Liszka József (szerk.): Az Etnológiai Központ Évkönyve 2017 - Acta Ethnologica Danubiana 18-19. (Dunaszerdahely-Komárno, 2017)
Tanulmányok, közlemények - Voigt Vilmos: Magyar néprajz - magyar nemzetrajz? A kezdetektől az első világháborúig
Stemsingen an Epiphanie sollen auch erwähnt werden, wobei oft eine Art von Wechselgespräch vor sich geht. In der Gemeinde Domokos am Lápos ziehen die Männer, Jungen und Kinder Silvestemachmittags durch das Dorf. Der Spruch der älteren Männer lautet: Jetzt bin ich zu euch gekommen, Vielleicht habt ihr einen Schluck Schnaps, Blut- und Leberwürste habt ihr gebraten, Setzt mich zu diesen. Der Spruch der Jungen : An diesem Weihnachtsmorgen, Bin ich gekommen, um der geehrten Familie dieses Hauses alles Gute zu wünschen, Ihnen Gottes Segen zu erbitten, Weil Gott diesen so gibt, Wie es unsere Herzen wünschen. Die Kinder wiederum sagen: Ich kleine Rose, schwacher Krümel, Ich gehe noch nicht zur Schule, Und doch kann ich den Vers, Heute wurde das Christkind geboren. (Szabó, T. A. 1980, 366-367) In den erwähnten Fällen benötigt die Brauchhandlung an bestimmten Orten und in den von der Tradition bestimmten Zeitpunkten einen „Sprachakt“, was nach Inhalt und Form mehr oder weniger festgelegt ist. Der aktualisierte Vortrag ist die relevante Sequenz der Abfolge des Brauches. Je länger die Handlung dauert, desto mehr können verschiedene Gesprächssorten vorgetragen werden. Es kann auch beobachtet werden, dass mit der Veränderung des gesellschaftlichen Kontextes die bestimmte Dramaturgie des Brauches gelockert wird, doch die Tradition erzwingt einen Ersatz der verschwundenen Gesprächssituation. Da heute die Leute in den Krankenhäusern sterben und es vor dem Begräbnis keine Möglichkeit gibt, von dem Toten in seinem Haus Abschied zu nehmen, ist das gemeinsame Vortragen der Klagelieder verschwunden. Die einzelnen Personen, bzw. die Bekannten und Freunde, fühlen sich verpflichtet, die Verwandten zu besuchen. Während des Besuches soll ein konventionelles Gespräch geführt werden, wobei sich der Besucher ausführlich nach den Umständen des Todesfalles erkundigt. Die Antwort soll dieser Erwartung entsprechen: wie und wann der Tod stattgefunden war, welches waren die letzten Worte und Wünsche des Verstorbenen und dergl." Als ritualisierte Texte betrachtet man diejenige, die eine Stelle innerhalb der Brauch-Handlung haben, deren Form kaum gebunden ist, und die weniger zum Inhalf sondern eher zur Ausführung des Brauches beitragen. Solche Texte sind etwa die Verse, mit denen das Servieren der einzelnen Gerichte von dem Brautbringer auf Hochzeiten begrüßt wird, zum Beispiel: 11 11 Eigene Erfahrung, Tataháza, 2004. Weitere Beispiele sind in Tárkány Szücs 1981,176 und Oláh Csiki-Oláh 1987 aufgefuhrt. 33