Viga Gyula (szerk.): Nagytárkány. I. Tanulmányok a község településtörténetéhez és néprajzához - Lokális és regionális monográfiák 5. (Somorja-Komárom, 2006)

Csíki Tamás: A megtelepedés útján. A nagytárkányi zsidóság a 18 - 19. században

Auf dem Wege zur Niederlassung Das Judentum in Nagytárkány im 18. und 19. Jh. (Zusammenfassung) ln der Abhandlung wird die Geschichte des Judentums in Nagytárkány im 18. und 19. Jh. vorgestellt. Über den Einsiedlungsprozess informieren ländliche und örtliche Registrierungen, die Namen, beruf und Einkommen des Familienoberhauptes, die Anzahl der Familienmitglieder (Kinder, Geschwister, sonstige Verwandte) beinhalten. Eine Registrierung aus dem Jahre 1746 erwähnt zum ersten Male Israeliten im Dorf, die Pächter im Herrschaftsgut Sennyei waren, d.h. - wie in den Dörfern des Zwischenraums Bodrog - kleinere gutsherrschaftliche Regalen: die Pachtung von Kneipen und Schnapsbrennereien, bzw. vertragliche Gewerbetätigkeit boten ihnen den Unterhalt. Ihre Anzahl weist bis zu Ende des 18. Jhs bzw. in den ersten Jahrzehnten des 19. Jhs eine wachsende Tendenz; auch die Anzahl der Verheirateten (wie auch der Kinder), bzw. der aus dem Komitat Zemplén Stammenden ist gewachsen, doch dies bedeutete - was die Einzelpersonen betrifft - keine Kontinuität. Statt dessen waren Migration, stetige Aus- und Einsiedelung charakteristisch, die durch verschiedene Ursachen (machtadministrative Maßnahmen, Wirtschaftszwang, soziokulturelle Traditionen) individuellen entschieden wurden. Über die Israeliten in Nagytárkány bekommen wir ein eingehenderes Bild anhand einer Liste über die Volkszählung aus dem Jahre 1870; da wurde über Haushalte berich­tet: Name (verwandtschaftliche Beziehungen), Geburtsort, Geburtsdatum, Familien­stand, Beruf, Schreibe- bzw. Lesefähigkeit, Tierbestandzahl. Daraus kann man auf den demographischen Index der Israeliten, die Zusammensetzung der Haushalte und auf einige Elemente der Integration in die Dorfgemeinschaft schlussfolgern. Im Zuwachs des Judentums spielte nun die hohe Fruchtbarkeit die Hauptrolle, aber die Migration war auch noch nicht beendet; die meisten Einsiedler stammten aus dem Zwischenraum Bodrog (d.h. aus der unmittelbaren Region); oft wurde auch hineingehei­ratet; aus der Registrierung im Jahre 1870 kann man auf einige Schwägerschaften schlussfolgern, die durch parallele Heirate zustande kamen. Die Haushalte waren jedoch nukleär, bzw. in Nagytárkány lebte zu dieser Zeit nur eine einzige israelitische Stammesfamilie, bestehend aus Eltern und verheiratetem Kind. Die Berufsangaben weisen auf eine sich langsam differenzierende Gemeinschaft hin. An ihrer Spitze mit den wohlhabenden Vieh- bzw. Bodenpächtern; die Händler können bereits nach ihrer Qualifizierung gegliedert werden; über die Qualifikationsteilung der Handwerker zeugen Berufe wie Kneipwirt, Schuster, Schneider oder Seifenmacher. Auch die Zahl jener israelitischen Tageslöhner, Dienstleute und Knechte ist angewachsen, die gelegentlich bei einem Großgrundbesitzer arbeiteten. Schließlich beschäftigt sich die Studie mit kirchlichen Vereinen (40er, 50er Jahre des 19. Jhs), mit Ritus- und Traditionssystem, mit Bräuchen, wie auch mit den Veränderungen des Lebensstils, mit der Problematik der Sprachbenutzung, anhand deren man gleichzeitig auf die Elemente der Anpassung und Isolierung schließen kann. 195

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