Zs. P. Komáromy szerk.: Studia Botanica Hungarica 15. 1981 (Budapest, 1981)

Hajdu, Lajos; Orbán, Sándor: Über die grüne Pflanzenwelt der Baradla-Höhle bei Aggtelek (Ungarn)

4. Propositionen zum Schutz der Höhle Der pflanzliche Bewuchs schadet der Höhle dadurch, dass die schönsten Gebilde bedeckt wer­den, ihre ursprüngliche Farbe und die ganze natürliche Schönheit verloren geht. Später entwickelt sich eine grössere Biomasse und durch Humifikation wird der bisherige grüne Überzug schwarz. Die Exkremente der pflanzenfressenden kleinen Höhlentiere bildet auch einen unerwünschten schwar­zen Überzug. In den Exkrementgranulen und in den Pflanzenresten können die nitrophile Moosarten (hier z.B. Funaria hygrometrica und Leptobryum pyriforme) und Algenarten ( Pseudanabaena tenuis) Fuss fassen. In einem Zeitab­Abb. 2. Die Form und Grösse der Lampenflora um an konkaven Fels gesetzten Lampen z.B. Deckenlampen schnitt von 10-30 Jahren die na­türliche Schönheit einer Höhle vollkommen zerstört werden. Die Höhle kann auch im weiteren von Gasten besucht werden, doch wird sie immer mehr an ein Ge­wächshaus ähneln. Eine komplette Methode, mit deren Hilfe diese Prozesse aufgehalten oder even­tuell umgekehrt werden könnten, sind uns heute leider nicht be­kannt. Es ist fraglich, ob eine Restauration mit erträglichem Kosten- und vernünftigem Ar­beitsaufwand überhaupt erdenk- a Aufsicht Seitenansicht lieh wäre. Aus dem Gesichts­punkt der Höhlenbiologie sind diese Pflanzengesellschaften von ausserordentlichem Interesse, deswegen könnte man an einigen weniger wichtigen Stellen (z.B. an einer künstlichen Stelle wie an den Betontrottoir) die Pflanzen wachsen lassen. Der Pflanzenbestand muss trotzdem im Minimum gehalten werden um die Effektivität der Verschleppung durch Höhlentiere zu vermindern. Der heutige Zustand in der Baradla-Höhle ist schon als sehr gefährlich zu bezeichnen. An zwei Stellen (Tigris-Saal und Kaffka-Saal) muBS dringend die Beleuchtung verändert und die noch Abb. 3. Die Form und Grösse des Bewuchses um eine in künstlichen Loch gesetzten Lampe Aufsicht kleinen Pflanzenbestände vernichtet werden. Je früher wir etwas gegen die Höhlenpflanzen tun, des­to weniger Schaden wird die Höhle erleiden. Aus dem Gesichtspunkt des Höhlenschutzes ist das heuti­ge Beleuchtungsnetz der Baradla als günstig zu bezeichnen. Der Projektamt hat - offensichtlich Stromersparnis halber - zwei­stufigen Beleuchtungssystem er­arbeitet. Ein Sicherheits-Lam­pensystem (Ganglampen) besteht aus ständig leuchtenden Glühbir­nen mit einer Leistung von 40­60 W. Diese Lampen befinden sich in Sehweite voneinander, und tragen tropfsichere Schutzglocken. Für die Besucher werden abschnittsweise zusätzlich Reflektoren (500-2000 W) eingeschaltet. Ein Beleuchtungsabschnitt besteht aus 10-30 Reflektoren, die gleichzeitig bedient werden. Wenn die Gruppe der Besucher weitergeht, werden die Scheinwerfer ausgeschaltet, die Ganglampen leuchten kontinuierlich. Die Interessen der Energieökonomie und die des Höhlenschutzes fallen hier glück­licherweise zusammen. In vielen deutschen Höhlen funktioniert ein wesentlich schädlicheres Be­a

Next

/
Oldalképek
Tartalom