Liszka József (szerk.): Az Etnológiai Központ Évkönyve 2011 - Acta Ethnologica Danubiana 13. (Dunaszerdahely-Komárno, 2011)
Tanulmányok - Hans Werner Retterath: A "Német Kelet Keresztje" Bac Harzburg mellett. Egy központi kitelepítési emlékmű, mint a Nyugat-ideológia, a háborús emlékmű kultusz és nép-nemzeti oltalmi munka folyománya (Összefoglalás)
Transport der Holzstämme mit geschmücktem Fuhrwerk aus dem grenznahen Schimmerwald zum Sägewerk besorgt. Neben folkloristischen Elementen wurden auch andere Werbemaßnahmen zur massenhaften Besuchermobilisierung verwandt. Vieles erinnert an die Propaganda für das Tannenberg-Denkmal (zur Sternfahrt Traba 2010, 398; zur Briefmarke Grenz 1977, 319; usw.). Alle deutschen Motorsport-Verbände wurden angeschrieben und zu einer Sternfahrt eingeladen. Außer für die Sternfahrt wurde auch eine gesonderte Plakette für die normalen Festbesucher entwickelt. Kinder wurden mittels Auslobung eines Preises für die meist verkauften Plaketten zu emsiger Mitwirkung animiert. Auch eine Ansichtskarte mit Sonderstempel wurde gedruckt (Retterath 2012 i.V.). Die Ausgabe einer Sonderbriefmarke scheiterte jedoch. Vor allem aber wurde die Presse - wie oben gezeigt - mit ausführlichen Informationen zu Sinn und Zweck sowie der Aufstellung des Kreuzes in die Werbung einbezogen. Laut Lokalzeitung fanden sich am frühen Abend über 20.000 Besucher auf der Festwiese an der Fritz-König-Straße ein (Bekenntnis zu Heimat und Frieden, HZ, 26.6.1950). Sie war geschmückt mit den Fahnen der BRD und der verlorenen Ostgebiete; gegenüber einer großen Tribüne mit den Ehrengästen stand das Rednerpult zwischen zwei Feuerpylonen. Um 20.00 Uhr begann die Feier mit der Begrüßung der Gäste durch Edelhard Rock. Vertreter aus der „Ostzone“ hätten ihm gegenüber ihre Freude ausgedrückt, dass die Vertriebenen das getan hätten, was die Bundesregierung im Augenblick noch nicht hätte tun können. Diese Worte deutete er als ein Zeichen für die Berechtigung des Mahnmals. Dann folgten nach dem Choral „Lobe den Herrn“ die Ansprachen zweier Geistlicher. Der evangelische Landesbischof Martin Erdmann (Wolfenbüttel) betonte, dass vor Gott keiner ungestraft bleibe, „der den anderen seiner Heimat als des großen Geschenkes Gottes beraube“. Nachdem der Chor Händels „Herr, auf dich steht mein Hoffen“ gesungen hatte, sprach der katholische Geistliche Rat Siegfried Schultheiß (Fulda). Das Kreuz sei kein Zeichen der Rache und des Hasses, sondern der Liebe. Er bat Gott, “den Weg in die Heimat frei zumachen und indes die Vertriebenen hier Heimat finden zu lassen“. Mit dem Tedeum („Großer Gott, wir loben dich“) klang der konfessionelle Teil der Veranstaltung aus. Rock gab sich nicht nur als Sprachrohr der Deutschen hinter der Grenze, sondern legitimierte mit Verweis auf sie das Kreuzdenkmal. Während der evangelische Geistliche von einem rächenden Gott ausging und den Gegnern Strafe androhte, stimmte der katholische Vertreter versöhnliche Töne an und mahnte Hilfe für die Vertriebenen an. Die drei Kirchenlieder sind bekannte Lob- und Dankgesänge und wie wenige überkonfessioneller Art. „Lobe den Herrn“ (Text: Joachim Neander 1680) wurde 1725 von Johann Sebastian Bach komponiert. „Herr, auf dich steht mein Hoffen“ ist der Schlusschor aus dem Dettinger Tedeum, das Georg Friedrich Händel 1743 als Danklied für den Sieg in der Schlacht von Dettingen schrieb. „Großer Gott, wir loben dich“ ist als eines der bekanntesten Kirchenlieder katholischen Ursprungs. Wie das vorige Lied kann es auch als Bittgesang verstanden werden. Die Urform des Tedeums wird den antiken christlichen Kirchenvätern zugeschrieben. Die Funktion des Tedeums hat sich seit dem Mittelalter verselbständigt und wurde seitdem politisch und militärisch quer durch die Konfessionen herrschaftslegitimierend verwandt (Gerhards/Lurz 2009). Daher ist gerade dieses hochrangige Lied als Affirmation des Kreuzes und der Abendland-Ideologie zu sehen. Während sich nach dem Tedeum die Prominenz in das „Goldene Buch des Kreuzes des Deutschen Ostens“ eintrug, erstrahlte plötzlich vom Festplatz aus gut sichtbar das Kreuz auf den Uhlenklippen im Lichte der Scheinwerfer und der Magnesiumbeleuchtung. Unter den Klängen - gesungen wurde anscheinend nicht - von „Deutschland, heiliges Wort“ zogen über 200 jugendliche Fackelträger auf. Dann wurden die Landsmannschaften von dem ehemaligen Sprecher des Königsberger Rundfunks, Eberhard Gieseler, aufgerufen. Er trug Sentenzen der 83