L. Juhász Ilona: A harmincnégyes kőnél… Haláljelek és halálhelyek az utak mentén (Somorja-Komárom, 2013)

12. Földrajzi mutató

240 Zusammenfassung Die Inschrift der behandelten Zeichen wird immer in der Muttersprache der verstorbenen Person ausgeführt. Häufig wird nur der Kosename des Unfallopfers angegeben, an die nächsten Baumstämme wird oft ein Blatt mit einem längeren Text (z. B. ein Gedicht) befestigt, häufig auch ein Foto des Verstorbenen. Auf den dauerhaften Zeichen (aus Holz, Metall, Stein oder Marmor) kann man ebenfalls mit zunehmender Häufigkeit das Bildnis des Verstorbenen sehen, entweder in einer Folien verschlossen oder gerahmt und hinter einem Glas geschützt, auch die Porzellanfotografien und die Gravierungen kommen gelegentlich vor. Auch auf dem Friedhofsgrab der Verkehrsopfer ist das Bildnis des Verstorbenen obli­gatorisch, entweder als Porzellanfoto oder als Gravur, manchmal sogar in beiden Techniken. Die Inschrift auf den Gräbern deutet nie auf den konkreten Grund des Todes hin; es wird lediglich auf die Tatsache verwiesen, dass die betreffen­de Person schnell, unerwartet bzw. infolge tragischer Umstände verstorben ist. Die bildliche Wiedergabe des beim Unfall verwendeten Verkehrsmittels ist ge­genwärtig die absolute Ausnahme. Immer größer werdender Beliebtheit erfreut sich der Brauch, zum Jahrestag des plötzlichen Todes eine entsprechende Nachricht in einer großen Tageszeitung zu platzieren. Dabei wird meist auch ein Foto des Opfers (bzw. der Opfer) abge­druckt. Hin und wieder wird zum Gedenken an einen Verkehrstoten auch ein Musik­stück komponiert in der Art eines Schlagers; so entsteht ein neuartiges Folklo­re-Genre, das Andachts-Video, welches man über das Internet verbreiten kann. Diese Videos sind meist aus Bildern zusammengestellt, die Stationen aus dem Le­ben der verunglückten Person dokumentieren, außerdem werden häufig auch der Ort der Tragödie sowie das Gedenkzeichen selbst wiedergegeben. Obwohl die Ämter das Phänomen eher mit Misstrauen betrachten, wird die Stiftung eines Gedenkzeichens - außer entlang der Autobahnen - nur dann untersagt, wenn es die Sicherheit des Straßenverkehrs direkt beeinträchtigt. Um die Anzahl solcher Todesstelle-Gedenken zu verringern, werden entlang der Bundesstraßen und Autobahnen europaweit immer mehr Stätten eines kollektiven Gedenkens errichtet. Hier können die Verwandten ihr eigenes Zeichen anbringen, ohne dabei während kleiner privater Gedenkfeiern ihre Gesundheit zu riskieren bzw. die Verkehrssicherheit zu gefährden. Mit den Plätzen, auf denen überdurchschnittlich viele Verkehrsunfälle Vorkom­men, werden Geschichten, Sagen, Legenden, auch imaginäre Figuren verbunden, die nicht selten im Internet weitergesponnen werden. Dieser Teil einer moder­nen Erzählkultur ist in beständiger Ausweitung begriffen. Zu einem bestimmten Abschnitt der Autobahn Dl (ungefähr beim 80. Kilometerstein) etwa erzählt man sich, dass dort die zahlreichen Unfälle durch spukende Geister und Außerirdische verursacht werden.

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