtigften Zierden der Landfcbaft in erfter Reibe fteben. Hoffentlich werden die edelften Eigenfcbaften des echten Jägers, Scbönbeitsfinn und Naturliebe, auch bierin das ihrige tun. 101