Liszka József (szerk.): Az Etnológiai Központ Évkönyve 2011 - Acta Ethnologica Danubiana 13. (Dunaszerdahely-Komárno, 2011)
Tanulmányok - Hans Werner Retterath: A "Német Kelet Keresztje" Bac Harzburg mellett. Egy központi kitelepítési emlékmű, mint a Nyugat-ideológia, a háborús emlékmű kultusz és nép-nemzeti oltalmi munka folyománya (Összefoglalás)
liehen Feiern war im Nationalsozialismus stark verbreitet, aber auch schon in der Jugendbewegung bekannt, wie etwa die Haydn-Feier deutscher Jugend aus Mitteleuropa in Eisenstadt im Juli 1932 belegt. 1950 fungierte als Sprecher kein Harzburger Vertriebener, sondern eine über Ostpreußen hinaus bekannte Rundfunkstimme. Der im Harz geborene Gieseler (1909-1977) war vor 1945 Oberspielleiter beim Königsberger Rundfunk gewesen und tourte um 1950 als Rezitator u.a. mit dem Aufruf der Landsmannschaften und Finckensteins Gedicht besonders durch Norddeutschland (Deutsches Bühnen-Jahrbuch 1988; „Wir Ostpreußen“, 1.11.1949, 17; Ostdeutsche Heimatwoche in Hamburg, Das Ostpreußen - blatt, 5.5.1950, 92). Über seine Stilisierung als „Sprecher der Heimat“ hinaus besaß er die entsprechende Übung, um mit dem damals üblichen, unbedingte Aufmerksamkeit befehlenden Ton die Besucher in seinen Bann zu ziehen. Die optische Inszenierung der Licht- und Feuerorgie wurde noch durch die akustische, nämlich Klänge des Lieds „Deutschland, heiliges Wort“, gedoppelt. Das in der NS-Zeit sehr beliebte Lied war von dem führenden NS-Autor und Königsberger Theaterdramaturgen Eberhard Wolfgang Möller (Hillesheim/Michael 1993) verfasst worden. Der Text erinnert an ein Gebet und die feierlich-pathetische Melodie von 1936 gleicht einem Kirchenlied. So kommt diese choralartige Hymne einem gesungenen Glaubensbekenntnis gleich und verleiht Deutschland eine gottgleiche Aura. Laut Programm sollte nun auch das NS-Lied „Flamme empor“ gesungen werden (Veranstaltungsfolge, HZ, 24.6.1950, Anzeigenteil), im Bericht der Lokalzeitung wurde es jedoch nicht erwähnt. Es handelt sich bei diesem Lied um ein Lied aus der frühen Kampfzeit der NS-Bewegung, das später zum offiziellen Feierlied der SS wurde. Die Sakralisierung des Feuers war das Thema vieler NS-Lieder, aber „Flamme empor“ diente als das Muster für Feuersprüche, Flammen- und Sonnwendlieder (Roth 1993, 90).14 Im Vergleich zu den NSBekenntnis- und Feierliedem erstaunt das Absingen des Bundesliedes, das Anfang 1849 gedichtet wurde und sich entsprechend den damaligen demokratischen Forderungen auf Deutschlands Freiheit und Einheit bezieht. Es handelt sich um ein Aufbruchslied, das zum gemeinsamen Handeln auffordert, was im Kontext von 1950 den Kampf um die Rückgewinnung der „Heimat“ meinte. Allein schon die Liedauswahl belegt, wie stark die Akteure der Festkultur der „völkischen Schutzarbeit“ und des Nationalsozialismus verhaftet waren. Der Einbezug der kirchlichen Lieder konnte dies nur höchst unzureichend verdecken. Die Hauptrede der Feier hielt Bundesvertriebenenminister Hans Lukaschek, der vom Lokalblatt als Vertreter Bonns und als Vertriebener vorgestellt wurde. Lukaschek attackierte in seiner Rede den „ruchlosen, übrigens rechtlich völlig nichtigen Verzicht auf das Land hinter der Oder und Neisse“ und fügte an, das Selbiges auch für den „Sudetengau“ gelte, der vor einigen Tagen auch hätte verhandelt werden sollen. „Die Bundesregierung wird niemals verzichten, und dieses Niemals wird stehen, so lange es deutsche Menschen gibt!“ Die Wappen am Kreuz würden „die Erinnerung an unsere Heimat nach außen aufrecht erhalten, wie sie aus dem Herzen niemals gerissen werden kann“. Er hege die feste Zuversicht, dass dieses Kreuz an der Grenze, morgen mitten im Herzen Deutschlands stehen werde. Das Unrecht werde man im Zeichen des Kreuzes besiegen: In hoc signo vinces -,Unter diesem Zeichen werden wir siegen!’ Sieg aber in Liebe.“ (Hervorh. im Orig.). Das auf dem Platz brennende Feuer drücke die heiße Liebe und die nie erlöschende Sehnsucht nach der Heimat aus. Der katholische Schlesier Lukaschek (1885-1960) eignete sich nicht nur als Mitglied der Bundesregierung für die Hauptansprache. Der Verwaltungsfachmann hatte zurzeit des 14 Als Beispiel für ein „Feuerlied“ vgl. Heiliges Feuer, Text in Roth, S. 176. 85 85