L. Hably szerk.: Studia Botanica Hungarica 20. 1988 (Budapest, 1988)

Bunke, Zsuzsanna: Die ältesten Blütenpflanzen-Sammlungen des Naturwissenschaftlichen Museums in Budapest

zeichnis; die Artenzahl war mehr als 23.000 mit ungefähr 62.000 Nummern, dabei "Die Zahl der Exemplare muss annähernd etwas über 200. 000 betragen". Er gruppierte die geographi­schen Daten und nachher gab er Namen von mehr, als 800 Botanikern an, von denen er Pflan­zen in sein Herbar hatte, mit kurzen biographischen Angaben ". . . weil dadurch zugleich mancher verdienstvolle, aber weniger bekannte Name der Vergessenheit entzogen wird." (1884: 265-267). LINDEMANN sandte für TAUSCHER nicht nur Exemplare aus seiner eige­nen Sammeltätigkeit sowie Pflanzen von Zeitgenossen, sondern überreichte seinem Freunde in Ungarn auch ganz seltene, höchst wertvolle Pflanzenteile. Von diesen ist das älteste ein Trieb Ruscus aculeatus , undzwar mit einer "Facsimile" Überschrift tragenden grösseren Etikette, auf die LINDEMANN den Originaltext von JACOB BREYN (1637-1697) kopierte, ­daneben mit (korrigierter) Zeitangabe: 1670. V. JACOB BREYN zitiert das bekannte Werk GASPARD (CASPAR) BAUHIN 1623: Pinax theatri botanici . . . Basiliae Helv. als "Casp. Bauhine in pinace pag. 470". Das Werk taucht noch viel später auf Herbaretiketten in verschiedenen, nicht leicht entzifferbaren Abkürzun­gen auf. So z. B. im Herbari um Mygindianum als "C. B. P. 152" bei Chaerophyllum Sylvati­cum „ oder im Herbarium Pillerianum in Form "Bauh. Pin. 523. " bei Cynara scol y mus . Zur Bearbeitung einer jeden Sammlung gehört selbstverständlich auch die Erschliessung der von dem betreffenden Sammler angewandten Literatur. Man braucht aber dazu nicht wenig Kombi­nationssinn. Manchmal ist aber die Literatur nicht unmittelbar auf der Etikette zu suchen. So ist es bei dem ersten Teil des Herbarium Lumnitzerianum , wo wir bloss den Pflanzennamen und eine Nummer finden (Tafel I. 1). Nach allgemeiner Auffassung gilt ein Bogen ohne Angaben für wertlos. Wenn wir aber LUMNITZER: Flora Posoniensis (Lipsiae 1791) in der Hand ha­ben und die Nummern vergleichen, ergänzen sich die Pflanzen mit wertvollen, eingehenden Angaben. Hier finden wir auch - bei jeder Art gesondert - die zur Bestimmung angewandte Literatur. Es muss erwähnt werden wie der Autor, CAROLUS CLUSIUS in den Fusstapfen wandelt: "Non mediocri sane mihi voluptati fuit, post interuallum ducentorum annorum iis­dem locis non paucas plantas inuenisse, quorum oculatissimum ille botanicus in sua Stirpium per Pannoniam etc. obseruatarum história. Antwerpiae 1582. édita, meminit. " ( Praefatio p. V. ). Wenn wir die von LUMNITZER zitierten Arbeiten in chronologische Reihe einordnen, so stellt es sich aus, dass die 40 Werke von dem XVI. Jahrhundert bis zur Zeitgenossen ei­ne kontinuirliche Reihe bilden. Flora Posoniensis wird bei NEILREICH (1866: 2) als "das Beste aus dieser Zeit" bezeichnet. Sogar in etnobotanischer Hinsicht liegt darin etwas Be­merkenswertes: es werden deutsche, ungarische (hie und da auch dessen mehrere), ferner slovakische volkstümliche Pflanzennamen angeführt, "Quantum quidem hic loci vsitata sunt" (Praefatio p. VII. ) "Ein noch weit grösseres Verdienst erwarb sich aber LUMNICZER dadurch, dass es ihm gelang, die studierende Jugend Pressburgs, die ihn auf seinem botanischen Excursionen begleitete, mit Liebe für die scientia amabilis zu erfüllen, und sie zur treuen begeisterten Anhängern derselben heranzubilden. (Anonymus: Dr. STEFAN LUMNICZER. Ein Gedenk­blatt, 1891). Es lässt sich nachweisen, dass SADLER, ALBACH und HEUFFEL, - dessen Sammlungen auch hier in Budapest sind, - LUMNTTZERs Flora Posoniensis benützt hatten. Es ist weiterhin annehmbar, dass SADLER und AI BACH Teilnehmer an LUMXITZERs Exkursionen waren. Im Herbarium Woinyanurn finden wir einige wenige Literaturangaben auf den Etiketten. Man erstaunt aber über dem Reichtum der Werke, die man in den unbearbeiteten Handschrif­ten WOLNYs findet. Er schaffte sich Gelegenheit in einer Kleinstadt (Carlovitz = Karlóca = Sremski Karlovci) als Gymnasialprofessor der Naturgeschichte, später auch Direktor, eine Reihe literarische Werke anzuschaffen und studieren. Von den umfangreichen Fachbibliothek des Universitätsprofessors CARL CONSTANTIN HABERLE (1764-1832) ist ein handschriftlicher Katalog erhalten geblieben, "ab Ass. Wierz­biczki conscriptus" . Die Etiketten des Herbarium Haberleanum verraten aber nichts davon. Der Schwerpunkt seiner Tätigkeit neben den Universitätsunterricht lag in der sehr erfolgrei­chen Leitung des Botanischen Gartens. Sein Herbar schenkte er der Universität: "coniunxi herbarium meum proprium (e 5000 speciebus phaeno- et cryptogamis) in Germania, et in

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