Günter Dinhobl (Hrsg.): Sonderband 7. Eisenbahn/Kultur – Railway/Culture (2004)

II. Die Wahrnehmungen von Raum / The perceptions of space - Ralf Roth: Die Verkürzung von Raum und Zeit: Konsequenzen der Eisenbahn für die Wahrnehmung der Stadt

Ralf Roth Abbildung 3: Plan Berlins mit Umgebung um 1890. Quelle: Berlin und seine Eisenbahnen 1846-1896. 2 Bde. Berlin 1896, Bd. 1, S. 24. Doch die anfängliche Reserviertheit des Bürgertums gegenüber derartigen Landhauskolonien schlug nach dem Bau der Stadt- und Ringbahn sowie der Aufnahme des Verkehrs auf den ersten Vorortbahnen mit einem dichten Fahrplanangebot rasch ins Gegenteil um. Mit diesen Bahnen öffneten sich neue Perspektiven für das Wohnen in der Region, was dem „thatsächlich vorhandene Bedürfnis zahlreicher Familien, aus dem lärmenden Treiben der Weltstadt in ein stilles Fleim zu flüchten“, entgegenkam. Außerhalb der Stadt und außerhalb des Ringbahnbereichs entstanden in den Achtzigerjahren inmitten der unberührten Natur zahlreiche Villenkolonien mit guten Wohnlagen für das wohlhabende Bürgertum. Sie entstanden entlang der Eisenbahnlinien, die ausgehend von der Ringbahn in verschiedene Vororte führten. Deutlich ist ein Zug nach Westen und Südwesten, zum Wannsee und in den Grünewald " Berlin und seine B a u t e n , S. l.XII. 150

Next

/
Oldalképek
Tartalom