Georg Lehner, Monika Lehner (Hrsg.): Sonderband 6. Österreich-Ungarn und der „Boxeraufstand” in China (2002)

Die Heimkehr

Freiherr von Babo2625 übernommen hatte, für die richtige Ausführung dieses Auftrages Sorge zu tragen.2626 Eine Gedenktafel in Pola Kurz nach der Rückkehr der ersten beiden Schiffe der k. u. k. Escadre in Ostasien in Pola wandte sich Kaiser Franz Joseph I. am 7. Oktober 1901 an den Marine- Commandanten:2627 Mit mir betrauert das Vaterland jene tapferen Seeofficiere und Mannschaften Meiner Flotte, welche - zum Stande jener während der letzten Wirren nach China detachierten Schiffe zählend - in treuer Erfüllung ihrer Pflicht das Leben eingebüßt haben. Es ist mein Wille, dass mittelst einer in der Marine-Kirche Madonna del mare2628 zu Pola anzubringenden, würdigen Gedenktafel2629 die Namen aller während der erwähnten kriegerischen Ereignisse im Kampfe Gefallenen oder den Beschwerden Erlegenen Meiner braven Kriegs-Marine dem Vaterlande in ehrender Erinnerung für alle Zukunft erhalten bleiben sollen. Ich beauftrage Sie, mir demgemäß die geeigneten Anträge zu unterbreiten [...].2630 Während einzelne Unternehmer schon Vorschläge unterbreiteten, waren noch einige bürokratische Hürden zu überwinden. Die Marinesektion brauchte dazu zunächst „die Namen jener Mannschaften der k. u. k. Escadre in Ostasien, welche während der Wirren in China ,den Beschwerden erlegen1 sind.“2631 Außerdem wurde das Sekretariat der Marine-Pfarrkirche beauftragt, „an den Kirchenbauleiter k. k. Statthalterei Ober Ingenieur Natale Tommasi wegen Anfertigung entsprechender Projecte heranzutreten.“ Der Ober-Ingenieur legte dann drei Projekte vor, von welchen in genauester Erwägung der localen und sonstigen in Betracht kommenden Verhältnisse die Alternative B2“2 als das nach jeder Richtung für geeignetste Project erkannt wurde. Georg Lehner - Monika Lehner 2625 Maximilian Freiherr von Babo - oesterreichischer Weinbau-Fachmann, damals in chinesischen Diensten. Zu ihm s.o. 2626 MS/PK 1901-XII-14, No. 958, fol. 9\ ECiO an RKM/MS, Res. No. 358/m, Shanghai, 3.3.1901. 2627 KA, MS/PK 1901-X-6/9, No. 2 739, fol. lr, Admirals-Befehl No. 40, Wien, 8.10.1901. 2628 Diese Kirche geht auf eine Initiative des Marinekommandten Maximilian Freiherr Daublesky von Stemeck zurück, der eine Kirche und Ruhmeshalle für die k. u. k. Kriegsmarine errichten wollte. Durch eine große Spendenaktion konnten die Mittel aufgebracht werden und die Grundsteinlegung erfolgte am 28. Juni 1891 in Anwesenheit des Kaisers und am 2. Dezember 1898 wurde sie feierlich Eingeweiht. [Schriftl. Mitteilung von Prof. Dieter Winkler/Österreichisches Schwarzes Kreuz an M.L. vom 23.11.1998], 2629 Die Tafeln wurden „im Zuge der Kirchensanierung für die 100 Jahrfeier im Jahre 1998“ vom Österreichischen Schwarzen Kreuz/Kriegsgräberfürsorge restauriert und ergänzt, nachdem die Tafeln im Zweiten Weltkrieg beschädigt und der untere Teil, der die Namen enthielt, entweder während des Krieges oder in den ersten Nachkriegsjahren entwendet worden war. [Schreiben von Prof. Dieter Winkler/Österreichisches Schwarzes Kreuz an M.L. vom 23.11. 1998]. 2630 KA, MS/PK 1901-X-6/9, No. 2 739, fol. 1', Admirals-Befehl No. 40, Wien, 8.10.1901. Auch abgedruckt in: Triester Tagblatt No. 6614 vom 10.10.1901, S. 1. 2631 KA, MS/PK 1901-X-6/9,No. 3 023, fol. 7r, PK an Hafen-Admiralat, Wien, 9.11.1901. 261 Leider liegen die drei Entwürfe nicht bei, sodaß über die abgelehnten Entwürfe keine weiteren Aussagen getroffen werden können. Nach einer den Verfassern vorliegenden Farb-Photographie vom Mai 1997 und einer S/W-Photographie wurde der Epitaph aus weißem Marmor [?] gestaltet, die Inschriften sind auf rötlich-braunen Steintafeln angebracht, links und rechts sowie an der 656

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