Sonderband 3. „wir aber aus unsern vorhero sehr erschöpfften camergeföllen nicht hernemben khönnen…” – Beiträge zur österreichischen Wirtschafts- und Finanzgeschichte vom 17. bis zum 20. Jahrhundert (1997)

† Peter Gasser: Karl VI., Triest und die Venezianer

KARL VI., TRIEST UND DIE VENEZIANER von Peter Gasser Vorbemerkung Hofrat Dr. Peter Gasser, Direktor der Abteilung Allgemeines Verwaltungsarchiv des Österreichischen Staatsarchivs in der Zeit von 1973 bis 1975, hat sich in einer Reihe von Publikationen mit der Geschichte Triests im 18. Jahrhundert beschäftigt. Die vorliegende Arbeit wurde in den Jahren 1989/1990 in Form eines 200seitigen Manuskriptes abgeschlossen. Dieses Manuskript - entstanden aufgrund langjähriger Quellenstudien im Haus-, Hof- und Staatsarchiv Wien (Österreichische Akten Triest-Istrien; Staatenabtei­lung, Venedig) und im Allgemeinen Verwaltungsarchiv Wien (Patentesammlung) - widmet sich einem Thema, das auch in der neueren Literatur in dieser quellennahen und detaillierten Präsentation nicht be­handelt wird , und wurde aus diesem Grund fur eine Publikation in dem vorliegenden Band aufgenom­men. Dieser grundsätzlichen Entscheidung folgte allerdings eine intensive redaktionelle Überarbeitung der Originalmanuskriptes: Kürzungen wurden vor allem im ersten Teil vorgenommen, das Literaturver­zeichnis hingegen wurde um einige Titel erweitert. Das ungekürzte Originalmanuskript ist in der Biblio­thek des Österreichischen Staatsarchivs einzusehen. I. Einleitung Unter den größeren Mittelmeerplätzen ist Triest jener Hafen, der auf dem kürze­sten Weg von Mitteleuropa aus erreicht werden kann. Diese Tatsache und die nach Südosten bzw. Nordwesten weisende Richtung des Adriabeckens gestalteten bis zu dem Zeitpunkt, wo eine künstliche Grenzziehung die Stadt von ihrem natürlichen Hinterland abschneiden sollte, Triest zu dem wichtig­sten Umschlaghafen der mitteleuropäischen Ein- und Ausfuhr von und nach der Levante1. Gasser, Peter: Österreichs Levantehandel überTriest 1740-1790. In: Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs [MÖStA] 7 (1954), S. 120-130; ders.: Die Handelsbeziehungen des Litorale zu den Län­dern der böhmischen Krone. In: MÖStA 14 (1961), S. 88-99; der s.: Triestiner Handel vor 1790. „Corpo Mercantile“, die Anfänge der Handelsbörse und die Opposition Fiumes. In: MÖStA 24 (1971), S. 245- 279; ders.: Triest und Marseille. Merkantilmaritime Beziehungen in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhun­derts. In: MÖStA 25 (1972), S. 270-276; ders.: Triests Handelsversuche mit Spanien und die Probleme der österreichischen Schiffahrt in den Jahren 1750-1800. Teil 1 und 2. In: MÖStA 36 (1983), S. 150— 187, und MÖStA 37(1984), S. 172-197. Vgl. dazu neuerdings, wenn auch mit anderer Schwerpunktsetzung, Faber, Eva: Litorale Austriaco. Das österreichische und kroatische Küstenland 1700-1780. Trondheim-Graz 1995 (Schriftenreihe des Histori­schen Instituts der Universität Trondheim 5 = Veröffentlichungen des Steiermärkischen Landesarchivs 20), und die dort zitierten Publikationen von Roberto P a v an e 11 o, Ugo C o v a und Antonio Tram- p u s, die aber wie die Monographie von Faber ihren Schwerpunkt in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhun­derts setzen. 1 Für die Darstellung der Anfänge der Stadt Triest bis zum Regierungsbeginn Karls VI. verweise ich u. a. auf die nachstehend angeführten Werke und Abhandlungen. Brunner: Die Südgrenze des alten Deut­schen Reiches; Kretschmayr: Geschichte von Venedig; Löwenthal: Geschichte der Stadt Triest; Luschin von Ebengreuth: Österreichs maritime Anfänge in der Adria; S c u s s a : Storia crono­Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs, Sonderband 3/1997 17

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