Liszka József (szerk.): Az Etnológiai Központ Évkönyve 2012 - Acta Ethnologica Danubiana 14. (Dunaszerdahely-Komárno, 2012)

Tanulmányok - L. Juhász Ilona: Esküvő és lakodalom a temetőben. Adalékok a zsidó néphithez (Összefoglalás)

ln den Schaufenstern kann man einige sehr wohl gelungene Aufnahmen des Fotografen Péter Basa sehen. * * * Nach drei Uhr kommt schließlich das verlobte Paar an, der Handelsassistent Sámuel Weisz und seine Braut Regina Grünberger, die Helden des Tages. Es gibt einen riesigen Menschenandrang, in dem niemand Ordnung schaffen kann. Im Eingangsbereich des Friedhofs ist der Baldachin aus blauem Samt aufgestellt, der feierliche Akt soll darunter statt­finden. Vorher richtet aber noch der Vizerabbiner Jonatán Steif eine zierliche Rede in deut­scher Sprache, die häufig stark in einen Jargon übergeht, an das Publikum. Er redet vor allem über die Mildtätigkeit und Freigiebigkeit, die spanische Grippe wird erst zum Schluss erwähnt. Jeder wollte das neue Paar sehen und daher ist es nur wenigen gelungen, sich in die Nähe des Baldachins heranzukämpfen. Der Kinderchor des Kantors beteiligt sich mit sehr schönen Gesängen. Danach kommt ein noch stärkeres Gedränge, Gequietsche und Geschrei - die Hochzeit ist zu Ende. Am Ausgang wurde Zwetschgenwasser ausgeschenkt, soweit ich gese­hen habe, allen aus einem Glas... Die Menschenscharen ziehen bei glänzendem Wetter nach Hause. Und der Friedhof wirkt tatsächlich malerisch schön, einige Teile des Geländes ähneln den türkischen Friedhofsgärten im Osten. Ich sage einem Vorstandsmitglied:- Mein Herr, hier mag sogar das Ruhen eine Wonne sein!- Lassen Sie es, zu Hause, im Bett ist es doch noch besser... Die hin- und herflitzenden Kutschen machen den Verkehr schwer. Nur so nebenbei stelle ich mir die Frage, ob man die 6000 Kronen und die weiteren Ausgaben vielleicht nicht lieber auf Seife und Lysoform hätte ausgeben müssen? Dann hat mich noch etwas gestört. Der Vizerabbiner hat sehr ergreifend gebetet, damit Israels Volk von der spanischen Grippe verschont bleibt. Nun frage ich mich, wieso soll ich oder jemand anderer die Krankheit kriegen, in diesen Zeiten als man jeden Ungarn so braucht...? (p. a.) (Ung, 27. Oktober 1918, S. 1-2.) Aus dem Kreise der Öffentlichkeit Hochzeit - gegen die spanische Grippe Trauung im jüdischen Friedhof In der letzten Ausgabe der „Ung” ist unter diesem Titel ein satyrisch anmutender Artikel erschienen, der auch von Irrtümem nicht frei ist. Der Herr Verfasser zitiert zunächst König Kolomans Stellungsnahme zur Hexerei, danach zieht er die Schlussfolgerung, dass die Ungwarer orth. isr. Gemeinde in der aufgeklärten Atmosphäre des XX. Jahrhunderts immer noch dem Irrlicht des Aberglaubens huldigt. Der 91

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