Sonderband 4. Das Institutionserbe der Monarchie. Das Fortleben der gemeinsamen Vergangenheit in den Archiven (1998)
Manfred Stoy: Die Ausbildung von ungarischen Historikern am Institut für österreichische Geschichtsforschung
Dic Ausbildung von ungarischen Historikern am Institut für österreichische Geschichtsforschung 14. Csöka Lajos/Liidwie O.S.B. (1904-1980). 39. Ausbildungskurs 1933-1935. Mitgl. Nr. 465. Bedeutende Kursmitglieder: Fichtenau Heinrich v., (geb. 1912, 1950 ao., 1962 o. Prof, für mittelalterliche Geschichte und historische Hilfswissenschaften an der Universität Wien, 1962-1983 Vorstand des Instituts für österreichische Geschichtsforschung, 1963 wirkliches Mitglied der österr. Akademie der Wissenschaften. - Lehne Friedrich v., (geb. 1913), Vizepräsident des Verwaltungsgerichtshofes und Honorarprofessor der Universität Wien. Lehrangebot: Urkundenlehre, Lateinische Paläographie, Übungen an spätmittelalterlichen Königsurkunden, Übungen an altfranzösischen und altprovencalischen Königsurkunden, Ausgewählte Kapitel aus der historischen Topographie des Mittelalters, Das französische Königtum von Hugo Capet bis auf Philipp den Schönen, Probleme der mittelalterlichen Geistesgeschichte, Geschichte des frühen Mittelalters von Hans Hirsch. - Geschichte der Verfassung und Verwaltung Österreichs, Wirtschaftsgeschichte des Mittelalters, Der Ständestaat des Mittelalters, Die politischen Theorien des Mittelalters, Wirtschaftsgeschichte Österreichs von Dopsch. - Staat und Gesellschaft im späten Mittelalter, Guellenkunde der österreichischen Geschichte, Staatsform und Staatsgedanke in der österreichischen Geschichte, Einführung in die Siegel- und Wappenkunde, Geschichtsauffassung und Geschichtsschreibung des Mittelalters, Übungen zur österreichischen Verfassungs- und Verwaltungsgeschichte, Geschichte der Stadt Wien, Einführung in die Zeitrechnung des Mittelalters und der Neuzeit von Otto Brunner34. - Aktenkunde mit Übungen und Privaturkunden von Lothar Gross35. Csöka war seit 1922 Novize in Pannonhalma, 1934—1943 Professor an der Hochschule von Pannonhalma, 1943-1948 Beamter im Ministerium für Unterricht und Religion, übte ab 1947 ein Lehramt in Pannonhalma aus und widmete sich der wissenschaftlichen Tätigkeit. Die Hauptthemen seiner Forschungen waren: Geschichte des 18. Jhs., Schulen und Wissenschaftsorganisation, „Die Schulreform Adam Kollars und Maria Theresias“, (1936), weiters Die Auswirkungen der Bewegung von Cluny auf Ungarn. 1980 erschien seine „Geschichte des benediktinischen Mönchtums in Ungarn“ in deutscher Sprache und 1967 war „Die Entwicklung der lateinischsprachigen historischen Literatur in Ungarn im 11.-14. Jh.“ veröffentlicht worden36. Am Ende dieser Übersicht bleibt nachzutragen, daß alle genannten Ungarn mit Ausnahme von Supala als außerordentliche Hörer an der Ausbildung am Institut M Brunner, Otto 1898-1982. Teilnehmer am 33. Ausbildungskurs des Instituts für österreichische Geschichtsforschung (1921-1923) als o. Mitglied, 1931 ao. Prof. f. mittelalterliche und österreichische Geschichte an der Universität Wien, 1941 o. Prof., 1940-1945 Vorstand des Instituts für österreichische Geschichtsforschung. 1944 Mitglied d. Akademie in Wien. 1954-1967 o. Prof. f. mittlere und neuere Geschichte an der Univ. Hamburg. Siehe Zöllner, Erich: Otto Brunner. In: MIÖG 90 (1982) 519— 522. Wanduszka, Adam: Otto Brunner. In: Almanach der österr. Akademie d. Wiss. 132 (1982) 387-397. 35 Gross, Lothar 1887-1944. Teilnehmer am 27. Ausbildungskurs des Instituts für österreichische Geschichtsforschung (1907-1909) als o. Mitglied. Seit 1911 im Haus-, Hof- u. Staatsarchiv, 1938 Direktor. 1942 Mitglied der Akademie in Wien. - ÖBL 2 (1959) S. 75-76. 36 Für die biographischen Angaben danke ich Herrn Tombor sehr herzlich. 62