Chernel István: A darázsölyv (Pernis apivorus L.) fészkeléséről és hangjáról / Budapest, Magyar Királyi Madártani Intézet, 1917. / Sz.Zs. 1530
HORSTBAUM UND STIMME DES WESPENBUSSARDS (PERNIS APIVORUS L.) 507 SACHSE (Journ. f. Ornith. 1875. p. 417), der im Jahre 1861—1874 in Deutschland 31 Horste gefunden hat, bezeichnet als Horstbäume des Wespenbussards «alte Bäume, besonders Tannen und Buchen, wenn solche an Felder und Wiesen grenzen». Den Horst fand er bald hoch, bald niedrig, etwa 85 cm. breit, kunstlos, aus ziemlich dünnen Reisern erbaut. «Oft begnügte sich der Vogel aber auch mit einem Rabenoder Raubvogelnest, das er ein wenig herrichtet und obenauf mit frischen grünen Reisern belegt.» Die Stimme wird von FRIEDERICH (Naturg. d. deutsch. Vögel 4-te Ausgabe, p. 495) mit den hastig klingenden Silben akik, kik, kik» angegeben. «Auch hört man ein sehr gezogenes, beinahe klägliches kiiik von den um Futter bittenden Nestjungen, welche dieses kiiik oft drei Sekunden lang hinziehen. Außerdem noch ein hohes hijä, hijä, dem Miauen des Mausers ähnliche LIEBE (Ornith. Schriften, p. 371) fand in Ost-Thüringen den Wespenbussard in den Feldgehölzen, seltener in Nadelwal düngen horstend. Ein Horst an der Auma bei Weida stand auf einer gipfellosen Fichte. Frisches Laubwerk wurde nicht eingetragen, wahrscheinlich, weil in der Umgebung nur Nadelholz und einige Erlen standen. O. KOLLER (Ornith. Monatsschr. d. d. Ver. z. Schutze d. Vogelwelt 1889, p. 529) fand einen Horst ebenfalls «auf einer mächtigen Tichte in einer düsteren Waldmulde, deren Holzbestand aus Tannen und Fichten nebst einigen Laubbäumen gebildet war». Nun möchte ich diese Daten mit meinen eigenen Beobachtungen ergänzen. Ich fand den Wespenbussard als regelmäßigen Brutvogel in den Wäldern meines Wohnortes in Kőszeg (West-Ungarn, Kom. Vas). Am liebsten wählt er hier seinen Standort mitten in einem mehrere tausend Joch umfassenden, in der Ebene gelegenen, nur teilweise auf welligem Boden stehenden Wald mit gemischtem Holzbestand, der aber teilweise von Feldern, Wiesen und Hutweiden umgrenzt ist. Aber auch im KőszegerGebirge (Erhöhung bis zu 883 Meter) traf ich einzelne Brutpaare an. Den Horst fand ich nie am Waldrand, auch nicht in der Nähe der Felder, sondern immer tief im Gehölz, im Herzen des ganzen Waldgebietes, jedoch an lichteren, versteckten, einsamen Stellen, wo zwischen jüngeren Laubbäumen, hauptsächlich Eichen, einige ältere Fichten und Föhren auf welligem Boden eingesprengt standen. Der Horst war in der Regel auf starken Föhren, in der Hauptverzweigung des Gipfels 6—8 M. hoch angelegt und wurde meistens ein umgebautes Nebelkrähennest dazu benützt, welches der Vogel mit frischem Eichenlaub ausgelegt hatte. Oft hörte ich die Stimme der Alten in der Nähe ihres Brutortes und kann ich dieselbe auch mit den hastig und schrill tönenden Silben kikk-kikk-kikk-kikk ausdrücken. Im Jahre 1914 fand ich am 5. August